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Informationsfreiheitsgesetz des Bundes (IFG) - Transparency ...

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der Informationserteilung nach dem <strong>IFG</strong> gehörte. 1378 In anderen Fällen wurde davon<br />

ausgegangen, dass § 12 Abs. 1 UrhG durch eine Akteneinsicht nicht verletzt wird,<br />

weil dadurch nicht der Öffentlichkeit (vgl. § 6 UrhG) sondern nur der Antragsteller<br />

Zugang zum Werk erhält. 1379 Auch die Überlegung, dass außer dem Kläger weitere<br />

Personen einen Antrag auf Informationszugang bezogen auf die Ausarbeitung stellen<br />

könnten, führe nicht zu einer Verletzung von § 12 UrhG. Denn die Möglichkeit der<br />

Kenntnisnahme bliebe auch in diesem Falle auf den bestimmten Kreis der Antragsteller<br />

beschränkt. 1380 Auch das Recht <strong>des</strong> Urhebers gem. § 17 Abs. 1 UrhG, das Original<br />

oder Vervielfältigungsstücke <strong>des</strong> Werkes der Öffentlichkeit anzubieten oder in<br />

Verkehr zu bringen, werde durch eine bloße Akteneinsicht nicht verletzt, weil der Antragsteller<br />

dadurch die Ausarbeitungen nicht ohne weiteres weitergeben kann. 1381<br />

Informationszugang aus Gründen <strong>des</strong> § 6 Satz 1 <strong>IFG</strong> wurde lediglich in drei Fällen<br />

versagt: Im Falle der sog. TOKEN-Studie wurde vom Gericht bejaht, dass es sich um<br />

ein urheberrechtlich geschütztes Werk handelt und dass der urheberrechtliche<br />

Schutz nicht nach § 5 UrhG entfallen ist. 1382 Umfangreiche Erörterungen finden sich<br />

in der Entscheidung, in welcher der Informationszugang zu dem Prüfbericht für das<br />

Wahlgerät einschließlich <strong>des</strong> zugehörigen Software-Prüfungsberichts versagt wurde.<br />

Der wesentliche Unterschied zu den oben zitierten Entscheidungen liegt darin, dass<br />

im Informationszugang ein Eingriff in das Veröffentlichungsrecht (§ 12 UrhG) gesehen<br />

wurde. Dafür reiche schon die Kenntnisgabe an einen einzelnen Antragsteller<br />

aus, weil es nicht auf die tatsächliche Kenntnisgabe an eine Vielzahl von Personen<br />

ankomme, sondern auf deren abstrakte Möglichkeit der Kenntnisnahme. 1383 Noch<br />

weitergehend wurde der Informationszugang zu dem knapp 20-seitigen Manuskript<br />

mit dem Titel „Die Rosenholzdatei Copyright“ versagt. Auch wenn unterstellt würde,<br />

dass dies bereits als Hörfunksendung veröffentlicht worden sei, so wäre das Veröffentlichungsrecht<br />

nur für diese Art oder Form der Veröffentlichung verbraucht, nicht<br />

aber für andere Arten oder Formen. 1384<br />

1378 VG Berlin, Urt. v. 21.10.2010 – VG 2 K 89.09, Juris Rn. 36 ff.; VG Frankfurt a. M., Urt. v. 12.3.2008<br />

– 7 E 5426/06(2), JurionRS 2008, 25765; Berger, in: Berger/Roth/Scheel, <strong>IFG</strong>, § 6 Rn. 11.<br />

1379 VG Berlin, Urt. v. 1.12.2011 – 2 K 91.11, UA, S. 7; VG Frankfurt a. M., Urt. v. 23.1.2008 – 7 E<br />

3280/06 (V), Juris Rn. 103; Urt. v. 12.3.2008 – 7 E 5426/06(2), JurionRS 2008, 25765; Urt. v.<br />

23.6.2010 – 7 K 1424/09.F, UA, S. 31; Schoch, <strong>IFG</strong>, § 6 Rn. 32.<br />

1380 VG Berlin, Urt. v. 1.12.2011 – 2 K 91.11, UA, S. 7.<br />

1381 VG Berlin, Urt. v. 1.12.2011 – 2 K 91.11, UA, S. 7.<br />

1382 VG Berlin, Urt. v. 22.10.2008 – 2 A 29.08, Juris Rn. 25 ff.<br />

1383 VG Braunschweig, Urt. v. 17.10.2007 – 5 A 188/06, Juris Rn. 25, unter Hinweis auf Lenski, NordÖR<br />

2006, 89 (94). In diesem Sinne auch: Rossi, <strong>IFG</strong>, § 6 Rn. 37.<br />

1384 VG Berlin, Urt. v. 8.9.2009 – 2 A 8.07, Juris Rn. 30 ff..

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