Informationsfreiheitsgesetz des Bundes (IFG) - Transparency ...

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betrachtet. 1025 Dementsprechend wird der Regierung bei § 3 Nr. 1 lit. a IFG ein gerichtlich
nur eingeschränkt überprüfbarer Beurteilungsspielraum eingeräumt. 1026
Denn welche Ziele die Bundesregierung mit Hilfe welcher Strategie verfolgen will,
entzieht sich mangels hierfür bestehender rechtlicher Kriterien weithin einer gerichtlichen
Kontrolle. 1027
Eine derartige Entscheidung überprüft das Gericht (nur) daraufhin, ob die anspruchsverpflichtete
Stelle von vollständigen und zutreffenden tatsächlichen Grundlagen
ausgegangen ist, die entscheidungserheblichen Gesichtspunkte erkannt hat und ob
ihre Prognose über die möglichen nachteiligen Auswirkungen nicht offensichtlich fehlerhaft,
insbesondere in sich widersprüchlich ist. 1028 Dementsprechend blieben die
Prognosen grundsätzlich unbeanstandet, die CIA-Flüge 1029 oder Informationen im
Arzneimittelzulassungsverfahren im Zusammenhang mit der europäischen Zulassungsbehörde
betrafen 1030 . Offen gelassen wurde, ob der Schriftverkehr nicht nur
von Ministerien oder obersten Bundesbehörden, sondern auch von der oberen Bundesbehörde
BaFin mit ausländischen Aufsichtsbehörden geschützt sein kann 1031 .
Insoweit können andere Informationsverweigerungsgründe aus dem Finanzbereich
„einfacher“ bejaht werden, weil diese eine Zustimmung der ausländischen Behörde
zur Informationsweitergabe erfordern (§ 3 Nr. 4 IFG i. V. m. § 9 Abs. 1 Satz 8 KWG
und § 7 Abs. 4 Satz 5 i. V. m. § 7 Abs. 4 Satz 3 WpHG). 1032
Die niedrigen Anforderungen der Rechtsprechung an die Plausibilität und Nachvollziehbarkeit
werden im Hinblick auf die Rechtsweggarantie des Art. 19 Abs. 4 GG kritisch
bewertet. 1033 Damit werde de facto der gesamte Bereich der Außenpolitik (zu-
1025 Schnabel, Informationsfreiheit und Informationsrecht Jahrbuch 2011, 153 (161).
1026 BVerwG, Urt. v. 29.10.2009 – 7 C 22/08, Juris Rn. 15; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 1.10.2008
– OVG 12 B 49.07, Juris Rn. 24; VG Berlin, Urt. v. 31.5.2007 – 2 A 93.06, Juris Rn. 22; Urt. v.
22.10.2008 – 2 A 114.07, Juris Rn. 30; Beschl. v. 1.6.2011 – VG 20 L 151.11, BeckRS 2011, 41771;
Rossi, IFG, § 3 Rn. 12; Rossi, DVBl. 2010, 554 (560); Schnabel, Informationsfreiheit und Informationsrecht
Jahrbuch 2011, 153 (162).
1027 BVerwG, Urt. v. 29.10.2009 – 7 C 22/08, Juris Rn. 15.
1028 BVerwG, Urt. v. 29.10.2009 – 7 C 22/08, Juris Rn. 20; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 1.10.2008
– OVG 12 B 49.07, Juris Rn. 24; VG Berlin, Urt. v. 31.5.2007 – 2 A 93.06, Juris Rn. 22; Urt. v.
22.10.2008 – 2 A 114.07, Juris Rn. 30.
1029 BVerwG, Urt. v. 29.10.2009 – 7 C 22/08, Juris Rn. 19-37, allerdings erfolgte eine Zurückverweisung,
weil das OVG nicht ausreichend Aspekte geprüft hatte, ob ein nachträglicher Bericht der Prognose
tatsächlich den Boden entzogen hat; OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 1.10.2008 – OVG 12 B
49.07, Juris Rn. 25-33; VG Berlin, Urt. v. 31.5.2007 – 2 A 93.06, Juris Rn. 23-26.
1030 VG Berlin, Urt. v. 22.10.2008 – 2 A 114.07, Juris Rn. 31.
1031 VG Frankfurt a. M., Urt. v. 12.3.2008 – 7 E 5426/06(2), JurionRS 2008, 25765; Urt. v. 5.12.2008 –
7 E 1780/07, Juris Rn. 40 ff.; Urt. v. 2.7.2008 – 7 E 791/07 (1), UA, S. 30 f.
1032 Vgl. VG Frankfurt a. M., Urt. v. 2.7.2008 – 7 E 791/07 (1), UA, S. 31.
1033 Schnabel, Informationsfreiheit und Informationsrecht Jahrbuch 2011, 153 (162).