13.07.2015 Aufrufe

GEJ - Band 2

GEJ - Band 2

GEJ - Band 2

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

lieben Erde nicht leichtlich noch irgendwo. Nur von da aus möchte ich wohlgleich jedes Gelübde vom Grunde aus zerreißen und zerstören.[<strong>GEJ</strong>.02_238,06] Sage Du mir darum, was da vollends Rechtens vor Gott undden Menschen ist?! Denn wahrlich, wenn sich da alles so verhält, wie es mirdiese Menschen nun ganz harmlos kundgaben, so dauern mich diese Jungensehr, und ich möchte ihnen helfen.“[<strong>GEJ</strong>.02_238,07] Sage Ich: „Es ist ja doch ehedem ausgemacht worden, wieman die rechte Nächstenliebe ausüben soll. Verlangen sie es, und dein Herz willes auch, da hast du ja schon den ganzen Rat beisammen. Zudem hast du dochselbst nie einen Eid dafür abgelegt, daß du des Tempels arge Gelübde ehrensollest. Wenn aber du durch keinen Eid irgend für den Tempel gebunden bist,was sollte dich hernach hindern zu tun, was dir gut und zweckdienlich dünkt?[<strong>GEJ</strong>.02_238,08] Hast du doch schon oft Gewalt geübt gegen Menschengesellschaften,die an ihre alten Sitten und Gebräuche auch eidlich gebunden waren,und es war solches sogar ganz gut von dir; denn es staken in solchen alten Sittenund Gebräuchen nur zu häufig große geheime Grausamkeiten. Desgleichenkannst du auch hier ganz nach deinem rechtlichen Sinne tun.[<strong>GEJ</strong>.02_238,09] Gewalt von der römischen Seite hebt jede eidliche Verpflichtung,auch vor Gott gültig, für ewig auf, das heißt, wenn derjenige, der im Eidegestanden ist, selbst vollends frei einsieht, daß erstens sein Eid ein wider seinenWillen gezwungener war, und daß zweitens der Eid einen durchgängig und wohlerkenntlich schlechten Zweck hatte, und daß der Eid mehr durch weltliche dennirgend göttliche Gesetze in der Art, wie er ist, sanktioniert ist.[<strong>GEJ</strong>.02_238,10] Einen sogestaltig durch einen bösen Eid gefangenen Menschenaus solch einer argen Gefangenschaft des Satans erlösen, ist selbst dann eingroß-gutes Werk der wahren Nächstenliebe, wenn ein Mensch in der Schwächeseiner Erkenntnis von seinem geleisteten Eide in seinem Glaubensgemüte nochgefangengehalten würde, – geschweige hier, wo das vollste Einsehen desschlechtesten Eides von der Welt von den betreffenden jungen Männern klarsteingesehen wird. Tue du demnach hier nur ganz nach deinem Gutdünken, undMein Freund Cyrenius wird dir dabei sicher seine Oberhilfe nicht versagen!“[<strong>GEJ</strong>.02_238,11] Sagt sogleich Cyrenius: „Nicht nur nicht versagen, sondern,damit mein Julius noch gewissensfreier fürder atmen kann, werde ich an dendreißig Menschen die rechtliche Gewalt ausüben, und der Tempel soll dann vonmir Rechenschaft verlangen!“[<strong>GEJ</strong>.02_238,12] Über solch Mein und des Cyrenius Wort ward Julius über alleMaßen froh, und alle frohlockten über solch eine gute Maßnahme.239. — Julius gibt seinen besten Rat den Pharisäern kund[<strong>GEJ</strong>.02_239,01] Darauf wandte sich Julius abermals zu seinem jungen Pharisäerund sagte: „Nun, Freund, haben wir schon ein rechtes Mittel aufgefunden,— 513 —

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!