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Informationsfreiheitsgesetz des Bundes (IFG) - Transparency ...

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sind. Bürgerinitiativen und Verbände sind als solche nicht zugangsberechtigt; je<strong>des</strong><br />

einzelne Verbandsmitglied hat jedoch ein eigenes voraussetzungsloses Zugangsrecht.<br />

Insofern besteht ein grundlegender Unterschied zu sonstigen Bereichen, in<br />

denen die Geltendmachung von Ansprüchen an besondere Voraussetzungen geknüpft<br />

wird.“ 245<br />

Ausführlichere Erörterungen in der Rechtsprechung erfolgten bislang nur hinsichtlich<br />

Insolvenzverwaltern. Zwar handelt ein Insolvenzverwalter als Partei kraft Amtes in<br />

eigenem Namen für frem<strong>des</strong> Vermögen, er wird aber im eigenen Namen und nicht<br />

etwa in Vertretung <strong>des</strong> Schuldners oder der Gläubiger tätig, so dass er informationsrechtlich<br />

als anspruchsberechtigte natürliche Person behandelt wurde. 246 Im Übrigen<br />

wurde bei juristischen Personen <strong>des</strong> Privatrechts deren Anspruchsberechtigung kurz<br />

festgestellt. 247 In diesem Sinne wurde auch klargestellt, dass ein Antragsteller als<br />

natürliche Person und im Übrigen wäre – was im Verwaltungsverfahren noch diskutiert<br />

worden sei – auch der e. V. als juristische Person ein „jeder“ i. S. der Norm<br />

sei. 248 Während Antragsteller „sowohl als Privatperson als auch als Journalist“ 249<br />

informationsberechtigt sein können, wurde die Anspruchsberechtigung als Bun<strong>des</strong>tagsabgeordneter,<br />

der – wie ein Dritter meinte – nicht „jeder“ i. S. v. § 1 Abs. 1 Satz 1<br />

<strong>IFG</strong> sei, offen gelassen. 250 Sehr weitgehend schrieb das BVerwG: „Jeder im Sinne<br />

der genannten Vorschrift ist nicht nur die natürliche, sondern auch die juristische<br />

Person; dabei ist unbeachtlich, dass es sich bei der Klägerin um eine juristische Person<br />

mit Sitz im Ausland handelt (siehe Schoch, <strong>IFG</strong>, Kommentar, 2009, § 1<br />

Rn. 46).“ 251 Da an dieser Kommentarstelle jedoch nur die Berechtigung von juristischen<br />

Personen <strong>des</strong> Privatrechts behandelt wird, dürfte dies kein Präzedenzfall auch<br />

für juristische Personen <strong>des</strong> öffentlichen Rechts sein.<br />

245 Fraktionen SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Begründung zum <strong>IFG</strong>, BT-Drs. 15/4493, S. 8.<br />

246 In diesem Sinne: OVG NRW, Beschl. v. 28.7.2008, 8 A 1548/07, Juris Rn. 1; OVG RP, Urt. v.<br />

23.4.2010 – 10 A 10091/10, Juris Rn. 20; VG Freiburg, Urt. v. 21.9.2011 – 1 K 734/10, NZI 2011, 825<br />

(826), mit zust. Anmerkung J. M. Schmittmann, NZI 2011, 827; VG Gelsenkirchen, Urt. v. 16.9.2010 –<br />

17 K 1274/10, Juris Rn. 17; Urt. v. 16.9.2010 – 17 K 5018/09, BeckRS 2010, 54109; VG Hamburg,<br />

Urt. v. 23.4.2009 – 19 K 4199/07, Juris Rn. 28-36; Urt. v. 7.5.2010 – 19 K 974/10, BeckRS 2010,<br />

49050; Urt. v. 7.5.2010 – 19 K 288/10, Juris Rn. 22-30; Urt. v. 1.10.2009 – 9 K 2474/08, Juris Rn. 23;<br />

Urt. v. 24.2.2010 – 9 K 3062/09, Juris Rn. 21; Urt. v. 27.8.2010 – 7 K 619/09, Juris Rn. 26; VG Minden,<br />

Gerichtsbescheid v. 12.8.2010 – 7 K 23/10, Juris Rn. 25 ff; VG Neustadt a.d. Weinstraße, Urt. v.<br />

16.12.2009 – 4 K 1059/09.NW, BeckRS 2010, 56840; VG Stuttgart, Urt. v. 18.8.2009 – 8 K 1011/09,<br />

Juris Rn. 18; J. M. Schmittmann/B. Böing, InsbürO 2010, 15 f.<br />

247 VG Berlin, Urt. v. 9.6.2011 – 2 K 46.11, Juris Rn. 17; VG Stuttgart, Urt. v. 17.5.2011 – 13 K<br />

3505/09, Juris Rn. 45.<br />

248 VG Köln, Urt. v. 25.2.2010 – 13 K 119/08, Juris Rn. 27.<br />

249 Z. B. VG Frankfurt a. M., Beschl. v. 7.5.2009 – 7 L 676/09.F, Juris Rn. 18; Beschl. v. 10.7.2009 – 7<br />

L 1556/09.F, Juris Rn. 14; Beschl. v. 28.7.2009 – 7 L 1553/09.F, Juris Rn. 11.<br />

250 VG Berlin, Urt. v. 11.6.2008 – VG 2 A 69.07, UA, S. 13.<br />

251 BVerwG, Urt. v. 24.05.2011 – 7 C 6/10, Juris Rn. 12.

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