Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau
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Die Gurtbänder hatten eine Breite von 80 und 100 cm und<br />
liefen auf Rollen. Die Länge eines Bandes mit Antrieb lag<br />
<strong>bei</strong> 80-100 m. Zur Steigendförderung konnten Bänder nur<br />
von 5° bis maximal 10° Neigung eingesetzt werden (mündl.<br />
Mitt. M. WALETZKE). Beim Vortrieb gaben Überkopflader auf<br />
einer kurzen Gleistraverse direkt auf eine Fülltasche oder<br />
einen zwischengeschalteten ZKKF („Panzerförderer“) auf.<br />
Nach 1968, mit zunehmendem Bestand an Zweikettenkratzförderern<br />
(ZKKF), wurden diese als Streckenfördermittel<br />
interimsmäßig oder stationär in Längen bis 50 m eingesetzt<br />
(MAI & ZSCHEILE 1999: 47).<br />
Entlang <strong>bei</strong>der Fördermittel mussten in der ersten Zeit<br />
Ausbauholz und Material entgegen der Transportrichtung<br />
manuell geschleppt werden.<br />
Später wurden in gleislosen Strecken etwa 2,3-3,0 m lange<br />
Transportschlitten oder Schleifboote (so genannte „Moby<br />
Dick“) eingesetzt. Diese schlanken Stahlbehälter konnten<br />
mit einem Transporthaspel (Elektro- und Luftantrieb) durch<br />
eine Leertrommel in <strong>bei</strong>den Transportrichtungen bewegt<br />
werden. Schleifboot und die Haspel sind in mehreren<br />
Varianten ebenfalls in der Ausstellung der SSB vorhanden.<br />
Gleisgebundene Förderung, horizontal und geneigt<br />
Die Anfänge<br />
Bei der Mordgrube in Freiberg wurde 1829 die erste<br />
Eisenschienenbahn mit einer Spurweite von 580 mm, die<br />
etwa einer Elle entspricht, gebaut (Mitt. O. WAGENBRETH).<br />
1832 erfolgte <strong>bei</strong> den Königlichen Steinkohlenwerken<br />
Zauckerode der erste Versuch, eine „Wagenförderung“ einzurichten.<br />
Im Antonschacht baute man im 1. Fallort unter<br />
dem Elbstolln, das direkt in das Füllort mündete, „eine mit<br />
eisernen Schienen versehene Leitung, auf welcher passende<br />
Wagen mit der darauf stehenden, 2 Scheffel enthaltende<br />
Tonne ... durch einen Haspel bis auf das Füllort herausgezogen<br />
wurden“ (HARTUNG 1906: 42). Ohne zu stürzen ist diese<br />
Tonne, das normale Schachtfördergefäß, an das Schachtseil<br />
„angequenzelt“, an den halbrunden Ring des Seiles<br />
(MINEROPHILO 1743: 433) angeschlagen und gefördert worden.<br />
Die Spurweite ist unbekannt.<br />
Am 13. März 1838 „wurden die ersten Tonnen oder Hunde<br />
<strong>bei</strong>m Anton Schacht gefördert, welche auf der Eisenbahn<br />
dem Schachte zugefördert wurden“ (REICHEL 1987: 185). Zu<br />
beachten ist der Begriff Eisenbahn, der wie <strong>bei</strong>m 1. Versuch<br />
das Gestänge (die Schienen) beschreibt.<br />
Im Juli 1839 wurde die Eisenbahn <strong>bei</strong>m <strong>Döhlener</strong> Kunst<br />
Schacht fertig und „zum ersten Male mit einem viermännischen<br />
Haspel und Hunden auf flachen (einfallenden) Eisenbahnen<br />
gefördert“ (wie vor S. 187). Ausdrücklich wird betont,<br />
dass die jetzt reichlich 4 Scheffel fassenden Tonnen<br />
„erstmalig auf schmiedeeisernen Schienen gestoßen oder<br />
