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Informationsfreiheitsgesetz des Bundes (IFG) - Transparency ...

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dass an das Vorliegen eines – mit dem vollständigen Ausschluss vom Zugang zu den<br />

erstrebten Informationen verbundenen – unverhältnismäßigen Verwaltungsaufwands<br />

andere und weitergehende Anforderungen zu stellen sind. 777 Betont wird auch häufig,<br />

dass die Anforderungen an einen solchen ungeschriebenen Ausschlussgrund im<br />

Interesse der grundsätzlichen Informationszugangsfreiheit nicht zu niedrig gestellt<br />

werden dürfen. 778<br />

Ein Ansatz unterscheidet zwischen Unverhältnismäßigkeit i. e. S. bei unpräzise gefassten<br />

Zugangsanträgen und Unverhältnismäßigkeit i. w. S. als unzumutbarer Belastung<br />

für die Behörde. 779 Für den ersteren Fall enthält § 7 Abs. 2 Satz 1 <strong>IFG</strong> ein<br />

gesetzliches Korrektiv für die Einräumung <strong>des</strong> allgemeinen, voraussetzungslosen<br />

und grundsätzlich ohne Begründung gegebenen Anspruchs auf Zugang zu amtlichen<br />

Informationen, welches die um Informationen ersuchte Behörde vor unangemessenen<br />

Zugangsgesuchen schützen soll. 780 Die Unverhältnismäßigkeit <strong>des</strong> Zugangsbegehrens<br />

folgt in diesen Fällen nicht aus einer missbräuchlichen Geltendmachung,<br />

sondern aus einer unzureichenden Erfüllung der dem Antragsteller im Zusammenhang<br />

mit der Antragstellung obliegenden Mitwirkungspflicht nach § 26 Abs. 2 Satz 1<br />

und 2 VwVfG. 781 Problem dabei ist allerdings, dass häufig eine Präzisierung eines<br />

Zugangsantrags, insbesondere die Benennung bestimmter Dokumente, dem Antragsteller<br />

mangels Kenntnis <strong>des</strong> Akteninhalts nicht möglich ist. 782<br />

Eine unzumutbaren Belastung (Unverhältnismäßigkeit i. w. S.) der Behörde stellt nur<br />

der Verwaltungsaufwand dar, der so aus dem Rahmen <strong>des</strong> Üblichen fällt, dass er<br />

auch mit einer zumutbaren Ausstattung mit Personal und Sachmitteln und unter Ausschöpfung<br />

der notwendigen organisatorischen und rechtlichen Möglichkeiten nicht<br />

oder nur unter unvertretbaren Kosten und/oder außergewöhnlich großem Personaleinsatz<br />

zu bewältigen wäre und die eigentliche Aufgabenfüllung der Behörde erheblich<br />

behindern würde. 783<br />

777 HessVGH, Beschl. v. 2.3.2010 – 6 A 1684/08, Juris Rn. 27; Beschl. v. 28.4.2010 – 6 A 1767/08,<br />

Juris Rn. 27; Schoch, <strong>IFG</strong>, § 7 Rn. 59.<br />

778 Z. B.: VG Frankfurt a. M., Urt. v. 19.3.2008 – 7 E 4067/06, Juris Rn. 55; Schoch, <strong>IFG</strong>, § 7 Rn. 60 ff.<br />

779 In diesem Sinne: HessVGH, Beschl. v. 30.4.2010 – 6 A 1341/09, Juris Rn. 18 ff.; Igstadt, Informationsfreiheit<br />

und Informationsrecht Jahrbuch 2011, 285 (289). Ebenfalls die Wichtigkeit der Bestimmtheit<br />

<strong>des</strong> Informationsbegehrens betonend: VG Frankfurt a. M., Urt. v. 28.1.2009 – 7 K 4037/07.F, Juris<br />

Rn. 68.<br />

780 HessVGH, Beschl. v. 30.4.2010 – 6 A 1341/09, Juris Rn. 28; Igstadt, Informationsfreiheit und Informationsrecht<br />

Jahrbuch 2011, 285 (289).<br />

781 Igstadt, Informationsfreiheit und Informationsrecht Jahrbuch 2011, 285 (290).<br />

782 In diesem Sinne: HessVGH, Beschl. v. 2.3.2010 – 6 A 1684/08, Juris Rn. 29; Beschl. v. 28.4.2010<br />

– 6 A 1767/08, Juris Rn. 29.<br />

783 Igstadt, Informationsfreiheit und Informationsrecht Jahrbuch 2011, 285 (293). In diesem Sinne<br />

auch: HessVGH, Beschl. v. 2.3.2010 – 6 A 1684/08, Juris Rn. 37; Beschl. v. 28.4.2010 – 6 A 1767/08,<br />

Juris Rn. 37; Beschl. v. 30.4.2010 – 6 A 1341/09, Juris Rn. 18 ff.; VG Berlin, Urt. 11.11.2010 – 2 K<br />

35.10, Juris Rn. 37; VG Frankfurt a. M., Urt. v. 23.6.2010 – 7 K 1424/09.F, UA, S. 32.

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