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GEJ - Band 2

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Hütte eine solch große Ehre und Gnade widerfahren ist; denn ich weiß es, daßdu ein Sohn Davids und dazu noch ein großer Prophet bist. Brot und Fische habeich wohl noch im Vorrate für heute und morgen, aber mit dem Weine sieht esetwas schlecht aus, nicht nur bei mir, sondern in dieser ganzen Gegend; auch inder nicht weit von hier liegenden Stadt Cäsarea Philippi sieht es mit dem Weinesehr erbärmlich aus. Etwas Himbeeren- und Brombeerensaft besitze ich wohl,aber er ist schon etwas alt und darum sauer; wir trinken ihn nur mit Wasser undetwas Honig gegen den Durst.[<strong>GEJ</strong>.02_175,06] Aber einige Töpfe voll gestockter Ziegenmilch habe ich; wenndir vielleicht davon etwas genehm wäre, so brächte ich gleich einige hierher. MitBrot ist das wahrlich eine gute Speise!“[<strong>GEJ</strong>.02_175,07] Sage Ich: „Nun, so bringe, was du hast! Aber Ich sehe, daß dumehrere Weinschläuche in deinem Hause birgst; so du keinen Wein je erntest,wozu sind dann die Schläuche?“[<strong>GEJ</strong>.02_175,08] Sagt der arme Hüttenbesitzer: „Ja, ja, Schläuche habe ichwohl, weil ich ein Schlauchmacher bin; aber es war noch in keinem je einTropfen Wein da drin! Ich habe deren nun bei fünfzig für den kommendenMarkt in der Stadt fertig und verkaufe das Stück um einen guten Groschen.“[<strong>GEJ</strong>.02_175,09] Sage Ich: „So geh und nimm die Schläuche und mache sie allevoll mit Wasser!“[<strong>GEJ</strong>.02_175,10] Fragt der arme Hüttenmann: „Guter Meister, wofür wird denndas hernach gut sein?“[<strong>GEJ</strong>.02_175,11] Sage Ich: „Freund, frage nicht, sondern was Ich dir sage, dastue, dann wirst du glücklich sein zeitlich und ewig!“[<strong>GEJ</strong>.02_175,12] Auf diese Worte berief der arme Hüttenmann sogleich seinWeib und seine schon erwachsenen acht Kinder, darunter sechs Töchter undzwei Söhne, und ging und machte am Brunnen die fünfzig Schläuche bald voll.Als die Schläuche alle vollgefüllt waren, da fragte er Mich, was er damit nunanfangen solle.[<strong>GEJ</strong>.02_175,13] Da sagte Ich zu ihm: „Bringe sie alle in die kühle Steingrotte,an deren Eingang der Hinterteil deiner Hütte angebaut ist!“[<strong>GEJ</strong>.02_175,14] Der arme Hüttenmann, der in dieser Grotte sein Stroh hatte,breitete dasselbe am Boden aus und legte die mit Wasser gefüllten Schläuche inguter Ordnung nacheinander auf das Stroh, und als er mit der Arbeit fertig war,kam er wieder hervor und sagte: „Herr und Meister, es ist alles geschehen, wiedu es anbefohlen hattest! Ist damit vielleicht noch etwas Weiteres zu besorgen?“[<strong>GEJ</strong>.02_175,15] Sage Ich: „Nun ist schon alles in der besten Ordnung. Geheund nimm aber nun etliche deiner besseren Steinkrüge und fülle sie von einemder fünfzig Schläuche, von welchem du willst, verkoste aber auch von dengefüllten Krügen, wie sie dir schmecken; bringe sie dann hierher und sage esuns, wie dir das Wasser, also zubereitet, schmeckt!“— 386 —

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