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Informationsfreiheitsgesetz des Bundes (IFG) - Transparency ...

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heit, also einem individuell nicht bestimmbaren Personenkreis, Informationen zu verschaffen.<br />

Über diese Zugänglichkeit und die Art der Zugangseröffnung entscheidet nach neueren<br />

Entscheidung von BVerfG 73 und BVerwG 74 derjenige, der nach der Rechtsordnung<br />

über ein entsprechen<strong>des</strong> Bestimmungsrecht verfügt. Daher werden Fragen der<br />

Normgeprägtheit <strong>des</strong> Art. 5 Abs. 1 Satz 1 GG wieder diskutiert. 75<br />

1.3.2.3 Sonstige Grundrechte<br />

Aus den Grundrechten können sich unter besonderen Umständen auch Ansprüche<br />

auf staatliches Tätigwerden mit dem Ziel der Sicherung der grundrechtlich geschützten<br />

Rechtsgüter ergeben. 76 Daher können Informationszugangsansprüche insoweit<br />

bestehen, als diese zur Ermöglichung der grundrechtlich geschützten Freiheit unerlässlich<br />

sind. 77 So ist insbesondere ein unmittelbar aus der Berufsfreiheit <strong>des</strong> Art. 12<br />

Abs. 1 GG hergeleiteter Auskunftsanspruch anerkannt, wenn eine behördliche Auskunft<br />

zum Schutz der Berufsfreiheit unerlässlich ist. 78 Weiter kann ein Anspruch auf<br />

Informationszugang auch aus dem allgemeinen Gleichheitssatz <strong>des</strong> Art. 3 Abs. 1 GG<br />

in Verbindung mit einer ständigen Verwaltungspraxis der Behörde folgen. 79<br />

1.3.3 Abwägungsbelange für einen Informationszugang<br />

Die Schaffung von mehr Transparenz im öffentlichen Sektor ist verfassungsrechtlich<br />

als legitimes Ziel qualifiziert worden, das den Gesetzgeber zu Grundrechtseinschränkungen<br />

befähigt. 80 Neben den bereits genannten Aspekten werden viele weitere verfassungs-<br />

und rechtspolitische Gründe für die Eröffnung von Informationsfreiheit angeführt:<br />

• Transparenz <strong>des</strong> Verwaltungshandelns zur Förderung <strong>des</strong> Allgemeininteresses<br />

und als Kontrolle der Verwaltung (vor Korruption),<br />

• Herstellung von demokratischer Öffentlichkeit,<br />

73 BVerfG, Urt. v. 24.1.2001 – 1 BvR 2623/95, 622/99, BVerfGE 103, 44 (60 f.) – n-tv.<br />

74 BVerwG, Beschl. v. 18.7.2011 – 7 B 14/11, Juris Rn. 9.<br />

75 Unterschiedliche Interpretationsversuche bei: Becker, DVBl. 2011, 1413 (1414); Schemmer, in:<br />

Epping/Hillgruber, GG, Art. 5 Rn. 26.1.<br />

76 BVerfG, Urt. v. 29.5.1973 – 1 BvR 424/71 und 325/72, BVerfGE 35, 79 (116); BVerwG, Urt. v.<br />

16.9.1980 – 1 C 89/79, BVerwGE 61, 41 (42 ff.); VG Berlin, Urt. v. 7.6.2007 – 2 A 130.06, Juris Rn.<br />

27, pauschal bestätigt von OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 6.11.2008 – OVG 12 B 50.07, Juris Rn.<br />

33.<br />

77 VG Berlin, Urt. v. 7.6.2007 – 2 A 130.06, Juris Rn. 27, pauschal bestätigt von OVG Berlin-<br />

Brandenburg, Urt. v. 6.11.2008 – OVG 12 B 50.07, Juris Rn. 33.<br />

78 BVerwG, Urt. v. 2.7.2003 – 3 C 46/02, BVerwGE 118, 270 (271 ff.); VGH Mannheim, Urt. v.<br />

30.7.2009 – 6 S 7/09, Juris Rn. 25.<br />

79 VGH Mannheim, Urt. v. 30.7.2009 – 6 S 7/09, Juris Rn. 23.<br />

80 Schoch, EuZW 2011, 388 (390).

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