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Informationsfreiheitsgesetz des Bundes (IFG) - Transparency ...

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als unzureichend wahrgenommen wird und die Informationen über <strong>IFG</strong>-Anfragen erfragt<br />

werden, verstärkt mit Hilfe juristischer Unterstützung.<br />

Befragte Behörden folgen eher einem sachbezogenen Ansatz, wonach sie Informationen<br />

zu bestimmten Themen veröffentlichen, nach denen der Bürger über eine Themen-<br />

oder Stichwortsuche recherchieren kann. Der Auflistung amtlicher Dokumente<br />

und Informationen über ein zentrales Register, wie dies z.B. in Bremen über das Informationsregister<br />

oder das Dokumentenregister der EU-Organe läuft, stehen befragte<br />

Behörden daher auch eher skeptisch gegenüber (Interview-B9, B10, B8, B2). Aus<br />

Behördenperspektive sei der sachbezogene Ansatz nachfrageorientierter (Interview-<br />

B8), denn Bürger würden aus einem bestimmten Interesse bzw. zu einem bestimmten<br />

Inhalt nach Informationen suchen (Interview-B9, B8, B2, B10). Wie zwei Behörden<br />

berichteten, haben sie auch im Zusammenhang mit der Pflicht zur Veröffentlichung<br />

von Organisations- und Aktenplänen (§ 11 Abs. 2 <strong>IFG</strong>) die Erfahrung gemacht,<br />

dass der Aktenplan einer Behörde so gut wie nie abgerufen werde (Interview-B9)<br />

bzw. dieser keine Rolle bei <strong>IFG</strong>-Anträgen spiele (Interview-B1). Im Zusammenhang<br />

mit der Erstellung von Verzeichnissen und der Einrichtung eines zentralen Dokumentenregisters<br />

befürchten befragte Behörden zudem, dass dieses Missbrauch fördern<br />

könne, da Verzeichnisse bzw. Register genutzt werden könnten, um Informationen<br />

aus den Verzeichnissen der Behörden abzufragen (Interview-B8, B2).<br />

Bei einigen interviewten Behörden gehen zunehmend Anfragen über das Internetportal<br />

FragDenStaat.de ein, bei dem es sich um ein Projekt der Open Knowledge Foundation<br />

Deutschland e.V. handelt und das sich zum Ziel gesetzt hat, Anfragen nach<br />

dem <strong>IFG</strong> und Antworten von Bun<strong>des</strong>behörden auf diesem Portal transparent zu machen<br />

(Interview-B8, B9, B10, B4, B2). Eine Behörde erläutert, dass die Einrichtung<br />

dieses Portals Bürgern sicherlich eine Erleichterung in der Antragstellung verschaffe.<br />

Als Behörde würde sie aber ungern den Kontakt über dieses Portal nutzen, sondern<br />

den direkten Kontakt mit dem Antragsteller bevorzugen. In Bezug auf die Antragstellung<br />

könne man feststellen, dass Anfragen inhaltlich komplexer geworden seien.<br />

Weiter zeige sich, dass der Umgangston schärfer geworden sei, was bedeute, dass<br />

Antragsteller sich zunehmend ihres Rechtsanspruchs bewusst seien und nicht mehr<br />

so geneigt seien, sich auf Gespräche mit Behörden einzulassen (Interview-B8). Zwei<br />

andere Behörden stellen in Bezug auf Anfragen, die über das Portal Frag-<br />

DenStaat.de gestellt werden, fest, dass es sich häufig eher um Bürgeranfragen oder<br />

einfache Auskunftsanfragen handele. Die eine dieser zwei Behörden erklärte, dass<br />

sie die Anfragen in der Regel nach dem <strong>IFG</strong> bearbeite, auch wenn sie ihres Erachtens<br />

eher Bürgeranfragen seien (Interview-B2). Die andere Behörde erläuterte, dass<br />

sie einfache Auskunftsanfragen an das für den Sachgegenstand zuständige Fachre-

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