Informationsfreiheitsgesetz des Bundes (IFG) - Transparency ...

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Unter dem Ansatz des IFG weniger zielführend wäre - in Anlehnung an die Regelung
in Südkorea 963 und USA - eine Erleichterung des Informationszugangs durch eine
Reduzierung oder ein Entfallen der Kosten, wenn die Erhebung eines Informationsbegehrens
im allgemeinen öffentlichen Interesse erfolgt. Denn dann wären im Antrag
nähere Angaben notwendig, die der Antragsteller sonst nicht offenzulegen braucht,
die nicht überprüfbar und daher leicht zu umgehen sind, so dass Rechtstreitigkeiten
vorprogrammiert sind. 964
4.2 Gerichtsverfahren
Die Kosten eines Gerichtsverfahrens ergeben sich mittelbar aus der Streitwertfestsetzung.
Soweit eine gerichtliche Entscheidung über die Streitwertfestsetzung neben
der Hauptentscheidung zugänglich war, wurde in Klagen auf Informationszugang ohne
oder mit wenig Begründung fast immer der Auffangstreitwert gem. § 52 Abs. 2
GKG in Höhe von 5.000 Euro angenommen. 965 5.000 Euro wurden auch in einem
Fall insgesamt festgesetzt, als zwei Informationsbegehren als gesonderte Streitgegenstände
in einem Verfahren geltend gemacht wurden. 966
Auch im Falle einer einstweiligen Anordnung wurde in der Regel der volle Auffangwert
angesetzt, 967 weil mit dem Eilantrag die Hauptsache vorweg genommen würde.
Anderes gilt freilich, wenn ein Dritter sich gegen den Informationszugang wehrt, insoweit
verblieb es bei der Grundregel, dass der Vorläufigkeit des Verfahrens durch
das Ansetzen der Hälfte Rechnung getragen wurde. 968
Abweichende Streitwertfestsetzungen erfolgten, als Adressdaten von 180.000 Mitgliedsunternehmen
begehrt wurde (Streitwert 18.000 Euro) 969 , und in mehreren Ent-
963 In diesem Sinne für Südkorea Hong, 104.
964 In diesem Sinne Meltzian, 274.
965 Z. B. BVerwG, Beschl. v. 18.7.2011 – 7 B 14.11, BeckRS 2011, 53127; Beschl. v. 23.11.2011 – 7 C
2.11, BeckRS 2011, 56846; VG Berlin, Urt. v. 22.4.2010 – 2 K 98/09, Juris Rn. 25; VG Frankfurt a. M.,
Urt. v. 23.6.2010 – 7 K 1424/09.F, UA, S. 35; VG Karlsruhe, Urt. v. 5.8.2011 – 2 K 765/11, Juris Rn.
39; VG Köln, Urt. v. 4.12.2008 – 13 K 996/08, UA, S. 7; Urt. v. 2.9.2010 – 13 K 7089/08, UA, S. 11.
966 Vgl. VG Frankfurt a. M., Beschl. v. 4.2.2011 – 7 K 2234/09.F, UA, S. 2 f.
967 OVG Berlin-Brandenburg, Beschl. v. 6.5.2009 – OVG 12 S 29.09, UA, S. 1; VG Berlin, Beschl. v.
23.2.2009 – VG 2 A 115.08, UA, S. 1; HessVGH, Beschl. v. 15.9.2009 – 6 B 2326/09 (auch bei der
nicht vorliegenden Entscheidung der Vorinstanz VG Frankfurt a. M., Beschl. v. 27.7.2009 – 7 L
1553.09F); HessVGH, Beschl. v. 27.10.2010 – 6 B 1979/10, zit. nach BaFin; VG Frankfurt a. M., Beschl.
v. 7.5.2009 – 7 L 676/09.F, Juris Rn. 23; Beschl. v. 10.7.2009 – 7 L 1556/09.F, Juris Rn. 19;
Beschl. v. 10.7.2009 – 7 L 1560/09.F, Juris Rn. 21; Beschl. v. 28.7.2009 – 7 L 1553/09.F, Juris Rn. 17;
Beschl. v. 30.8.2011 – 7 L 2428/11.F, UA, S. 2. A. M. (halber Auffangstreitwert): VG Trier, Beschl. v.
16.12.2008 – 5 L 757/08.TR, Juris Rn. 1, womit der Beschl. v. 4.12.2008 (voller Auffangstreitwert)
aufgehoben wurde.
968 VG Frankfurt a. M., Beschl. v. 25.4.2008 – 7 L 635/08.F, Juris Rn. 35; bestätigt von HessVGH,
Beschl. v. 1.10.2008 – 6 B 1133/08, Juris Rn. 30.
969 Vgl. BayVGH, Urt. v. 7.10.2008 – 5 BV 07.2162, Juris Rn. 60; VG München, Urt. v. 21.6.2007 – M
17 K 06.3145, Juris Rn. 11 und 39.