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Informationsfreiheitsgesetz des Bundes (IFG) - Transparency ...

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372<br />

ne Geheimhaltungspflicht i. S. <strong>des</strong> § 99 Abs. 1 Satz 2 VwGO. 1530 Der Tatbestand der<br />

Geheimhaltungspflicht nach einem Gesetz ist nämlich nicht bereits dann gegeben,<br />

wenn eine gesetzlich angeordnete Pflicht zur Verschwiegenheit besteht, vielmehr<br />

dient ein besonderes gesetzlich geschütztes Geheimnis i. S. von § 99 Abs. 1 Satz 2<br />

Alt. 2 VwGO dem Schutz eines grundrechtlich geschützten Lebensbereichs von hoher<br />

Bedeutung. 1531 Dies wurde dann auf § 8 Abs. 1 WpHG übertragen. 1532<br />

Insgesamt wäre eine abweichende und ausführliche Regelung von Ausschlussgründen<br />

in §§ 3 bis 6 <strong>IFG</strong> entbehrlich gewesen, wenn der Gesetzgeber die Vorlageverweigerungsgründe<br />

<strong>des</strong> § 99 Abs. 1 Satz 2 VwGO für deckungsgleich mit den Ausschlussgründen<br />

<strong>des</strong> <strong>Informationsfreiheitsgesetz</strong>es gehalten hätte. 1533 Wäre nämlich<br />

Kongruenz bezweckt gewesen, wäre eine Verweisung im <strong>IFG</strong> auf die Verweigerungsgründe<br />

<strong>des</strong> § 99 Abs. 1 Satz 2 VwGO ausreichend gewesen.<br />

An die „wesensmäßige“ Geheimhaltungsbedürftigkeit i. S. <strong>des</strong> § 99 Abs. 1 Satz 2<br />

VwGO ist ein strenger Maßstab anzulegen. 1534<br />

• Personenbezogene Informationen über Dritte sind grundsätzlich ihrem Wesen<br />

nach geheim zu halten. Neben personenbezogene Daten, die ohne Weiteres<br />

zur Identifikation der Person führen, können auch Äußerungen und Angaben<br />

zur Sache geheimhaltungsbedürftig sein, wenn die Mitteilungen Rückschlüsse<br />

auf die Person erlauben und in Abwägung mit den Interessen <strong>des</strong> Antragstellers<br />

ein berechtigtes Interesse an einer Geheimhaltung besteht. 1535<br />

• Auch Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse sind Vorgänge, die gem. § 99<br />

Abs. 1 Satz 2 VwGO ihrem Wesen nach geheim zu halten sind; hierbei wird<br />

die gleiche Definition der Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse für § 99 VwGO<br />

und § 6 <strong>IFG</strong> (→ S. 344) verwendet. 1536<br />

1530 BVerwG, Beschl. v. 23.6.2011 – 20 F 21/10, Juris Rn. 10; Beschl. v. 4.20.1011 – 20 F 24/10, Juris<br />

Rn. 8; HessVGH, Beschl. v. 1.12.2011 – 27 F 1730/10, Juris Rn. 8.<br />

1531 HessVGH, Beschl. v. 1.12.2011 – 27 F 1730/10, Juris Rn. 8; Beschl. v. 1.12.2011 – 27 F 2029/10<br />

zit. nach BaFin, HessVGH, Beschl. 12.1.2012 – 27 F 52/11, zit. nach BaFin.<br />

1532 HessVGH, Beschl. v. 1.12.2011 – 27 F 2029/10 zit. nach BaFin.<br />

1533 VG Berlin, Urt. v. 3.12.2008 – 2 A 132.07, Juris Rn. 18.<br />

1534 BVerwG, Beschl. v. 25.6.2010- BVerwG 20 F 1.10, Juris Rn. 17; Beschl. v. 22.7.2010 – BVerwG<br />

20 F 11.10, Juris Rn. 9; Beschl. v. 23.6.2011 – 20 F 21/10, Juris Rn. 14.<br />

1535 BVerwG, Beschl. v. 22.7.2010 – 20 F 11.10, Juris Rn. 10; HessVGH, Beschl. v. 1.12.2011 – 27 F<br />

1730/10, Juris Rn. 10; HessVGH, Beschl. v. 1.12.2011 – 27 F 2029/10 zit. nach BaFin; HessVGH,<br />

Beschl. 12.1.2012 – 27 F 52/11, zit. nach BaFin.<br />

1536 Vgl. BVerwG, Beschl. v. 10.8.2010 – 20 F 5/10, Juris Rn. 10, für die Definition im Rahmen <strong>des</strong><br />

§ 99 VwGO, wo auch Beschlüsse zum UIG und <strong>IFG</strong> herangezogen werden. In diesem Sinne bspw.<br />

auch: HessVGH, Beschl. v. 23.5.2011 – 27 F 1752/10, Juris Rn. 7; Beschl. v. 1.12.2011 – 27 F<br />

1730/10, Juris Rn. 11; Beschl. v. 1.12.2011 – 27 F 2029/10 zit. nach BaFin; HessVGH, Beschl.<br />

12.1.2012 – 27 F 52/11, zit. nach BaFin.

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