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GEJ - Band 2

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und hast mit der Materie der Welt nahezu gar keine Gemeinschaft mehr; deinirdisch Auge ist zum Auge deiner Seele geworden, und dein Seelenauge zumAuge deines ewig unsterblichen Geistes. Und du bist darum ganz vollkommenin deiner Lebenssphäre so gestellt, wie eigentlich ein jeder Mensch gestellt seinsollte.[<strong>GEJ</strong>.02_141,03] Jedes Menschen Geist aber ist also beschaffen, daß er gleichdem Geiste Gottes die ganze Unendlichkeit in sich faßt. Wenn du nun einennoch so fernen Stern oder etwas anderes in dein reinstes Gemüt aufnimmst, dasda ist ein Auge des Geistes, und daneben dein Seelenauge durch das fleischlicheAuge dem mit den Augen des Geistes betrachteten Gegenstande zuwendest, soentsteht da ein Konflikt des innern, in deinem Geiste ruhenden Bildes mit deräußeren entsprechenden Form desselben Bildes. Aus diesem Konflikte wird esdann in deiner Seele vollends licht über den beschauten Gegenstand, und dieserstellt sich dir dann so vor, wie er in seiner Art wirklich ist.[<strong>GEJ</strong>.02_141,04] Und ich sage es dir treu und wahr, daß dies alle Menschenvermöchten, wenn sie in ihrem Gemüte also reif und ebenso beschaffen wärenwie du; aber gar wenige gibt es nur, die dir glichen! Diese Schlafenden hier abergleichen eben deiner Seele und deinem Gemüte nicht! Durch ihr irdisch Augeschaut noch lange ihre Seele nicht, und das Auge ihres Geistes ist noch festgeschlossen; darum muß ihre Seele für sich allein erst dadurch befähigt werden,daß ihr durch den Schlaf des äußern Auges alle Weltanschauung benommenwird und sie dadurch mit ihren feineren Sinnen zur Wahrnehmung undAnschauung des Übersinnlichen, ins Geistige Übergehenden gelangen kann.[<strong>GEJ</strong>.02_141,05] Es ist aber der Schlaf dieser hier Ruhenden darum auch einSchlaf eigener Art, zu dem ein Mensch auf einem ganz natürlichen Wege nurselten gelangen kann.[<strong>GEJ</strong>.02_141,06] Gewisse seelen- und geistesstarke Menschen können bei denschwächeren Brüdern solchen Schlaf durch öftere Händeauflegung bewirken,aber die schwachen Menschen vermögen solches an ihren gleich schwachenBrüdern und Schwestern nimmer. Daß aber der Herr bloß durch Seinen Willenalles vermag, daran wirst du wohl ewighin keinen Zweifel mehr in dir aufkommenlassen können?!“[<strong>GEJ</strong>.02_141,07] Sagt die Jarah: „Der Herr segne dich für die mir gegebeneAufklärung, die ich recht wohl begriffen habe! – Aber nun noch eine andereFrage! Sage mir, du lieber, holdseligster Jüngling, wie soll ich mir denn deineunbegreifliche Schnelligkeit erklären?“[<strong>GEJ</strong>.02_141,08] Spricht der Engel: „Allerliebste Tochter Gottes! Das ist etwas,das nur ein reiner Geist fassen kann, da er mit der Zeit und mit dem Raumenichts zu tun hat. Wir sind an uns selbst nichts, sondern das du an uns erschaustmit den Augen deines Geistes, ist Gottes Gedanke, Gottes Idee, Gottes Wort.Wir sind daher ganz reine Geister; keine Materie kann uns irgendein Hindernissein.— 312 —

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