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Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

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nicht nur der Pumpensumpf, sondern über den Vorfluter<br />

auch der Carola See in <strong>Dresden</strong>s Großem Garten deutlich<br />

eingefärbt wurde.<br />

Abb. 9.2-18: Stationäre Bohranlage mit Holzvierbock<br />

als Bohrgerüst. 1958 im Gebiet Gittersee/Bannewitz;<br />

Foto: REICHEL<br />

Am 20. Oktober 1960 konnte der 1. Kohlehunt aus dem Marien-Schacht<br />

gefördert werden, der aus dem Restpfeiler des<br />

Glück Auf Schachtes stammte. Der Durchbruch vom Bohrort<br />

Qu. 12a Schachtanlage Gittersee zum Marien Schacht erfolgte<br />

am 28. April 1961, früh 5.50 h (SCHOLZ 1985: 40). Der Marien-Schacht<br />

diente als Material- und ausziehender<br />

Wetterschacht.<br />

Der begonnene Abbau des Restpfeilers am Glück Auf<br />

Schacht musste wegen eines Brandes am 31.12.1967 eingestellt<br />

werden (Mitt. H. GRÄFE). Qu. 17 und der Durchschnitt<br />

„G“ wurden verdämmt, teilweise verschlämmt und abgeworfen.<br />

Von den Schächten Gittersee aus sind Restpfeiler im Gf.<br />

Heidenschanze, Gf. Glück Auf Schacht, Gf. Marien Schacht<br />

und im Gf. Gittersee größere Flächen des 1. Flözes, in letzterem<br />

jedoch auch des 5. Flözes (Vorrichtung ab 1957) als<br />

„Energiekohle“ abgebaut worden. Diese Kohle wurde vorwiegend<br />

im Heizkraftwerk Klingenberg in Berlin-<br />

Oberschöneweide verbrannt. Wie sich später herausstellte,<br />

ist zumindest ein Vorratsblock mit annähernd 100 t Uran<br />

dort verheizt worden. Die Uranmengen in der Kesselkohle<br />

können nicht mehr exakt rekonstruiert werden.<br />

Abb. 9.2-19: Bohranlage vom Typ Craelius (verm. SIF<br />

500, Gerät-Nr. 186). Mit diesem Gerät<br />

wurden 1958-1962 die Bohrungen Freital<br />

6 bis 15, mit Maximaltiefe von 730 m,<br />

geteuft; Foto: REICHEL<br />

In den Gf. Marien Schacht und Gittersee sind mehrfach<br />

Strecken in „Standwasserbereiche“ getrieben worden, die<br />

wegen der Gefahr von Wassereinbrüchen auf den Grubenrissen<br />

fixiert sind. Auch Bohrerkundung aus tieferen Flözen<br />

in diese Flächen konnte in keinem Fall freies Wasser nachweisen,<br />

sondern immer nur feuchten Alten Mann, der kein<br />

Wasser abgab.<br />

Lokale Starkregen verursachten am 5./6. Juli 1958 ein starkes<br />

Hochwasser der Weißeritz (RUDOLPH 1958). <strong>Das</strong> Wasser überflutete<br />

das Gebiet des <strong>Döhlener</strong> Wetterschachtes, der einbrach.<br />

<strong>Das</strong> Wasser stürzte in den bereits einmal durch das<br />

Hochwasser 1897 verschlammten Schacht. Nach dem Hochwasser<br />

wurden wassergeschädigte Möbel und andere<br />

Waren aus Geschäften in den Schacht geworfen. Wassergeschädigte<br />

Arzneimittel sind in die Sprengstoffkammer 1.<br />

Sohle Gittersee eingelagert, jedoch um 1960 wieder entfernt<br />

worden. Pflanzenschutzmittel der Landwirtschaft und andere<br />

Chemikalien kippte man unkontrolliert in den Schurf 60<br />

(Niveau +142,22 m), der dann mit Haldenmaterial verfüllt<br />

wurde. Mit der Flutung des Gf. Gittersee konnten die Flutungswässer<br />

die Chemikalien im Schurf 60 erreichen und das<br />

Grundwasser belasten. Aus diesem Grund wurde der Schurf<br />

60 in den Jahren 2001/2002 so saniert, dass mit dem weiteren<br />

Aufsteigen der Grubenwässer jede Gefahr für das<br />

Grundwasser ausgeschlossen wurde. Die Kosten für die Sa-<br />

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