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GEJ - Band 2

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Pflege zukommen ließ und daher von diesen als des Landes größter Wohltätergepriesen war.[<strong>GEJ</strong>.02_044,02] Zu alledem war er ledig, hatte weder Weib noch Kinder undhatte aber dennoch eine große Freude, arme junge Männer mit eben wiederjungen und gesunden Mädchen zu verbinden und zu segnen mit Wort und einergenügenden Aussteuer. Und so war er denn auch jetzt in seinem allerglänzendstbesten Humor, weil er heimlich der Meinung war, Ich würde die überschöne undüberzarte Sarah im Ernste ehelichen.[<strong>GEJ</strong>.02_044,03] Als wir alle voll guten Mutes bei Tische saßen, aßen undtranken, da kam er und fragte Mich so ganz heimlich, ob da etwa doch etwasdaraus würde!?[<strong>GEJ</strong>.02_044,04] Erwiderte Ich ihm: „Liebster Freund und Bruder! Deinübergutes und edelstes Herz ist Mir nun zu bekannt. Ich weiß nur zu gut, daß dunur dann über Hals und Kopf glücklich bist in deiner Seele, so du andere glücklichgemacht hast. An dich hast du noch kaum je gedacht, und weil du zwischenMir und der schönsten Sarah eine wirklich beachtenswerte große Liebe bemerktund auch vernommen hast, wie wir heute vormittag von Braut und Weib geredethaben, so bist du bei dir heimlich der fröhlichen Meinung einer zwischen Mirund der schönsten Sarah sehr nahe bevorstehenden ehelichen Verbindunggeworden. Aber Ich sage dir: da bist du in einer kleinen Irre! Denn siehe, soviele Weiber da auf der Erde leben, gelebt haben und noch leben werden, sie allesind, so sie einen reinen Lebenswandel führen, mehr oder weniger MeineBräute, und auch ebensogut Meine Weiber; aber solch eine noch so innigsteVerbindung mit Mir hindert sie niemals, eines ordentlichen Mannes Weib zuwerden, – und ein ganz notwendig gleiches Verhältnis findet soeben zwischenMir und der allerliebsten Sarah statt. Aber sie kann darob ganz gut dein Weibwerden, und doch im Geiste jetzt wie für ewig Mein wahrhaftigstes Weib sein![<strong>GEJ</strong>.02_044,05] Ich meine aber nun also: Da du schon so vielen biederenMännern, wenn sie auch noch so arm waren, zu lieben und braven Weibernverholfen hast, was die jungen, noch wie immer bei der Jugend, brennendenMänner wohl für ein größtes Glück hielten, so will denn auch Ich dir zu einemsolchen Glück verhelfen! Siehe, gerade diese wahrhaft himmlisch schöne Sarahsoll dein Weib werden! Du hast Mich verteidigt nach ihrer ersten Erweckung,als sie zum zweiten Mal auf dem Sterbebette lag, und Ich habe sie für dicherweckt zum andern Male und habe sie schon damals dir zum gebührendenLohn bestimmt. Wie sie nun aussieht, so wird sie aussehen in ihrem siebzigstenLebensjahre; dieses Kind wird nicht altern auf dieser Erde! Siehe an die beidenEngel, mit denen Cyrenius nun spricht, ob sie so schön sind wie diesesMädchen! Sage Mir aufrichtig, ob du diese allerliebste Sarah denn doch nichtschon einige Male sehr bedeutungsvoll angeschaut hast, und ob dabei dein Herzgar nichts empfunden hat!“[<strong>GEJ</strong>.02_044,06] Sagt Borus etwas verlegen: „Herr, vor Dir das zu verbergen,wäre eine allerreinste Unmöglichkeit! Daher sage ich es lieber ganz frei heraus:— 92 —

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