Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau
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Nach erfolgtem Kaufabschluss wird am 7. November 1805<br />
dem Obersteuereinnehmer und Bergrat von OPPEL die<br />
„Direction der Steinkohlenwerke Leopold-Erbstolln und der<br />
damit in Verbindung zu bringenden, neu aquirirten<br />
Steinkohlenwerke zu Döhlen und Zauckerode“ übertragen<br />
(BA 1805, Nr. 10228, Vol. I+II, KOETTIG 1861: 11, HARTUNG<br />
1906: 12).<br />
Dem Bergamt zu Freiberg, in dessen Revier die „combinirten<br />
Steinkohlenwerke“ lagen, blieb „nach wie vor die<br />
Concurrenz in Bergrechtssachen in eben dem Maasse vorbehalten,<br />
wie solches <strong>bei</strong> Privatwerken stattfand“ (HARTUNG<br />
1906: 13). Diese Gleichstellung ist bemerkenswert, obwohl<br />
vom König ein Einfluss auf das Bergamt möglich war, wie<br />
die Untersuchungen <strong>bei</strong>m Wassereinbruch 1808 zeigten<br />
(HSA Findb. Zauck. Nr. 268). Der Staatsbetrieb war dem<br />
Bergamt rechenschaftspflichtig und musste Jahresberichte<br />
erstellen (HSA. 1807-1815 Loc. 41898 ff, Findb. Zauck. Nr.<br />
20-21 1848-1872, Nr. 36 1899-1918, Nr. 42). Im Gegenzug<br />
musste das Oberbergamt sämtliche Akten, Risse und<br />
Rechnungen und Kassenbestände an den Betrieb übergeben.<br />
Zur Befahrung und Revision der Steinkohlenwerke<br />
waren Obereinfahrer WAGNER, Oberkunstmeister BALDAUF<br />
und Obersteiger BRENDEL (später Masch. Direktor) <strong>bei</strong>geordnet<br />
(HARTUNG 1906: 13). Die „Lokaladministration“ wurde<br />
dem Faktor E. F. W. LINDIG übertragen. Dieser war schon früher<br />
<strong>bei</strong>m Leopold Erbstolln als Interimsschichtmeister, seit<br />
dem 10.05.1804 <strong>bei</strong> den <strong>Döhlener</strong>- und Zauckeroder Werken<br />
als Kohlenwerksfaktor angestellt (HARTUNG 1906: 13). An<br />
gleicher Stelle werden auch die ersten acht Werksbeamten,<br />
davon 2 Kunststeiger, genannt.<br />
Damit war ein Großbetrieb auf einer streichenden Länge<br />
von ca. 4000 m mit 3 untertägig nicht verbundenen<br />
Abbaufeldern entstanden: Niederhermsdorf, Zauckerode (9<br />
Schächte) und Döhlen (8 Schächte sowie der Tagebau<br />
Friedrich August Bruch).<br />
Von dieser Situation existiert noch ein Flachriss, der das<br />
Grubenfeld von 1838-1849 zeigt (Detail Abb. 9.2-7). Die kleinen<br />
Schächte und die Ausstrichnähe brachten erhebliche<br />
Wasserzuflüsse.<br />
Es ereigneten sich zwei Wassereinbrüche 1807 und 1808,<br />
<strong>bei</strong> dem von 150 Mann Belegschaft 9 ertranken (HSA Findb.<br />
Zauck. Nr. 268, HARTUNG 1906: 19). Der Schaden wurde mit<br />
14.362 Taler berechnet (BAEHR 1917: 27) und der<br />
Staatsbetrieb musste sich mit Vorwürfen der Konkurrenz<br />
auseinandersetzen. <strong>Das</strong> Oberbergamt erhielt einen Befehl<br />
des Königs zur Untersuchung (HSA Findb. Zauck. Nr. 268).<br />
Auch am 26. Juni 1824 führten ein Hochwasser und<br />
Tagesbrüche in der Wiederitz „zum Ersaufen der tieferen<br />
<strong>Döhlener</strong> Baue“ (HARTUNG 1906: 37) und Erliegen des<br />
Abbaus darin bis zum November.<br />
Seit Übernahme des Leopold Erbstollns hatte der neue<br />
staatliche Betrieb ein weiteres großes Problem, den<br />
1874 Förderung mit Zugpferden im Oppel Schacht<br />
(in Burgker Werke 1880-1805)<br />
1874 Bau der Kompressoranlage <strong>bei</strong> Oppel<br />
Schacht, endgültig 1881<br />
1874-77 Markscheider R. HAUSSE schafft normgerechtes<br />
Risswerk der Königlichen Steinkohlenwerke<br />
1874 Erste Nassaufbereitung der Burgker Werke<br />
am Segen-Gottes Schacht<br />
1874/78 Einsatz von Pressluft- und hydraulischen<br />
Gesteinsbohrmaschinen im Oppel und Albert<br />
Schacht<br />
1875 Einführung d. Drucklufthaspel <strong>bei</strong> Königlichen<br />
und Burgker Werken (1876)<br />
1876 10.12. – Schlagwetterexplosion <strong>bei</strong>m Potschappler<br />
Aktienverein, 27 Tote<br />
1876 Bremsberg mit Bühnenwagen für 12 Hunte<br />
vom Carola Schacht zur <strong>Döhlener</strong> Wäsche<br />
(480 m)<br />
1876-79 Teufen und Inbetriebnahme Königin-Carola<br />
Schacht II<br />
1876 Erste Aussagen zu Bergschäden durch<br />
Messungen von R. HAUSSE<br />
1878 Gebr. LILIENTHAL erproben in Zauckerode eine<br />
selbstentwickelte Schrämmaschine<br />
1880 Erste Sicherheitsvorschriften „über die Gebarung<br />
mit Dynamit“<br />
1881 Schnellläufer Ventilatoren<br />
Schacht, Albert Schacht 1905<br />
Königin-Carola<br />
1882 25.08. – Probefahrt der ersten elektrischen<br />
Grubenlokomotive „DOROTHEA“ <strong>bei</strong>m Oppel<br />
Schacht<br />
1885/1907<br />
R. HAUSSE entwickelt durch systematische<br />
1886<br />
Senkungsmessungen wissenschaftliche Grundlagen<br />
zur Bruchtheorie im <strong>Bergbau</strong>einwirkungsgebiet<br />
der Königlichen Steinkohlenwerke<br />
Marien Schacht (564,6 m tief) auf Boderitzer<br />
Flur geteuft und Malakoff-Schachtturm errichtet<br />
- Inbetriebnahme 1893<br />
ab 1888 Etappenweise Verbot der Anwendung von<br />
Schwarzpulver<br />
1888 Elektrische Diamantbohrmaschine im Königin-Carola<br />
Schacht erprobt<br />
1889 Elektrische Signaleinrichtungen in Schächten<br />
eingeführt<br />
1890 Erste Kettenförderstrecke mit Oberkette,<br />
Oppel Schacht 5. Sohle<br />
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