Informationsfreiheitsgesetz des Bundes (IFG) - Transparency ...

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sprechend können auch Berufsgenossenschaften als bundesunmittelbare Körperschaften
des öffentlichen Rechts zur mittelbaren Bundesverwaltung gehören. 367
Beim Gemeinsamen Bundesausschuss wurde offen gelassen, ob es sich um eine
Behörde i. S. des § 1 Abs. 1 Satz 1 IFG handelt, weil hinsichtlich der begehrten Informationen
der Gemeinsame Bundesausschuss zumindest in Wahrnehmung öffentlich-rechtlicher
Verwaltungsaufgaben gem. § 1 Abs. 1 Satz 2 IFG (→ S. 127) verpflichtet
war. 368 Des Weiteren wurde ein Anspruch direkt gegen die Deutsche Flugsicherung
GmbH als Beliehene des Bundes als möglich angesehen 369 , da § 1 Abs. 1
Satz 3 IFG (→ S. 130) für Verwaltungshelfer, nicht jedoch für Beliehene gilt. 370
Während der Bundeswahlleiter bestreitet nach dem IFG verpflichtet zu sein, wurde
die Behördeneigenschaft – zumindest eine Verpflichtung als sonstiges Organ – für
den Wahlbereichsleiter Bremerhaven vom VG Bremen 371 bejaht, und der BfDI überträgt
diese Entscheidung auf die Bundesebene. 372
2.2.4.1.2 Sonstige Bundesorgane und -einrichtungen (§ 1 Abs. 1
Satz 2 IFG)
Nach § 1 Abs. 1 Satz 2 IFG gilt das IFG für sonstige Bundesorgane und
-einrichtungen, soweit sie öffentlich-rechtliche Verwaltungsaufgaben wahrnehmen.
Damit soll ausweislich der Gesetzesbegründung 373 klar gestellt werden, dass auch
Bundestag, Bundesrat, Bundesverfassungsgericht, Bundesgerichte und Bundesbank
einbezogen werden, soweit dort öffentlich-rechtliche Verwaltungsaufgaben wahrgenommen
werden. Für die Bestimmung der Verwaltungsaufgaben gelten die Ausführungen
zu § 1 Abs. 1 Satz 1 IFG (→ S. 120) entsprechend. Damit fällt die Tätigkeit
des Bundespräsidialamtes in der Regel nicht in den Anwendungsbereich des Gesetzes,
insbesondere nicht die Vorbereitung präsidentieller Akte des Bundespräsidenten
und die vom Bundespräsidenten delegierten Akte. 374
– 19 K 4199/07, Juris Rn. 37; Urt. v. 1.10.2009 – 9 K 2474/08, Juris Rn. 24; Urt. v. 24.2.2010 – 9 K
3062/09, Juris Rn. 22; Urt. v. 7.5.2010 – 19 K 974/10, BeckRS 2010, 49050; Urt. v. 7.5.2010 – 19 K
288/10, Juris Rn. 31; Urt. v. 27.8.2010 – 7 K 619/09, Juris Rn. 28; VG Stuttgart, Urt. v. 18.8.2009 – 8 K
1011/09, Juris Rn. 19; Scheel, in: Berger/Roth/Scheel, IFG, § 1 Rn. 41; Schoch, IFG, § 1 Rn. 89.
367 BayVGH, Urt. v. 7.10.2008 – 5 BV 07.2162, Juris Rn. 36; VG München, Urt. v. 21.6.2007 – M 17 K
06.3145, Juris Rn. 25; SG Konstanz, Urt. v. 22.6.2010 – S 11 U 337/10, UA, S. 11, sowie nachfolgend
davon ausgehend: LSG BW, Urt. v. 1.7.2011 – L 8 U 3577/10, Juris.
368 VG Köln, Urt. v. 13.1.2011 – 13 K 3033/09, Juris Rn. 42 ff.
369 In diesem Sinne: Scheel, in: Berger/Roth/Scheel, IFG, § 1 Rn. 31 ff.; Rossi, IFG, § 1 Rn. 53.
370 OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 1.10.2008 – OVG 12 B 49.07, Juris Rn. 19.
371 VG Bremen, Urt. v. 5.7.2007 – 2 V 1731/07, Juris Rn. 10.
372 BfDI, 3. Tätigkeitsbericht 2010 und 2011, S. 53 f.
373 Fraktionen SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Begründung zum IFG, BT-Drs. 15/4493, S. 7 f.
374 Fraktionen SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Begründung zum IFG, BT-Drs. 15/4493, S. 8.
Dem grundsätzlich zustimmend: Pieper, Informationsfreiheit und Informationsrecht Jahrbuch 2008, 59
(66 ff.).