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GEJ - Band 2

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[<strong>GEJ</strong>.02_138,07] Sagt die Jarah: „O ja, das versteh' ich recht wohl; aber welchesLos haben dann die auf dieser Erde bis jetzt noch nicht reif gewordenen Völkerim großen Jenseits zu erwarten?“[<strong>GEJ</strong>.02_138,08] Sage Ich: „Das sollst du sogleich zu sehen bekommen! Siehhin, dort am mitternächtlichen Teile des Himmels steht ein Stern von etwasrötlichem Lichte; fasse ihn also wie den früheren ins Auge deines Gemütes undrichte auch dein irdisch Auge darauf hin, und du wirst in jenem Sterne dieschönste Antwort auf deine Frage bekommen!“[<strong>GEJ</strong>.02_138,09] Die Jarah tut das nun sogleich und sagt schon nach wenigenAugenblicken: „O Herr, Du allmächtigster Schöpfer Himmels und aller Welten,das ist ja noch eine viel größere Welt, denn da war die frühere, und von welcheinem herrlichen Lichte ist sie umflossen! Aber das Licht ist von hellroter Farbe,ein wenig ins Goldgelbe übergehend, während das Licht der ersten Welt ganzrein weiß war. Aber nun wird auch das Licht dieser Welt unerträglich stark! Ah,nun habe ich schon den belebten Boden dieser Welt! Oh, da ist es auchunbeschreiblich herrlich! Welch eine Mannigfaltigkeit! Niedliche, sanft ansteigendeBerge schließen die herrlichsten, fruchtreichsten Täler ein. In den Tälernsieht man auch eine Art von Hütten, die bloß aus einem Dache bestehen, das mitwie Rubin schimmernden Säulen unterstützt ist in guter Ordnung; aber auf denRücken der Berge laufen ohne Unterbrechung solche Hütten fort in unabsehbarenReihen, und so ungeheuer weit nun mein Blick reicht, so sehe ich dennochnichts anderes, und da ist eine solche Hütte der andern so ähnlich wie beimMenschen ein Auge dem andern. Wie ich merke, ruhen die länglich rundenDächer alle auf etwa sieben Mann hohen Rubinsäulen; aber da ist auch eineSäule wie die andere! Von Menschen und anderen lebenden Wesen ist bis jetztnoch nichts zu entdecken gewesen; aber sie müssen hier dennoch auch vorhandensein, – denn davon gibt schon die außerordentliche Kultur dieser überweitgedehntenLänder Kunde![<strong>GEJ</strong>.02_138,10] Aber merkwürdig ist, daß hier in dieser sonst überherrlichenWelt sich alles ähnlich ist! Ein Fruchtbaum sieht dem andern auf ein Haarähnlich, und eine Blume der andern; alles ist in Reihen gesetzt, und man kannum alles in der Welt nichts außerhalb dieser Ordnung finden.[<strong>GEJ</strong>.02_138,11] Es nimmt sich dies alles zwar gar wunderherrlich aus undgewährt einen freundlichen Anblick; aber mit der Zeit müßte dies ewige Einerleieinem Menschen unserer Art und Gattung denn doch etwas langweilig werden!Aber nun bin ich vor einer solchen Hütte angelangt, und sieh, da gibt esMenschen in ganz unserer Art darin! Einer steht auf einem erhöhten Orte undpredigt, und die mehreren hundert anderen hören diesen Prediger mit dergrößten Andacht an![<strong>GEJ</strong>.02_138,12] Da in der nächst anstoßenden Hütte sehe ich mehrere in faltenreicheKleider gehüllte Menschen an einem wohlbesetzten Tische speisen; aberum die Speisenden herum stehen ebensoviele, die der Hunger zu plagen scheint,und diese bekommen nichts zu essen! Ah, da in der dritten Hütte aber sehe ich— 307 —

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