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GEJ - Band 2

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[<strong>GEJ</strong>.02_037,09] Es hatte nämlich Borus im Freien eine Menge Tische aufrichtenlassen, bei welcher Arbeit ihm Meine Brüder als Zimmerleute natürlich Hilfeleisteten, und so war heute als an einem Vorsabbat, respektive an einemFreitage, das Morgenmahl im Freien einzunehmen. Es waren bei fünfzig großeTische mit Bänken versehen, voll mit Speisen und Wein besetzt, und es warwahrlich recht ergötzlich, zu sehen, wie da Hunderte von Gästen aller Art schonan den Tischen saßen, Lobpsalmen sangen und das reichliche Morgenmahlverzehrten. In der Mitte der vielen Tische war eine Art Tribüne errichtet, auf derein großer, zierlich geschmückter Tisch mit Speisen unser harrete und wir – Ich,Cyrenius, Kornelius, Faustus, Jairus mit Weib und Tochter, Meine Mutter unddie zwölf Apostel – Platz nahmen und daselbst unter allerlei erbaulich heiterenGesprächen das Morgenmahl einnahmen, welches Faustus und Borus alsobestellt hatten.[<strong>GEJ</strong>.02_037,10] Es fehlte aber die Lydia, des Faustus junges Weib, das er inKapernaum daheim ließ wegen seiner vielen häuslichen Geschäfte, obschon esüberaus gerne auch mit nach Nazareth gezogen wäre. Meine Mutter machte ihmdarum, natürlich ganz sanfte, Vorwürfe; und er bereute es, sein liebstes Weibdaheim gelassen zu haben und beschloß, es sogleich selbst zu holen.[<strong>GEJ</strong>.02_037,11] Ich aber sagte zu ihm: „Laß das; so Ich will, wird sie bis genMittag ganz wohlbehalten hier sein!“ Faustus bat Mich darum, und Ichversprach ihm, solches zu tun.[<strong>GEJ</strong>.02_037,12] Es waren aber an Meiner Seite sogleich zwei überaus holdeJünglinge in lichtblauen Faltenkleidern zu sehen. Diese verneigten sich vor Mirbis zur Erde und sprachen: „Herr, Deine Diener harren in tiefster EhrfurchtDeiner heiligsten Befehle!“[<strong>GEJ</strong>.02_037,13] Und Ich sage zu ihnen: „Gehet, holet die Lydia, auf daß sie beiuns sei!“[<strong>GEJ</strong>.02_037,14] Die beiden verschwinden, und Cyrenius fragt Mich ganzerstaunt: „Freund, wer waren diese beiden gar so ungemein schönen und holdestenJünglinge? Beim Himmel, solch herrliche Gestalten hat mein Auge noch niegesehen!“[<strong>GEJ</strong>.02_037,15] Sage Ich: „Sieh, ein jeder Herr hat seine Diener, und so er sieruft, müssen sie da sein und ihm dienen. Da Ich auch ein Herr bin, so habe auchIch Meine Diener, die Meine Befehle der ganzen Unendlichkeit zu verkündenhaben. Sie sind dir freilich nicht sichtbar, aber wohl Mir; und wo du nichtsahnest, da harren dennoch gleichfort zahllose Legionen Meiner Winke! Undsolche Meine Diener sind dazu – ob sie auch noch so zart aussehen – dennochstark genug, diese Erde, so Ich es ihnen gebieten würde, in einem Augenblickzunichte zu machen! – Nun aber sehet, dort kommen die beiden schon zurückmit der Lydia!“[<strong>GEJ</strong>.02_037,16] Nun ergreift fast alle bei Meinem Tische ein Entsetzen, undCyrenius sagt: „Wie ist das möglich? Die beiden können kaum noch fünfhundert— 80 —

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