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GEJ - Band 2

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den Himmeln, viel zu gut und zu rein für diese schmutzige Erde! Wahrlich,wenn der Herr dies mein Haus leiblich wieder verlassen sollte, dann werde ichzu dir kommen, himmlische Weisheit zu erlernen! Oh, welch ein Unterschiedzwischen dir und meinen Töchtern! Du bist schon eine Sonne, und meineTöchter sind kaum ein Abglanz der großen Himmelsleuchte in einem kleinstenTautröpfchen! O Ebahl, wie glücklich bist du doch, ein Vater solch eines Engelszu sein!“[<strong>GEJ</strong>.02_194,10] Hier fielen dem alten Markus Tränen aus den wonnetrunkenenAugen, und er ging schnell in die Küche, nach dem Abendmahle zu sehen, underzählte es seinen Töchtern, welche Lehre er von dem Mägdlein aus Genezaretherhalten habe, und die Töchter staunten und baten ihn, daß er nach dem Mahleihnen Gelegenheit verschaffen möge, daß sie sich mit solch einem himmlischenKinde ein wenig besprechen dürften.[<strong>GEJ</strong>.02_194,11] Markus war darüber sehr erfreut und versprach ihnen solcheszu bewirken, nur sollten sie sich befleißen, mit dem Abendmahl bald fertig zuwerden. Und die Töchter sprachen: „Vater, in einer kleinen Viertelstunde wirdalles in der besten Bereitschaft sein!“[<strong>GEJ</strong>.02_194,12] Mit dem ging Markus wieder aus der Küche und beauftragtedie Söhne, schnell Wein und Brot zum voraus auf die Tische vor dem Hause zustellen und auch dafür zu sorgen, daß es am Lichte nicht mangeln werde; aufden Tischen sollen mehrere wohlgefüllte Lampen brennen, und der andereHofraum solle mit den Fischerfackeln über und über die ganze Nacht hindurcherleuchtet werden! – Alles das ward schnell ins Werk gesetzt, und als es etwasdunkel geworden war, brannten schon auf allen Tischen eine Menge Lampen,und den ziemlich weiten Hofraum erhellten die bewußten Fischerfackeln. Balddarauf wurden gar köstlich bereitete Speisen auf die Tische gebracht, alswohlbereitete Fische, Brot, Wein und allerlei Obst.[<strong>GEJ</strong>.02_194,13] Vor dem Essen sprach die Jarah einen Psalm Davids vor undbat Mich darauf um die Segnung der Speisen und der Getränke; und Ich tat dies,und wir alle setzten uns darauf an die Tische, verzehrten ganz wohlgemut dievorgesetzten Speisen und wurden heiter beim mäßigen Genusse des Weines. Ichsaß zwischen dem Cyrenius und der lieblichsten Jarah; Cyrenius saß Mir zurLinken und Jarah zur Rechten; neben der Jarah saß ihr Raphael und dem gegenüberder alte Markus. Diesem aber fiel es auf, wie der Raphael die Speisenverzehrte; denn so Raphael entweder einen Fisch oder ein Stück Brot, einObststück oder einen Becher Wein an den Mund brachte, so verschwand allesvor dem Munde, und Markus sah den Jüngling weder kauen, noch irgendeineSpeise verschlingen.[<strong>GEJ</strong>.02_194,14] Josoe, der Ziehsohn des Cyrenius, der gleich neben Cyreniussaß, bemerkte die stille Verwunderung des alten Markus und sagte: „AlterKrieger Markus! Was gefällt dir an dem Rabbi Raphael so gut, daß du deineAugen gar nicht von ihm abwenden kannst?“[<strong>GEJ</strong>.02_194,15] Spricht der Alte: „Ja, du mein hoher Sohn meines Herrn und— 430 —

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