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GEJ - Band 2

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wohl kaum erwehren, daß es entweder gar keinen Gott gibt, oder, gibt es einen,so kümmert Er Sich lange um die Menschen dieser Welt nicht! Kann mir aberdas jemand verargen? Sicher kein reeller und gleich mir menschenfreundlicherMensch, auch ein Gott nicht! Denn in meiner Brust schlägt noch ein Herz, dasder armen Menschheit mit aller Liebe zugetan ist![<strong>GEJ</strong>.02_178,11] So aber in Dir, Herr und Meister, irgend etwas Göttlichessteckt, so wirke Du denn doch auch in dieser Sphäre ein Wunder und zerstöreund vernichte solche höllischen Scheusale! Ich zweifle nicht im geringsten, daßDir solches gelingen sollte; denn was ich heute an Dir erlebte, ist mir mehr alseine allerhinreichendste Bürgschaft, daß Dir, so Du es nur willst, nichts unmöglichsein kann! Denn Du bist offenbar mehr denn alle Propheten zusammen!“179. — Der Jünger Aufregung über die Templergeschichte[<strong>GEJ</strong>.02_179,01] Sage Ich: „Freund! Das, was du Mir nun erzähltest, ist kaumein Schattenriß von dem, was Ich sehe und weiß; aber dir fehlt es an der tieferenKenntnis der göttlichen Ordnung, und so beschuldigst du sogar mit einigemRecht die dir scheinbare Saumseligkeit Gottes. Aber weil du ein beispiellosehrlich und rechtlich gutes Herz besitzest, so will Ich volle sechs Tage hindurchbei dir und den Deinen verharren und will dir in solcher Zeit eine genügendeAufhellung über alles geben, wo es bei dir nun noch finster ist. – Da es aber nungegen Mitternacht geworden ist, so laß uns auf die für uns bereiteten Lagerkommen!“[<strong>GEJ</strong>.02_179,02] Sagen die Jünger: „Herr, heute ist's uns schon einerlei, ob wirauf den Lagern wachen oder hier im angenehmen Freien; denn die Erzählungdes Freundes Markus hat uns so total den Schlaf benommen, daß wir nun umalles in der Welt nicht mehr einzuschlafen imstande wären! Wahrlich, jederTropfen Blutes in unsern Adern siedet nun vor Grimm und Wut gegen die allerreißendstenBestien von den bewußten Menschen, die aus dem Tempel hervorgehen!Wahrlich, bei so bewandten Umständen wäre es ja doch um vieletausend Male besser, so man nie geboren worden wäre! Herr, so laß denn nungleich Feuer vom Himmel über diese Bestien regnen! Denn das, was wir nungehört haben, übertrifft ja bei weitem alles, was Schlechtestes wir auch immervon dieser bestialischen Menschheit vernommen haben!“[<strong>GEJ</strong>.02_179,03] Sage Ich: „Eben deswegen müsset ihr den doppelten Rauschein wenig ausschlafen! Morgen, wenn ihr nüchterner sein werdet und ruhigerenBlutes, werden wir leichter darüber zu urteilen imstande sein!“ – Auf dieseMeine Worte begaben sich denn alle ohne weitere Einsprache zur nötigen Ruhe.[<strong>GEJ</strong>.02_179,04] Der Morgen des nächsten Tages kam schnell, und Ich und dieJünger erhoben uns bald von unseren, nach Kräften gut bereiteten Lagern.[<strong>GEJ</strong>.02_179,05] Als wir ins Freie kamen, da sagte Simon Juda: „Herr, ich habezwar eine recht gute Weile geschlafen; aber die Erzählung unseres GastwirtesMarkus geht mir nicht aus meinem Gemüte. Nein, das ist unerhört! So etwas ist— 396 —

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