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Informationsfreiheitsgesetz des Bundes (IFG) - Transparency ...

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360<br />

Allgemeinzugänglichkeit als zu pauschal bewertet. 1473 Auch hier dürften die nachfolgend<br />

dargestellten Überlegungen zur Darlegungslast und deren Maßstab für Ausschlussgründe<br />

übertragbar sein, wie sie auch bei Fragen <strong>des</strong> Anwendungsbereiches<br />

1474 , <strong>des</strong> Vorliegen eines wichtigen Grun<strong>des</strong> i. S. d. § 1 Abs. 2 <strong>IFG</strong> 1475 oder der<br />

Ablehnung wegen Kenntnis <strong>des</strong> Antragstellers 1476 entsprechend angewendet werden.<br />

Die Darlegungslast für das Vorliegen von Ausschlussgründen nach den §§ 3 ff. <strong>IFG</strong><br />

liegt bei der Behörde. 1477 Daran ändert auch nichts, dass die Behörde – wie behördlicherseits<br />

in den geführten Interviews angemerkt wurde – ggf. nicht über alle Informationen<br />

bezüglich <strong>des</strong> Geheimhaltungsgrun<strong>des</strong>, beispielsweise zum Stand der strafrechtlichen<br />

Ermittlungen bei § 3 Nr. 1 lit. g) <strong>IFG</strong>, verfügt. Denn der Informationszugang<br />

ist der Regelfall, wie sich aus § 1 Abs. 1 Satz 1 <strong>IFG</strong> und der Gesetzesbegründung<br />

ergibt, und die Verweigerung <strong>des</strong> Informationszugangs – wie sich auch aus der<br />

Formulierung der §§ 3 ff. <strong>IFG</strong> ergibt – der Ausnahmefall, für den die Behörde die Darlegungslast<br />

trägt, die letztlich auch nur von der informationsbesitzenden Behörde<br />

adäquat übernommen werden kann.<br />

Die Darlegungslast der Behörde für die Ausschlussgründe führt dazu, dass, soweit<br />

keine substantiierte Darlegung erfolgt, eine gerichtliche Prüfung der §§ 3 ff. <strong>IFG</strong> entbehrlich<br />

ist. 1478 Maßstab für die Prüfung von Ausschlussgründen ist zunächst, ob deren<br />

Vorliegen plausibel dargelegt ist; dabei müssen die Angaben nicht so detailliert<br />

sein, dass Rückschlüsse auf die geschützte Information möglich sind. Sie müssen<br />

aber so einleuchtend und nachvollziehbar sein, dass das Vorliegen von Ausschlussgründen<br />

geprüft werden kann. 1479 Dabei ist es grundsätzlich nicht möglich, bestimmte<br />

1473 VG Frankfurt a. M., Urt. v. 12.3.2008 – 7 E 5426/06(2), JurionRS 2008, 25765.<br />

1474 OVG NW, Urt. v. 26.10.2011 – 8 A 2593/10, Juris Rn. 75, unter Hinweis auf Fraktionen SPD und<br />

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Begründung zum <strong>IFG</strong>, VG Berlin, Urt. v. 17.12.2009 – 2 A 109.08, Juris<br />

Rn. 31.<br />

1475 VG Berlin, Urt. v. 17.12.2009 – 2 A 109.08, Juris Rn. 37; Urt. v. 22.4.2010 – 2 K 98/09, Juris Rn.<br />

21; VG Köln, Urt. v. 2.9.2010 – 13 K 7089/08, UA, S. 8; in diesem Sinne zu § 4 Abs. 1 Satz 2 UIG a. F:<br />

BVerwG, Urt. v. 6.12.1996 – BVerwG 7 C 64/95, BVerwGE 102, 282, 288; Urt. v. 25.3.1999 – BVerwG<br />

7 C 21.98 – BVerwGE 108, 369 (378 f.).<br />

1476 OVG RP, Urt. v. 23.4.2010 – 10 A 10091/10, Juris Rn. 34.<br />

1477 HessVGH, Beschl. v. 28.4.2010 – 6 A 1767/08, Juris Rn. 13; OVG NW, Urt. v. 26.10.2011 – 8 A<br />

2593/10, Juris Rn. 112; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 5.10.2010 – OVG 12 B 6.10, Juris Rn. 31;<br />

VG Berlin, Urt. v. 11.6.2008 – VG 2 A 69.07, UA, S. 11; Urt. v. 22.4.2010 – 2 K 98/09, Juris Rn. 20;<br />

VG Berlin, Urt. v. 7.4.2011 – 2 K 39.10, Juris Rn. 26; VG Frankfurt a. M., Urt. v. 2.7.2008 – 7 E 791/07<br />

(1), UA, S. 14; Urt. v. 28.1.2009 – 7 K 4037/07.F, Juris Rn. 37; Urt. 17.6.2009 – 7 K 2282/08.F (3),<br />

Juris Rn. 45; VG Köln, Urt. v. 30.9.2010 – 13 K 676/09, Juris Rn. 37; VG Stuttgart, Urt. v. 17.5.2011 –<br />

13 K 3505/09, Juris Rn. 72; Schoch, <strong>IFG</strong>, Vorb §§ 3 bis 6 Rn. 49 ff.; Roth, in: Berger/Roth/Scheel, <strong>IFG</strong>,<br />

§ 3 Rn. 17; Rossi, <strong>IFG</strong>, § 3 Rn. 2; Jastrow/Schlatmann, <strong>IFG</strong>, § 3 Rn. 4.<br />

1478 OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 5.10.2010 – 12 B 13.10, Juris Rn. 21.<br />

1479 In diesem Sinne: BVerwG, Beschl. v. 6.4.2011 – 20 F 20.10, Juris Rn. 8; OVG NW, Urt. v.<br />

26.10.2011 – 8 A 2593/10, Juris Rn. 112; VG Berlin, Urt. v. 11.6.2008 – VG 2 A 69.07, UA, S. 11; Urt.<br />

v. 22.10.2008 – 2 A 114.07, Juris Rn. 17; Urt. v. 22.10.2008 – 2 A 29.08, Juris Rn. 24; Urt. v.

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