Informationsfreiheitsgesetz des Bundes (IFG) - Transparency ...

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resse des Dritten am Ausschluss des Informationszugangs überwiegt oder der Dritte
eingewilligt hat.
Der Begriff der personenbezogenen Daten wird auch im IFG üblicherweise anhand
der Legaldefinition des § 3 Abs. 1 BDSG konkretisiert. 1317 Personenbezogene Daten
sind danach Einzelangaben über persönliche oder sachliche Verhältnisse einer bestimmten
oder bestimmbaren natürlichen Person. Dazu zählen auch Handlungen,
Äußerungen und sonstige Verhaltensweisen von Personen. 1318 Werden Informationen
begehrt, welche Abgeordnete Montblanc-Schreibgeräte bestellt und/oder Digitalkameras
gekauft und gegenüber der Bundestagsverwaltung abgerechnet haben,
handelt es sich um Angaben über deren Verhalten, mithin um personenbezogene
Daten i. S. des § 5 Abs. 1 Satz 1 IFG. 1319
Kein Personenbezug besteht, wenn ein Insolvenzverwalter Akteneinsicht über Zahlungen
und Vollstreckungsmaßnahmen verlangt, die einem Betrieb, nicht aber bestimmten
Personen zuzuordnen sind. Selbst wenn in diesen Fällen personenbezogene
Daten enthalten sein würden, würden diese über die Angaben nach § 5 Abs. 3
IFG (→ S. 331) nicht hinausgehen. Außerdem hatten die Insolvenzverwalter sich
vorsorglich mit der Schwärzung solcher Daten einverstanden erklärt (vgl. § 7 Abs. 2
Satz 2 IFG → S. 190), so dass der Informationszugang gewährt wurde, weil es den
Insolvenzverwaltern gerade nicht um Auskunft über personenbezogene Daten, sondern
ausschließlich um Auskunft über Vollstreckungsmaßnahmen ging. 1320
Die für den Personenbezug erforderliche Bestimmtheit i. S. des § 3 Abs. 1 BDSG
liegt vor, wenn feststeht, dass sich die Angaben auf diese Person und nicht auf eine
andere beziehen. 1321 Bestimmbar ist eine Person, wenn ihre Identität zwar nicht
durch die Daten allein eindeutig identifiziert wird, jedoch – gegebenenfalls unter Verwendung
von zugänglichem Zusatzwissen, mit Unterstützung mathematischstatistischem
Wissen und unter Rückgriff auf externe Datenverarbeitungskapazität –
1317 OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 5.10.2010 – OVG 12 B 5.08, Juris Rn. 37; VG Berlin, Urt. v.
10.10.2007 – VG 2 A 102.06, BeckRS 2007, 28073; Urt. v. 28.5.2008 – VG 2 A 70.07, UA, S. 5; Urt. v.
8.9.2009 – 2 A 8.07, Juris Rn. 36 f.; Beschl. v. 29.1.2010 – VG 2 A 134.08, UA S. 6; Urt. 11.11.2010 –
2 K 35.10, Juris Rn. 41; VG Frankfurt a. M., Urt. v. 23.1.2008 – 7 E 3280/06 (V), Juris Rn. 99; VG
Frankfurt a. M., Urt. v. 2.7.2008 – 7 E 791/07 (1), UA, S. 28; BfDI, Anwendungshinweise, S. 11;
Schoch, IFG, § 5 Rn. 17.
1318 VG Berlin, Urt. 11.11.2010 – 2 K 35.10, Juris Rn. 41.
1319 VG Berlin, Urt. 11.11.2010 – 2 K 35.10, Juris Rn. 41, wo im konkreten Fall der Informationszugang
– vorbehaltlich einer einzuholenden Einwilligung – gem. § 5 Abs. 3 IFG versagt wurde → S. 331.
1320 VG Hamburg, Urt. v. 23.4.2009 – 19 K 4199/07, Juris Rn. 50, Urt. v. 7.5.2010 – 19 K 974/10,
BeckRS 2010, 49050; Urt. v. 7.5.2010 – 19 K 288/10, Juris Rn. 44; VG Neustadt a.d. Weinstraße, Urt.
v. 16.12.2009 – 4 K 1059/09.NW, BeckRS 2010, 56840;VG Stuttgart, Urt. v. 18.8.2009 – 8 K 1011/09,
Juris Rn. 31.
1321 VG Berlin, Urt. v. 10.10.2007 – VG 2 A 102.06, BeckRS 2007, 28073.