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GEJ - Band 2

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scheint mir wenigstens schon darin zu liegen, daß dieser einem Durste imTraume gleicht, zu dessen Stillung die träumende Seele nicht selten ungeheureGefäße voll Wasser oder Wein verzehrt und dabei aber dennoch gleichfortdurstig bleibt und nach stets größeren Quantitäten von durstlöschenden Getränkenden unversiegbaren Reiz bekommt. Unsere unersättliche Wißbegierde sagtuns auch klar und deutlich, daß in Gott eine unendliche Fülle von Weisheitliegen muß, die kein forschender Geist ewig je ergründen wird! Und so meineich denn, lieber Bruder, daß auch mein gegenwärtiger Wissensdrang keineSünde sein wird.[<strong>GEJ</strong>.02_073,11] Sieh, mir und mehreren unserer Brüder geht es nun wie somanchen genäschigen Kindern, die nach allerlei Leckerbissen keine Eßgierhaben, solange sie von dergleichen Süßigkeiten nichts wissen und nichts zusehen bekommen; setze sie aber an einen mit allerlei süßen Speisen besetztenTisch und verbiete ihnen, etwas davon zu genießen, und du wirst bald Tränen inihren Augen und noch mehr Eßlustwasser in ihrem Munde entdecken. Aberdessenungeachtet hast du dennoch recht; denn wie ein weiser Vater seinenKindern, um sie in der höchst wichtigen Tugend der Selbstverleugnung zu üben,auch dann und wann Leckerspeisen vorsetzen wird, die zu essen ihnen untersagtsein werden, ebenso scheint unser himmlischer Vater uns auch von Zeit zu Zeitgeistige Speisen aufzutischen, die zu genießen uns so lange vorenthalten seinsollen, bis wir in einem gewissen Grade der Selbstverleugnung fest gewordensind. Haben wir nach Seiner Ordnung diesen Grad erreicht, den Er unserer Seelefür nötig vorgesteckt hat, so wird Er uns die Speise zum Genusse geben, nachder es uns nun gieret. Und somit wollen wir uns für heute, und für so lange Er eswill, vollkommen mit dem zufriedenstellen, was wir wissen und haben, undallzeit geschehe Sein allein heiliger Wille!“[<strong>GEJ</strong>.02_073,12] Sage Ich: „Mein lieber Bruder Simon Juda, so ist es recht undwahr! Nicht jedes Wissen und Erfahren taugt zur Erweckung des Geistes undzur Belebung der Seele. Denn siehe, es stehet geschrieben: ,Und Gott sprach zuAdam: Wenn du vom Baume der Erkenntnis essen wirst, wirst du sterben!‘ Undso ist es![<strong>GEJ</strong>.02_073,13] In der Erkenntnis liegt das Gesetz und das Gericht; dennsolange dir ein Gesetz nicht gegeben oder dir nicht verkündet ist, so lange auchgibt es kein Gericht, das hinter dem Gesetze einherschreitet. Daher wolle du nurdas wissen, was Ich dir zu wissen offenbare, und du weißt dadurch für deinenTeil für ewig genug. Wenn es an der Zeit sein wird, wird dir alles offenbarwerden.“74. — Streit zwischen Judas und Thomas[<strong>GEJ</strong>.02_074,01] Mit diesem Bescheide begnügen sich bis auf den Judas alleJünger und loben Meine Güte und Weisheit und die Macht Gottes, die durchMich waltet; Judas aber schmollte und sagte ziemlich laut vor sich hin: „ÜberPharisäer, die den Fremden das Allerheiligste geheim ums teure Geld sehen— 159 —

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