Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau
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Abb. 3.3-5: Kalkstein mit Algenmatten (Alginit) und<br />
Tuffit-Klast, Niederhäslich-Schweinsdorf-<br />
Formation, Unteres Kalkflöz, Fuß des<br />
Windberges, Freital-Burgk, Foto: BASTIAN,<br />
Slg. REICHEL<br />
Völlig andere klimatische Verhältnisse werden durch die <strong>bei</strong>den<br />
kohligen Flözhorizonte angezeigt, die an den Flanken alter<br />
Schwellenzonen entstanden. Die palustrischen Faziesverhältnisse<br />
entwickelten sich nur lokal bis zu Unreinen<br />
Kohlen und Brandschiefern, wie im Gebiet Papierfabrik<br />
Hainsberg.<br />
Im Bereich Hainsberg-Deuben entstanden mehrere kohligsandige<br />
Bänke, die sich teilweise auch in sapropelitischem<br />
Milieu bildeten und deshalb Uran enthalten. Dieses Gebiet<br />
muss eine Oase mit ausreichendem Wasserzufluss gewesen<br />
sein, denn nur hier wurde eine artenreiche Makroflora<br />
entdeckt (REICHEL & BARTHEL 1964).<br />
Der weit verbreitete schwarze Silizit- (Hornstein-) Horizont<br />
an der Flözoberkante entstand vermutlich aus einem „hoch<br />
liegenden“ (aeroben) Moorhorizont, in dem es durch variierendes<br />
Redoxpotential zur Ausfällung von Kieselsäure kam.<br />
Er ist ein wichtiger Marker.<br />
Die ziegelroten Farben im Flözhangenden deuten auf ein völlig<br />
neues Environment, obwohl an manchen Stellen vorerst<br />
die Gerölle noch aus den alten Einzugsgebieten stammen.<br />
Danach führten starke beckeninterne tektonische Ereignisse<br />
zu weit reichenden Veränderungen.<br />
3.3.2 Abfolge und Lithofaziesmuster der Formationsglieder<br />
Graues Konglomerat im Hangenden der Flöze<br />
Dieser Horizont wurde von GEINITZ (1856, S. 54) als „Graues<br />
Konglomerat“, analog zum Zwickauer <strong>Becken</strong>, als Beginn<br />
des Rotliegenden aufgefasst.<br />
In der Dyas bekräftigt GEINITZ (1861, S. 158) diese Grenze<br />
Steinkohlengebirge/Rotliegend erneut. Durch gründliche<br />
und exakte Untersuchungen bewies STERZEL ab 1881 das<br />
Rotliegend Alter der Döhlen-Formation im Liegenden dieses<br />
Konglomerates.<br />
Die Abgrenzung zur Döhlen-Formation ist jedoch unscharf<br />
und nicht durchgehend. Dieses Konglomerat ist sicherlich<br />
nicht die Folge einer bedeutenden Subsidenz an der<br />
Formationsgrenze nach einem „Hiatus“. Die Bohrergebnisse<br />
deuten auf „braided river“ Systeme mit geringem Gefälle.<br />
<strong>Das</strong> „Graue Konglomerat“ an der Basis der Niederhäslich-<br />
Formation umfasst eine bis zu 35 m mächtige Folge aus<br />
Konglomerat- und Grobsandsteinlagen. <strong>Das</strong> Konglomerat<br />
ist charakteristisch für den NW- und Zentralteil der<br />
Hauptmulde. Es ist allerdings auch hier nicht überall verbreitet<br />
(Abb. 3.3-6, Abb. 3.3-7).<br />
Abb. 3.3-6: Geröllschüttung in das <strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong>,<br />
Niederhäslich-Schweinsdorf-Formation<br />
(NEUMANN/REICHEL/ SCHAUER 2001)<br />
In zentralen Teilen der Hauptmulde (u. a. Bohrungen 551,<br />
570, F11) fehlen Konglomerate.<br />
Unter Vorbehalt kann im westlichen <strong>Becken</strong>teil der „Kohlstein“<br />
- das Haupthangende des 1. Flözes - als Äquivalent<br />
angesehen werden. Hier<strong>bei</strong> handelt es sich um grobbankige<br />
Siltsteine und Arkosesandsteine.<br />
Im Gebiet Potschappel vertreten über einem Karbonat<br />
(Döhlen-Formation) völlig sandfreie, lagunäre (?) Pelite diese<br />
Schichten.<br />
Die Konglomerate enthalten gut gerundete Gerölle von 3-8<br />
cm in einer grauen Grundmasse aus sandigem Ton mit vielen<br />
Gesteinsfragmenten oder aus einer tonigen Arkose. Die<br />
Gerölle stammen aus den Gesteinskomplexen in der<br />
Umgebung des <strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong>s; ihre Verteilung zeigt<br />
eine charakteristische Differenzierung (s. Abb. 3.3-7).<br />
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