vielmehr an einem Seile gezogen wurden“ (HARTUNG 1906: 44).<br />
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Im Gegensatz dazu ist „im 2. Quartal 1839 die erste<br />
Eisenbahn (!), die Schienen aus Holze, <strong>bei</strong>m Albert Schacht<br />
auf der Halde gemacht“ worden (REICHEL 1987: 187). <strong>Das</strong><br />
war sicherlich billiger und vermutlich wurden die Gleise auf<br />
der Halde nicht so stark beansprucht. Als Erweiterung verlegte<br />
man auf dem Kohlenplatz im 4. Quartal 1844 zwei<br />
weitere Eisenbahnen (wie vor S. 192).<br />
Anfangs betrug die Spurweite <strong>bei</strong> den Königlichen<br />
Steinkohlenwerken 1 Elle = 566 mm, die später auf 560<br />
mm verringert wurden (MAI & ZSCHEILE 1999: 11).<br />
Bei der Aufwältigung des Meisel Schachtes um 1960 wurde<br />
eine Grubenbahnweiche aus Holz geborgen. Die Mühe war<br />
umsonst, weil unbedarfte Mitar<strong>bei</strong>ter diesen bedeutenden<br />
Fund zu Feuerholz zersägten (MAI & ZSCHEILE 1999: 29).<br />
Mit Flacheisen beschlagene Holzschienen sind für die<br />
Königlichen Steinkohlenwerke nicht erwähnt. Sie liegen<br />
jedoch im Fundus der SSB als ein Bruchstück vor, das 1967<br />
aus dem Alten Mann am Reibold Schacht geborgen wurde.<br />
Die Spurweite beträgt 580 mm, ein Maß welches der oben<br />
erwähnten Eisenbahn der Mordgrube in Freiberg entspricht.<br />
Bei den Burgker Werken führte man „im Jahre 1829,<br />
zunächst in beschränktem Umfange, Förderung mit Hunden<br />
ein, die erst auf hölzernen Gangpfosten, später auf eisernem<br />
Gestänge liefen“ (ANONYM 1924: 129). „Während die reinen<br />
Holzschienen als so genannte deutsche Holzschienen<br />
bezeichnet wurden, bezeichneten die Burgker Bergleute die<br />
mit Eisenbändern verbesserten als englische Holzschienen“.<br />
Diese Bezeichnung geht auf den Maschinendirektor BRENDEL<br />
aus Freiberg zurück, weil dieser Schienentyp so aus England<br />
übernommen wurde (Mitt. O. WAGENBRETH). Die Spurweite<br />
der Burgker Werke dürfte von Anfang an 420 mm betragen<br />
haben (MAI & ZSCHEILE 1999: 32).<br />
1824 bis 1836 förderte man durch das Lichtloch 5 des<br />
Burgker Weißeritz Stollns und setzte in dieser Periode erstmals<br />
Deutsche Hunte ein (GÜRTLER 2000b: 71). Außer dieser<br />
Bezeichnung gibt es dafür keine näheren Angaben.<br />
Bremsvorrichtungen und Haspelberge<br />
Die Hunteförderung ist im Bestreben zur generellen<br />
Rationalisierung und Konzentration der Gewinnung als<br />
wichtiger Faktor zu bezeichnen. Einzelne Etappen sind<br />
bekannt.<br />
„Den 29. Oktober 1838 wurde angefangen, das 32. Fallort<br />
<strong>bei</strong>m Albert Schacht zur doppelten Eisenbahn zuzuführen“<br />
(zu erweitern). „Den 10. November 1838 war die Eisenbahn<br />
auf der Elbstolln Flözstrecke <strong>bei</strong>m <strong>Döhlener</strong> Kunstschacht<br />
fertig ...“.<br />
Im Juli 1839 wurde die Eisenbahn im 12. Fallort des<br />
<strong>Döhlener</strong> Kunstschachtes fertig und „zum ersten Male mit<br />
einem viermännischen Haspel und Hunden auf flachen (=