01.02.2014 Aufrufe

Informationsfreiheitsgesetz des Bundes (IFG) - Transparency ...

Informationsfreiheitsgesetz des Bundes (IFG) - Transparency ...

Informationsfreiheitsgesetz des Bundes (IFG) - Transparency ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

171<br />

tiert (→ S. 173), die erst nach Antragstellung nicht mehr bei der Behörde vorhanden<br />

sind. Rechtspolitisch wird darüber hinaus – schon aus Gründen der staatlichen Informationsvorsorge<br />

– eine Informationsbeschaffungspflicht gefordert, etwa in den<br />

Fällen, in denen Behörden allein die Befugnis bzw. die faktische Möglichkeit besitzen,<br />

sich derartige Informationen zu beschaffen. 597<br />

3.2.7.2 Tatsächliches Vorhandensein der Information<br />

Vorhanden sind solche Informationen, die tatsächlich und dauerhaft vorliegen. 598<br />

Maßgeblich ist nicht der Ort der Speicherung bzw. Lagerung von Informationen, sondern<br />

mit Blick auf die in § 7 Abs. 1 Satz 1 <strong>IFG</strong> (→ S. 168) geregelte Behördenzuständigkeit<br />

allein, dass die in Anspruch genommene öffentliche Stelle jederzeit auf<br />

die begehrten Informationen zugreifen kann und über sie verfügen darf. 599 Bestehen<br />

tatsächliche Zweifel, so ist dies eine prozessuale Frage der Darlegungslast und Beweiswürdigung<br />

(→ S. 359). 600 Maßgeblich für die Beurteilung, ob ein Zugangsanspruch<br />

besteht, ist der Zeitpunkt der letzten mündlichen Verhandlung vor Gericht. 601<br />

Der Anspruch bezieht sich nur auf vorhandene Informationen und auch nur auf die<br />

Form, in der sie bei der Behörde verfügbar sind; ein Anspruch auf eine bestimmte,<br />

nach Kriterien <strong>des</strong> Antragstellers geordnete Zusammenstellung von vorhandenen<br />

Informationen oder auf die Herausgabe in einer bestimmten Software besteht<br />

nicht. 602 So wurde in zwei Fällen das Vorliegen der Informationen verneint, weil dafür<br />

eine Auswertung von vorhandenen Informationen erforderlich war. So sei die begehrte<br />

Information nicht vorhanden, weil nicht aufgezeichnet war, ob und wenn ja an welcher<br />

Stelle sich in den 4.255 Ordnern die vom Antragsteller begehrte Information seiner<br />

Erwähnung befand. 603 Der Sache nach begehre der Antragsteller damit nicht<br />

Teilhabe am Informationsbestand, sondern die Durchsicht von Akten durch die Beklagte<br />

zum Zwecke <strong>des</strong> Auffindens von bestimmten Informationen. 604 Auch wenn<br />

eine sog. Sammelrechnung für die Kanzlerküche erst ausgewertet werden müsste,<br />

um die Kosten für eine Veranstaltung zu erfahren, sei dies der Sache nach nicht auf<br />

den Zugang zu vorhandenen Aufzeichnungen gerichtet, sondern auf die Erstellung<br />

597 Kloepfer, K&R 2006, 19 (25).<br />

598 VG Berlin, Urt. v. 8.9.2009 – 2 A 8.07, Juris Rn. 38; Urt. v. 12.10.2009 – 2 A 20.08, Juris Rn. 64;<br />

Beschl. v. 29.1.2010 – VG 2 A 134.08, UA S. 5.<br />

599 VG Berlin, Urt. v. 10.2.2011 – 2 K 23.10, Juris Rn. 24, zust. VG Berlin, Urt. v. 7.4.2011 – 2 K 39.10,<br />

Juris Rn. 36.<br />

600 Siehe dazu bspw.: OVG Berlin-Brandenburg, Beschl. v. 31.5.2011 – 12 N 20.10, Juris Rn. 11; VG<br />

Berlin, VG Berlin, Urt. v. 10.10.2007 – VG 2 A 102.06, BeckRS 2007, 28073; Beschl. v. 29.1.2010 –<br />

VG 2 A 134.08, UA S. 5; Urt. v. 7.4.2011 – 2 K 39.10, Juris Rn. 37.<br />

601 VG Berlin, Urt. v. 20.11.2008 – 2 A 57.06, Juris Rn. 17; Urt. v. 7.4.2011 – 2 K 39.10, Juris Rn. 36.<br />

602 Rossi, DVBl. 2010, 554 (559).<br />

603 So aber: VG Berlin, Urt. v. 12.10.2009 – 2 A 20.08, Juris Rn. 64.<br />

604 VG Berlin, Urt. v. 12.10.2009 – 2 A 20.08, Juris Rn. 64.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!