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Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

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Abb. 3.2-31: Längs- und Querschnitte einer Klastittransportrinne = Bergschuss in variierendem Flözniveau, Döhlen-Formation,<br />

1. Flöz, Gf. Königin-Carola Schacht zwischen 8. bis 10. Sohle; von R. HAUSSE aufgenenommen und entworfen<br />

zwischen 1902-1907, Archiv Königl. Stk.werke, z. Z. Archiv WISMUT GmbH<br />

ten Mächtigkeit verzahnen. Bergschüsse aus Silt- und<br />

Arkosesandstein entwickeln sich als Linsen, mitunter aus<br />

einer Lette (s. Abb. 3.2-34). Bei Querschnitten ist manchmal<br />

eine intensive Verknetung der Liegendbereiche mit den<br />

Kohleschichten zu erkennen, die durch Einsacken oder<br />

Slumping in die unverfestigten Moorschichten und nicht<br />

durch Erosion entstanden sind (Abb. 3.2-35).<br />

Allen Erscheinungen der Bergschüsse ist gemeinsam, dass<br />

sie keine basalen Erosionsspuren aufweisen, wie sie <strong>bei</strong> denundierenden<br />

Flusssystemen zu erwarten sind. Pelitischesklastisches<br />

Material muss über bereits bestehende palustrische<br />

Horizonte hinweg transportiert worden sein. In semiariden<br />

Gebieten sind die in Flachseen mündenden Flüsse noch<br />

weitab vom Seeufer durch Uferdämme markiert. In den seitlichen<br />

überfluteten Flachmoorbereichen ist der Wasserstand<br />

Zentimeter bis Meter tief. Bei Starkregen steigt der<br />

Wasserspiegel teilweise um mehrere Meter. Trotzdem<br />

bewegen sich die stark befrachteten „mud flows“ relativ langsam<br />

innerhalb der Uferdämme. Seitenkanäle können sandige<br />

Massen ablagern auf denen Pflanzen, wie <strong>bei</strong>spielsweise früher<br />

die Calamiten, wachsen. In den Trockenzeiten ist die Sedi-<br />

mentbefrachtung gering, palustrisches Material sedimentiert<br />

und führt zu einer Verzahnung. Diese Situation herrscht rezent<br />

am Werota Fluss, der in den Tana See in Äthiopien entwässert.<br />

Bei der Diagenese verdichten sich die klastischen Schuttfächer<br />

oder Bergschüsse weitaus geringer und wirken als „Hochlage“.<br />

Die Hangendschichten zeigen eine uhrglasförmige Wölbung<br />

und Lithotypen verändern sich, wie Kohle zu Brandschiefer.<br />

In Rinnenbildungen der Döhlen-Formation konnten fluviatile<br />

Bewegungen nachgewiesen werden.<br />

Während <strong>bei</strong> mehreren Zufuhrrinnen der Massentransport<br />

etwa rechtwinklig zum <strong>Becken</strong>rand verlief, konnten im<br />

<strong>Becken</strong> Einregelungen von Calamiten-Achsen im Einfallen<br />

lokaler Muldenachsen nachgewiesen werden (SCHENKE<br />

1969). Diese NW-SO Transportrichtung wird auch durch das<br />

Vorkommen von Porphyritgeröllen im SO dieses<br />

Vulkanitvorkommens bestätigt.<br />

Massentransporte von NW nach SO wurden auch an anderen<br />

Stellen festgestellt (JÜLICH 1970).<br />

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