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GEJ - Band 2

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kann. (Matth.14,2) Daher sollet ihr wider ihn nichts mehr unternehmen; dennsolches könnte euch und mir das größte Unheil bereiten![<strong>GEJ</strong>.02_082,03] Auf diese Erklärung sollen die Knechte ganz große Augengemacht haben und ganz verdutzt von dannen gegangen sein; denn sie wußten esbei sich, daß Du nicht Johannes seiest, – aber sie getrauten dem erregtenHerodes keine Widerrede zu machen.[<strong>GEJ</strong>.02_082,04] Wir fragten aber auf diese Erzählung des Obersten, was esdenn mit der Ermordung des Johannes für eine Bewandtnis habe. Denn wirwußten wohl, daß ihn Herodes ins Gefängnis geworfen hatte; aber daß er ihnauch ermorden ließ, davon wußten wir noch keine Silbe. Darauf erzählte uns derOberste ganz kurz: Herodes war anfangs selbst – freilich ganz schwachweg nur– ein Anhänger Johannis und achtete ihn als einen besonderen Weisen; er nahmihn daher an seinen Hof und wollte von ihm erlernen die geheime Weisheit. Daer aber daneben die schlechte Liebe zur Herodias, die seines Bruders PhilippWeib war, nicht aufgeben wollte (Matth.14,3), so erregte sich Johannes undsprach in dem ernstesten Ton zum Herodes: ,Es ist nicht recht vor Gott unddeinem Bruder, daß du sie hast! (Matth.14,4) Denn es steht geschrieben: Dusollst nicht begehren deines Nächsten Weib!‘ Da ergrimmte der stolze Herodes,ließ Johannes in ein Gefängnis werfen und hätte ihn auch gleich mögen tötenlassen, so er das Volk nicht gefürchtet hätte, das den Johannes für einen Prophetenhielt. (Matth.14,5)[<strong>GEJ</strong>.02_082,05] Es begab sich aber wenige Tage darauf, daß Herodes seinenJahrestag hielt. An diesem Tage tanzte die schöne Tochter der Herodias vor ihmund seinen hohen Gästen, was Herodes überaus wohl gefiel. (Matth.14,6) Erverhieß daher der schönen Tänzerin mit einem Eide, daß er ihr geben werde,was sie von ihm fordern möchte. (Matth.14,7) Die Tochter aber ging zuvor zuihrer Mutter, die dem Johannes Rache geschworen hatte, weil er ihr den Herodesabwendig machen wollte; und die Mutter richtete daher ihre Tochter also zu, daßsie das Haupt Johannis verlangen solle.[<strong>GEJ</strong>.02_082,06] Da ging die Tochter hin und sprach zu Herodes: ,Gib mir dasHaupt Johannis auf einer goldenen Schüssel!‘ (Matth.14,8) Da ward der Königdenn doch traurig, zwar nicht so sehr des Johannes, als vielmehr des Volkeswegen, das er fürchtete, daß es an ihm Rache nähme. Doch des Eides willen undderer, die mit ihm zu Tische saßen, befahl er seinen Knechten, das Verlangte derTochter zu geben. (Matth.14,9) Und die Knechte gingen hin, enthauptetenJohannes im Gefängnisse (Matth.14,10), nachdem sie zuvor unter einemVorwande etliche seiner Jünger von ihm entfernten, und trugen dann sein Hauptauf einer Schüssel in den Speisesaal, um es der Tochter zu übergeben; und dieseübergab es darauf ihrer argen Mutter. (Matth.14,11)[<strong>GEJ</strong>.02_082,07] Darauf kamen wieder seine Jünger und trafen zu ihremgrößten Schrecken und Leidwesen den Leichnam Johannis. Sie aber nahmen denLeichnam, trugen ihn hinaus und begruben ihn (Matth.14,12) im Angesichte vonvielen Tausenden, die da weinten und den Herodes und dessen ganzes Haus mit— 176 —

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