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GEJ - Band 2

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188. — Des Johannes Rede über den Unterschied der natürlichen undgeistigen Auffassung[<strong>GEJ</strong>.02_188,01] Sagt Johannes, der den redenden Simon Juda bloß ganzaufmerksam angehört hatte: „Mit bloß weltlichen Sinnen die Sache betrachtet,kann ich dir keinen Widerspruch tun; aber für die Sehe des Herzens hat all dasdenn doch ein ganz anderes Gesicht! Denn die göttliche Weisheit richtet sich janie und nimmer nach der selbst eines noch so weisen Menschen![<strong>GEJ</strong>.02_188,02] Weißt du denn, warum auf dem Erdboden gar so zahllos vieleGattungen von Pflanzen und Gesträuchen vorkommen, die gar keine Früchtetragen? Und so sie schon welche tragen, da sind diese für unsern Verstanddennoch zwecklos, und niemand weiß es, wofür sie etwa gut sind! Eben einegleiche Mannigfaltigkeit entdeckt man unter den Tieren. Von der kleinstenBlattmilbe bis zum die Meere beherrschenden Leviathan, sage, wozu sind siealle bis auf unsere wenigen Haustiere? Welchen Zweck können wohl die wilden,reißenden Bestien haben? Was nützen der Menschheit die Bären, Löwen, Tiger,Hyänen und noch eine Menge der uns noch unbekannten reißenden Bestien?Wer, guter Freund, kann dir den Grund von so höchst verschiedenen Gestaltungender Tiere geben? Wozu die vielen Sterne am Himmel? Warum leuchtet derMond nicht stets zur Nachtzeit? Wozu sein Lichtwechsel? Wozu ist er so ganzeigentlich da? Sieh, das alles und noch viel tausendfältiges anderes begreifen wirnicht, und es kommt unserem Verstande wie eine Torheit vor, wenn wir so rechtkritisch darüber nachdenken! Aber bei Gott dem Herrn hat alles das sicher einenhöchst weisen Grund, und so darf es uns denn nun, da uns die außerordentlicheGelegenheit gegeben ist, den Herrn persönlich vor uns wirken zu sehen, garnicht wundernehmen, so wir nicht alles fassen können, was Er tut und nochferner tun wird; denn für alles wird Er offenbar in und für Sich den allerweisestenGrund haben! – Bist du da nicht meiner Ansicht?“[<strong>GEJ</strong>.02_188,03] Sagt Simon Juda: „Jawohl, jawohl, du hast ganz recht, undman kann dir füglichstermaßen wohl nichts dagegen einwenden! Aber das bleibtdenn doch auch ewig wahr, daß dem denkenden Menschen so manche AnordnungGottes gerade so vorkommt, als ob jemand im vollsten Ernste behauptenmöchte, daß zwei Fische und abermals zwei Fische zusammen sieben Fischeseien!“[<strong>GEJ</strong>.02_188,04] Sage Ich: „Ja, ja Simon, also sieht es wohl aus; aber was demMenschenverstande als unmöglich erscheint, kann bei Gott noch gar wohlmöglich sein! Nimm das kleine Netzlein, das zu deinen Füßen liegt und wirf eshinaus ins Meer! (Simon tut dies.) – Nun hebe es wieder zurück und sage, wieviele Fische sich darin befinden!“[<strong>GEJ</strong>.02_188,05] Sagt Simon: „Herr, genau vier Stück!“[<strong>GEJ</strong>.02_188,06] Sage Ich: „Siehe nach und zähle; denn es sind deren sieben!“[<strong>GEJ</strong>.02_188,07] Simon sieht nach und zählt und findet nun genau sieben Fischeim Netze. Darüber verwundert er sich hoch und sagt: „Ja, ja, bei Gott sind alle— 415 —

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