Informationsfreiheitsgesetz des Bundes (IFG) - Transparency ...

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seite wurde auf das Problem im Verhältnis des IFG und des Statistikgeheimnisses
gem. § 16 BStatG aufmerksam gemacht.
2.2.5.5 Überlegungen zu konfliktangemesseneren Normprogrammen
2.2.5.5.1 Kodifizierung eines Informations(zugangs)rechtes
Angesichts der dargestellten Abgrenzungsprobleme zwischen den Informationszugangsrechten
und der Erfahrungen aus dem Ausland wird eine weiterreichende Kodifizierung
des Informations(zugangs)rechtes diskutiert. 525 In Betracht käme auch eine
Integration der Informationszugangsregeln in das VwVfG. 526 Eine Angleichung zwischen
IFG und anderen Ansprüchen auf Informationen findet in der Praxis insoweit
statt, dass das IFG für die Auslegung anderer Gesetzes herangezogen wird 527 bzw.
andere Gesetze für die Auslegung des IFG 528 . Häufig wird ein allgemeines Informationsfreiheitsgesetz,
welches UIG, IFG und VIG vereint, befürwortet. 529 Ein positiver
Mehrwert dieser Zusammenlegung könnte die Erweiterung der Aufgaben und Befugnisse
des BfDI auf diesen Bereich sein, 530 jedoch wäre dies für diesen Bereich auch
lediglich eine Teillösung, da weitere Informationszugangsansprüche bestehen (→
S. 401).
525 Für eine Kodifizierung: DJT, DVBl. 1998, 1217 (1218 zu 4.): angenommen: 36:0:10; Kloepfer, Geben
moderne Technologien und die europäische Integration Anlaß, Notwendigkeit und Grenzen des
Schutzes personenbezogener Informationen neu zu bestimmen?, 62. DJT (1998), Gutachten D 1 (90
ff.); ders., Informationsrecht, § 1 Rn. 93; ders., K & R 1999, 241 ff.; Sydow, NVwZ 2008, 481 (484 f.).
526 Kloepfer, K&R 2006, 19 (27); Masing, VVDStRL 63 (2004), 377 (433 f.).
527 Vgl. bspw. BayVGH, Urt v. 7.8.2006 – 7 BV 05.2582, Juris Rn. 45 (Wertungen des IFG zur Auslegung
des Presserechts herangezogen); HessVGH, Beschl. v. 30.11.2006 – 10 TG 2531/06, Juris
Rn. 8 und VG Frankfurt a. M., Urt. v. 10.5.2006 – 7 E 2109/05, Juris Rn. 27 (§ 9 Abs. 4 Satz 1 IFG
wird im UIG hinsichtlich der Frage nach dem Verwaltungsaktscharakter bzw. Verpflichtungsklage herangezogen);
VG Köln, Urt. v. 27.1.2011 – 6 K 4165/09, Juris Rn. 40 ff. (Übertragung der Wertungen
des § 3 Nr. 6 IFG auf Landespresserecht).
528 Vgl. bspw. BVerwG, Urt. v. 3.11.2011 – 7 C 4.11, Juris Rn. 14 (Vergleich mit aussagekräftigerem
Wortlaut des § 2 Abs. 1 Nr. 1 UIG); Urt. v. 28.5.2009 – 7 C 18/08, Juris Rn. 18 (Übertragung der Auslegung
von Betriebs- und Geschäftsgeheimnisses in § 9 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 UIG auf § 6 IFG);
BVerwG, Beschl. v. 9. 11. 2010 - 7 B 43/10, NVwZ 2011, 235 (236) (Übertragung des Rechtsprechung
zum UIG auf § 3 Nr. 1 lit. g IFG).
529 In diesem Sinne: BfDI, 3. Tätigkeitsbericht 2010 und 2011, S. 11; BfDI, 2. Tätigkeitsbericht 2008
und 2009, BT-Drs. 17/1350, S. 10; Fraktion der SPD, Entschließungsantrag, zu der dritten Beratung
des Gesetzentwurfs der Bundesregierung – Drucksachen 17/7374, 17/7993 – Entwurf eines Gesetzes
zur Änderung des Rechts der Verbraucherinformation, BT-Drs. 17/8022, S. 4; Schaar/Roth, Informationsfreiheit
und Informationsrecht Jahrbuch 2011, 1 (11); Schomerus/Tolkmitt, DÖV 2007, 985 (993).
Vgl. auch Mecklenburg, Entwurf eines Bürgerinformationsgesetzes präsentiert von Greenpeace
e.V./Netzwerk Recherche e.V./Deutschen Gesellschaft für Informationsfreiheit e.V., 2010.
Für eine Einbeziehung des UIG bei Erlass des IFG auch: Bräutigam, DVBl. 2006, 950 (956).
530 BfDI, 3. Tätigkeitsbericht 2010 und 2011, S. 18 ff. Vgl. Maisch, et al.; Änderungsantrag, auch zu
der zweiten Beratung des Gesetzentwurfs der Bundesregierung – Drucksachen 17/7374, 17/7993 –
Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Rechts der Verbraucherinformation, BT-Drs. 17/8021: Erweiterung
der Aufgaben des BfDI auf den Bereich des VIG: Lay et al., BT-Drs. 17/8023, S. 2:: „Es soll
eine Instanz ähnlich dem Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit eingerichtet
werden, die die Einhaltung der Verbraucherinformationsrechte überwacht.“