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GEJ - Band 2

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dem Cyrenius aus vollstem Herzen und sprach am Ende seiner Dankrede:„Wahrlich, so eine Ehre habe ich hier in der Nähe der Stadt Cäsarea nie erhofft!Dieser Brief soll meinerseits aber auch von den besten Wirkungen für dieMenschheit begleitet werden, und das um so mehr, als mir auch im Briefe dasRecht und die kaiserliche Vollmacht zukommt, aus jedem biederen Juden einenrömischen Bürger zu machen, dem dann so wie mir selbst alle Rechte undVorteile eines römischen Bürgers zukommen. Wahrlich, unsere Gegend sollbald eine Menge römischer Bürger zählen, und die Abschiede der Pharisäer ausdiesen Gauen sollen sich mehren wie das Gras im Frühjahre! Oh, das wirdherrlich sein!“[<strong>GEJ</strong>.02_192,08] Sagt der nebenstehende alte Markus: „Bruder, du hast zwarrecht, daß du dich darüber sehr freust; denn es ist eine große Sache, ein BürgerRoms zu sein! Ich bin es von Geburt aus; aber nichtsdestoweniger muß ich denTempelpfaffen dennoch gleich den Juden jährlich einen gewissen Tribut bezahlen.Von den Juden nehmen sie nur den Zehnt, von uns Römern aber nach einemgewissen, beim römischen Hofe erschlichenen Rechte den Tribut, – und manmuß sich mit ihnen abzufinden verstehen, wenn man aus dem harten Tribute inden alten Zehnt gelangen will. Nur diese Tributpflichtigkeit römischer Bürger anden Tempel sollte von Rom aus den Templern wieder ohne alles Bedenkengenommen werden; fürs erste ist die Tributsteuer zu hart, und fürs zweite machtsie den Tempel zu mächtig, – und beides ist schlecht.[<strong>GEJ</strong>.02_192,09] Bei dem gegenwärtigen Verbrechertransporte nach Sidonbefinden sich eben wieder etliche Aufwiegler, die ganz sicher vom Tempel ausfür ihr Werk besoldet worden sind. Es ist zwar wahr, daß die Tributpflichtigkeitnur in einigen Fürstentümern Kanaans als eine außerordentliche Last besteht undder Tempel nur dort sein Recht zu vertreten hat, wo es noch als von Romaufrechterhalten erscheint; aber die Templer begnügen sich damit nicht, machenÜbergriffe mittels falscher Urkunden, die sie als neue von Rom ausgehendvorweisen, und zwingen die römischen Bürger, sich zum wenigsten mit ihnenauf den Zehnt abzufinden. Ich habe noch heute morgen ihnen den Fischzehntentrichten müssen, ansonst sie mir sicher alle erdenklichen Anstände gemachthätten.[<strong>GEJ</strong>.02_192,10] Meine Meinung wäre demnach diese: Man sollte dem Tempelso bald als möglich alle Zugeständnisse Roms ohne irgendeine Ausnahmenehmen; denn sonst läuft Rom Gefahr, in Asien bald Aufstände über Aufständezu bekommen, und bevor vierzig Sommer um sind, wird Rom die sehr verdrießlicheEhre bekommen, Kanaan und das andere Asien zum zweiten Male vomAlpha bis Omega erobern zu müssen! – Das ist meine Meinung, auf die ich nunviel halte, weil ich die Verhältnisse des Tempels sehr genau kenne und sie aberauch tiefst verabscheue.“[<strong>GEJ</strong>.02_192,11] Sagt Cyrenius: „Auch für dieses verkrüppelte Beil wird sichein Stiel finden lassen! Aber wenn die Templer sich unterfangen, auch in dieserGegend den Tribut zu begehren und daraus ihren alten Zehnt zu kreieren, so— 425 —

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