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GEJ - Band 2

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fassen werdet. Denn um die Mosaische Schöpfungsgeschichte ordentlich zufassen, muß man sehr in der Kenntnis über das ganze Wesen des Menschen sein,zu der es aber ebensoschwer zu gelangen ist, wie zur richtigen und vollenErkenntnis Gottes.[<strong>GEJ</strong>.02_219,03] Und so müßte Ich euch erst den ganzen materiellen, seelischenund geistigen Bau des Menschen von Faser zu Faser und von Fiber zu Fiberzergliedern und endlich zeigen, wie das Seelische sich zuerst aus dem Geistigenund das Materielle aus Seelischem entwickelt und geformt hat, und unterwelchen zahllos vielen Entsprechungen, die wie die endlos vielen Lichtgrademit den ebenso vielen Lichtmangelgraden korrespondieren.[<strong>GEJ</strong>.02_219,04] Ihr sehet aus dem, daß dies so leicht und so geschwind, wie ihres meint, der Fall nicht sein kann; aber Ich werde euch dennoch soviel darübersagen, als ihr vorderhand ertragen könnet, und wofür mit einiger Überzeugungzu fassen ihr schon in eurer Seele mit Erfahrungen und nötigen Vorkenntnissenversehen seid. – Und so horchet denn![<strong>GEJ</strong>.02_219,05] So da Moses spricht: ,Im Anfange schuf Gott Himmel undErde‘, so will Moses damit durchaus nicht den sichtbaren Himmel und die sichtbare,materielle Erde verstanden haben, weil er als ein echter Weiser daran wohlnie gedacht hatte, indem er stets nur die vollste innerste Wahrheit in seinemerleuchteten Sinne hatte. Aber diese seine tiefe Weisheit verhüllte er in entsprechendeBilder, also, wie er zum Zeugnisse dessen sein zu strahlendes Angesichtmit einer dreifachen Verhüllung vor dem Volke verdecken mußte.[<strong>GEJ</strong>.02_219,06] Unter ,Himmel‘ aber, was Moses zuerst als erschaffen anführt,ist zu verstehen, daß Gott die Intelligenzfähigkeit einstens, wie schon in der Zeitaußer Seinem ewigsten und geistreinsten Zentrum, wie gewisserart außer Sichhinausgestellt hat – aber, wie gesagt, nur die Intelligenzfähigkeit. Diese istgleich einem Spiegel, der in der finstersten Nacht wohl auch die Fähigkeitbesitzt, äußere Gegenstände abbildlich in sich, oder vielmehr auf seiner glattestenFläche, vollkommen treu und wahr aufzunehmen und wiederzugeben. Aberin der vollsten Nacht, und daselbst in der ebenso vollen Objektlosigkeit, ist derSpiegel doch offenbarst eine Sache für nichts und wieder nichts![<strong>GEJ</strong>.02_219,07] Moses aber berichtet darum sogleich neben der Hinstellungeines Himmels, oder der Intelligenzfähigkeit außer dem Lebenszentrum Gottes,von einer sozusagen gleichzeitigen Kreierung (Erschaffung) der Erde. Wer undwas aber ist wohl diese mosaische Erde? Ihr meinet wohl: ,Nun, diese, die unsträgt!‘ – Oh, weit gefehlt, Meine Lieben![<strong>GEJ</strong>.02_219,08] Sehet, unter der ,Erde‘ verstand Moses bloß die AssimilationsundAttraktionsfähigkeit (Angleichungs- und Anziehungsfähigkeit) der untereinanderverwandten, hinausgestellten Intelligenzen, die fast ein Gleiches ist mitdem, was einige Weltweise der Ägypter und Griechen Ideenassoziation (Gedankenverbindung)nannten, wo aus verwandten Begriffen und Ideen endlich einganzer mit Wahrheit erfüllter Satz zum Vorschein kommen muß.— 475 —

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