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GEJ - Band 2

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säer und Schriftgelehrte zu uns und verlangten eine Überfahrt gen Zebulon undChorazin, und wir verweigerten ihnen solche mit dem, daß wir nicht Herren,sondern nur Knechte des Schiffes seien und nun am Vorsabbat mit der Lesungder Psalmen zu tun hätten. Da verlangte ein junger Schriftgelehrter die Psalterrolleund schlug auf den 47. Psalm und las:[<strong>GEJ</strong>.02_158,02] ,Frohlocket mit Händen, alle Völker, und jauchzet Gott mitfröhlichem Schalle; denn der Herr, der Allerhöchste, ist erschrecklich, eingroßer König auf dem ganzen Erdboden. Er wird alle Völker unter uns zwingenund die Leute unter unsere Füße! Er erwählt uns zum Erbteil, die HerrlichkeitJakobs, den Er liebt. Gott fährt auf mit Jauchzen, und der Herr mit hellerPosaune. Lobsinget, lobsinget Gott, lobsinget, lobsinget unserem Könige! DennGott ist der König auf dem ganzen Erdboden; darum lobsinget Ihm klüglich!Gott ist auch der König über alle Heiden; Gott sitzt auf Seinem heiligen Stuhle.Die Fürsten unter den Völkern sind versammelt zu einem Volk vor dem GottAbrahams; denn Gott ist sehr erhöht bei den Schilden auf Erden!‘[<strong>GEJ</strong>.02_158,03] Als er solchen Psalm schon gelesen hatte, fragte er ganz vollErnstes: ,Verstehet ihr diesen Psalm?‘ Und wir mußten seine Frage leider mitNein beantworten. Heute aber haben wir uns seit früh unsere Köpfe zerbrochen,wissen aber dennoch nicht mehr denn gestern. Tausend Male haben wir an Dichgedacht; wenn Du, o Herr, es wolltest, so könntest Du uns darüber wohl einkleines Lichtlein geben!“[<strong>GEJ</strong>.02_158,04] Sage Ich: „Sehet an dies Mägdlein, das Ich an der Hand führe!Fraget sie darum, die wird euch darüber schon ein rechtes Licht geben!“[<strong>GEJ</strong>.02_158,05] Sagt der Schiffsknechtmeister: „Dies Mägdlein kann kaumvierzehn Sommer haben! Woher käme ihr die Weisheit des Salomon?“[<strong>GEJ</strong>.02_158,06] Sage Ich: „Ja, ja! Nicht nur die Weisheit des Salomon, sonderndie Weisheit der Weisen der Erde und sehr vieles darüber wohnt in ihrem reinstenHerzen! Bis jetzt ist es noch keinem Menschen gelungen, hinter die Sternezu schauen; fraget sie, und sie wird es euch verkünden! Den berühmten ,Steinder Weisen‘ trägt sie in ihrer Schürze; darum wird sie euch den kurzen, aberdennoch inhaltsreichen Psalm wohl zu enthüllen imstande sein. Versucht es nur,und ihr werdet euch überzeugen!“[<strong>GEJ</strong>.02_158,07] Sagt der Schiffsknechtmeister zu seinem Gefährten: „Sie siehtaber im Ernste schon ganz entsetzlich gescheit aus! Nur ist sie dabei von einerwahrhaft engelschönen Gestalt, was eben nicht zu Gunsten ihrer Weisheitspricht! Denn bis jetzt habe ich es noch immer erfahren, daß die schönstenMädchen auch immer die dümmsten waren, was etwas ganz Natürliches ist. Dieschönsten Kinder werden zu sehr verzärtelt und einbilderisch gemacht undlernen darum wenig oder nichts; mit einem minder schönen Kinde aber machtman gewöhnlich nicht viel Aufhebens. Man straft es leicht bei jeder Ungezogenheit,das Kind wird dadurch demütig und bescheiden, es gehorcht, duldet undlernt dabei recht viel. Aber wir wollen sehen, was dies im vollsten Ernstehimmlisch schöne Mädchen uns über unsern Psalm zu geben imstande sein— 348 —

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