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Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

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Die Auffahrungen durchörterten unter einem Brandschiefer<br />

(2a Flöz) mehrere kohlige Bänke.<br />

Diese wurden als „3. Flöz Oberes Paket“ bezeichnet, weil<br />

darunter weitere Kohleschichten folgten.<br />

Bei den gemeinsamen Kartierungsar<strong>bei</strong>ten 1956/1957<br />

erkannten BARTHEL & REICHEL in den hellgrauen mittelkörnigen<br />

Arkosesandsteinen einen markanten kohligen (dunkelgrau<br />

bis schwarzen) Arkosehorizont, 0,5-1,0 m über dem 3.<br />

Flöz. Dieser bestätigte sich weiträumig (Gf. Marien Schacht,<br />

Wurgwitz, Elbstolln s. Abb. 3.2-29) als Leithorizont und geht<br />

lokal in Brandschiefer (Reibold Schacht) über.<br />

<strong>Das</strong> eigentliche 3. Flöz ist eine massive Bank von 0,5-1,30<br />

m Mächtigkeit. Charakteristisch ist allgemein das Fehlen<br />

von Letten, die jedoch lokal vorkommen können. Die<br />

Hangendgrenze ist immer scharf ausgebildet. Deshalb<br />

wurde sie <strong>bei</strong> der Profildarstellung als Bezugsniveau verwendet<br />

(s. Abb. 3.2-7, 3.2-37). Brandschiefer im Hangenden<br />

und Liegenden des Flözes herrschen vor.<br />

Der 13. Nordquerschlag des Carola Schachtes schloss eine<br />

kuppige Oberfläche des Porphyrites auf. In den Senken zwischen<br />

den Kuppen war das 3. Flöz nur durch den<br />

Leithorizont nachzuweisen. Teilweise lagerte es auf<br />

Porphyritkonglomerat und im 13. Hauptquerschlag folgt die<br />

nächste Brandschieferbank erst nach 2,4 m Arkosesandstein<br />

(s. Abb. 3.2-7).<br />

Im Gf. Heidenschanze-S und Gittersee war unter dem 3.<br />

Flöz ein Zwischenmittel von ca. 1,0 m Mächtigkeit bis zur<br />

nächsten Brandschieferbank aufgeschlossen.<br />

Diese 1957 zugängigen Aufschlüsse führten zur Deklarierung<br />

eines 4. Flözes.<br />

Im Verlauf weiterer Auffahrungen nach Ost verringerten<br />

sich, ähnlich wie <strong>bei</strong>m 1. Flöz, die Zwischenmittel bis auf<br />

eine oder mehrere Letten.<br />

Im Bereich Marien Schacht/Bannewitz ist das 4. Flöz gleichmächtig<br />

dem 3. Flöz. Es konnten Pyrit-Grauharte und<br />

Verzahnung mit Schieferton beobachtet werden (s. Abb.<br />

3.2-37, 3.2-38).<br />

Nach heutigen Erkenntnissen sind die Bänke des 3. und 4.<br />

Flözes mit ihren Zwischenmitteln ein Flözhorizont. Der<br />

Fehler der lithologischen Interpretation konnte nicht korrigiert<br />

werden, weil er in das umfangreiche neue Risswerk<br />

eingegangen war.<br />

3.2.5.3 Die Gliederung des 5. Flözes<br />

Unter den Fluren Wurgwitz/Niederhermsdorf erfolgte im 19.<br />

Jh. vom Brendel- und Schönberg Schacht aus der Abbau<br />

eines „3. Flözes“, etwa 37 m im Liegenden des 1. Flözes.<br />

80<br />

HAUSSE (1892: 86) verglich diesen Horizont mit dem<br />

Aufschluss im Albert Schacht und bezeichnet ihn wegen<br />

des großen Abstandes zum Hauptflöz als 4. Flöz. In dieser<br />

Zeit erfolgten Flözaufnahmen und Versuchsabbaue, zum<br />

möglichen Abbau der unteren Flöze. Die Abbaugrenzen des<br />

Hauptflözes waren erreicht. Der Flözhorizont am Albert<br />

Schacht entspricht eindeutig dem nach 1956 beschriebenen<br />

5. Flöz (REICHEL 1966: Anl. 13).<br />

Eine Flözaufnahme von 1905 in der 41. Untergebirgsstrecke<br />

am Albert Schacht konnte nach dem Originaldokument ausgewertet<br />

werden (s. Abb. 3.2-8). HAUSSE kartierte 6<br />

Lettenhorizonte, die er als weiße Letten bezeichnete. <strong>Das</strong><br />

Hangende stellte er als Schieferton dar.<br />

Bis 1953 baute die Wismut im Gf. Heidenschanze das „3.<br />

Flöz Unteres Paket“ ab. Diese Bezeichnung wurde gewählt,<br />

weil aus der Literatur nur 3 Flöze bekannt waren, jedoch 4<br />

Horizonte erschlossen wurden.<br />

Im Wismut-Standardprofil (Abb. 3.2-8) wird als Hangendes<br />

des „3. Flözes Unteres Paket“ Sandstein angegeben.<br />

Als „Prosloj“ = Zwischenmittel sind 4 Lettenhorizonte ausgewiesen,<br />

ohne nähere Bezeichnung. Nach mündlicher<br />

Überlieferung der Bergleute wurde der 3. Horizont von<br />

oben als Pyrit Lette und der nächste als Doppel Lette<br />

bezeichnet.<br />

Die Pyrit Lette ist feinschichtiger heller Pelit. Sowohl im<br />

Hangenden als auch im Liegenden können massige bläulichgraue<br />

Schiefertonmittel auftreten in denen im Feld<br />

Heidenschanze einzelne Kristalle oder Kristallaggregate von<br />

Pyrit eingelagert sind (THALHEIM et al. 1991, Abb. 30).<br />

Die Doppel Lette besteht aus einer Schicht (1-10 cm) grauem<br />

Pelit, darunter meist nur 1 cm Kohle und Brandschiefer<br />

sowie 3-10 cm hellgrauer Kohlentonstein bis feinkörnige<br />

Arkose.<br />

Beide Letten waren in den Abbauen wichtige Leithorizonte.<br />

Der Pelithorizont ist durch Blattverschiebungen oft ausgequetscht.<br />

1956/57 brachten die feinstratigraphischen Streckenkartierungen<br />

von BARTHEL & REICHEL weitere Detailergebnisse.<br />

Nach der oben geschilderten Bezifferung des 4. Flözes<br />

mussten die folgenden Kohlenbänke als 5. Flöz bezeichnet<br />

werden.<br />

Als Bezugsniveau <strong>bei</strong> der Profildarstellung (s. Abb. 3.2-8)<br />

wurde die Lette 5 gewählt.<br />

Zwei markante Horizonte stehen im Hangenden des 5.<br />

Flözes an, der Blähton (s. Abb. 2.2-3), evt. ein Staubtuff und<br />

darunter die graue mittelkörnige Hangendarkose (s. Abb.<br />

3.2-11), die vermutlich ein Kristalltuff ist.

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