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Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

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Schächte vom VEB Steinkohlenwerk übernommen worden.<br />

Die letzten wurden 1956 zurückgegeben (s. Zeitdaten).<br />

Die Schächte 1 und 2 sowie 3, Marien Schacht und Schacht<br />

402 im Grubenfeld Gittersee/Bannewitz waren die letzten<br />

gangbaren Förder- und Wetterschächte des <strong>Döhlener</strong><br />

<strong>Becken</strong>s. Ihre Betriebseinstellung und Verwahrung erfolgte<br />

in den Jahren 1989 bis 1999. Der letzte befahrbare Schacht<br />

ist das Untersuchungsgesenk 10 (UG 10) als Zugang zum<br />

Elbstolln im ehemaligen Gf. Zauckerode.<br />

„Schächte, Stollen und Röschen Ausschnitt 1 A“ (Beilage 6)<br />

Die Stollen und Röschen des Steinkohlenbergbaus im<br />

<strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong> wurden vorrangig zur Ableitung der<br />

Grubenwässer vorgetrieben und nur in seltenen Fällen zur<br />

Förderung benutzt (Beilage 6).<br />

Die Basis der Übersicht bildete eine alte Stollenkarte im<br />

Lachter-Maßstab, die von F. BAYLER, Markscheider der<br />

Freiherrlich von Burgker Werke, angefertigt wurde. In die<br />

Schachtkarte sind die Stollen und Röschen außerhalb des<br />

auch hier erforderlichen Ausschnittes, im M. 1 : 10.000, eingetragen<br />

worden.<br />

Nach dem Zulegen der Grubenbaue erschien dieser<br />

Maßstab fast zu klein, da sich im Altbergbau ein Teil der<br />

Wasser abführenden Stollen in geringer Teufe entlang des<br />

Ausstrichs der Kohlenflöze befanden. Es ist nicht selten,<br />

dass auf einer Breite von etwa 180 m 4 Stollen oder<br />

Stollenflügel liegen, deren Kreuzungspunkte sehr geringe<br />

saigere Abstände aufweisen, wie z. B. der Stollenflügel<br />

Tiefer Weißeritzstolln mit dem Burkhardt Stolln 12,5 m oder<br />

der Claus Stolln mit dem Burkhardt Stolln 7 m.<br />

Nach umfangreichem Aktenstudium und der Bear<strong>bei</strong>tung<br />

aller dazugehörenden Risse im Bergarchiv Freiberg entstand<br />

dieses Risswerk mit einer Vielzahl bisher unbekannter<br />

Fakten. Bei der Bear<strong>bei</strong>tung konnte auf die Urrissplatten<br />

des Steinkohlenwerkes Zauckerode zurückgegriffen werden<br />

und gleichfalls auf Fahrberichte aus den Altbeständen der<br />

Universitätsbibliothek Freiberg. Diverses Rissmaterial aus<br />

dem Archiv der Bergsicherung Freital brachte eine<br />

Vervollkommnung.<br />

Auffallend ist die gerade Trassenführung mancher Stollen,<br />

die jedoch die tatsächliche Situation nicht widerspiegelt.<br />

Viele Bauzeiten der Stollen liegen im 18. Jahrhundert, viele<br />

Stollen waren verbrochen und nicht risskundig, so hat man<br />

<strong>bei</strong>m Anfertigen der Urrissplatten am Ende des 19.<br />

Jahrhunderts einfach gerade Verbindungslinien gezogen, z.<br />

B. <strong>bei</strong>m Potschappler Stolln vom Mundloch bis zum 4.<br />

Lichtloch oder <strong>bei</strong>m Claus Stolln vom Mundloch bis zum 3.<br />

Lichtloch. Durch das Auffinden eines alten Risses konnte<br />

<strong>bei</strong> letztgenanntem Stollen der tatsächliche Verlauf in der<br />

Karte eingezeichnet werden.<br />

Viele „Unbekannte Stollen“ sind, wie im alten Risswerk,<br />

nur mit dem Mundloch und wenigen richtungweisenden<br />

Strichen angegeben.<br />

Im Grubenfeld Kohlsdorf-Pesterwitz sind vom sogen.<br />

„Kohlsdorfer-Stolln“ nur die Lichtlöcher 1 und 4 bekannt. Der<br />

Stollenverlauf ist weder akten- noch risskundig. Sein<br />

Ansatzpunkt ist unweit des Borrmann Schachtes nördlich<br />

des Wiederitzbaches zu suchen, seine Endschaft wahrscheinlich<br />

im Gustav Schacht. Im gleichen Revier ist noch ein<br />

Lichtloch eines „Unbekannten Stollns“ risskundig. Es ist<br />

anzunehmen, dass dessen Mundloch westlich davon im Tal<br />

des Hammerbaches lag. Durch diesen Stollen sind die Wässer<br />

aus den Bauen des Gotthardt Schachtes gelöst worden.<br />

Denselben Zweck wie die wasserabführenden Stollen<br />

erfüllten auch die Röschen. Sehr oft führten in der<br />

Verlängerung der Stollen offene Röschen zu den Vorflutern,<br />

wie z. B. <strong>bei</strong>m Tiefen Weißeritz Stolln oder <strong>bei</strong>m Leopold<br />

Erbstolln.<br />

Es kamen auch die Schachtröschen zur Darstellung, die aus<br />

einem Schacht, unterhalb der Rasensohle, die gehobenen<br />

Grubenwässer in benachbarte Täler abführten. Sie dienten<br />

der Vereinfachung der Wasserhaltung und sind den wasserabführenden<br />

Stollen gleichzusetzen.<br />

Da<strong>bei</strong> ist zu beachten, dass Röschen schon <strong>bei</strong> geringen<br />

Niveauunterschieden angelegt worden sind wie 1804 <strong>bei</strong>m<br />

Bohrschacht in Burgk (ca. 6 m).<br />

4. Karte des präpermischen Grundgebirges im<br />

Bereich des <strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong>s (Beilage 9)<br />

Durch Ausrichtungsauffahrungen des Steinkohle- und<br />

Uranerzbergbaus sowie durch zahlreiche Tiefbohrungen<br />

wurden im Bereich des <strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong>s präpermische<br />

Bildungen (nachfolgend als „Grundgebirge“ benannt) aufgeschlossen,<br />

deren Äquivalente im Elbtalschiefergebirge, im<br />

Nossen-Wilsdruffer Schiefergebirge bzw. im Granitoidmassiv<br />

von Meißen an der Tagesoberfläche oder unter<br />

geringer Bedeckung anstehen (Beilage 9). Kontakt- und<br />

regionalmetamorphe Ereignisse haben die einzelnen<br />

Sedimentgesteinsserien z. T. stark verändert, so dass eine<br />

exakte stratigraphische Einordnung nicht immer bzw. nur<br />

selten möglich ist.<br />

Durch den seit 1542 im <strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong> umgehenden<br />

Steinkohlenbergbau wurde das Grundgebirge besonders im<br />

19. und 20. Jahrhundert wiederholt in Querschlägen,<br />

Entwässerungsstollen und Untersuchungsstrecken sowie<br />

<strong>bei</strong>m Schachtabteufen aufgeschlossen.<br />

NAUMANN & v. COTTA (1845), HAUSSE (1910), GIBBELS &<br />

SCHODER (1955), KURRAT & SCHOKNECHT (1956) und PIETZSCH<br />

(1962) beschrieben lokale Grundgebirgsaufschlüsse im<br />

<strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong>. Den ersten Entwurf einer geologischen<br />

Übersichtskarte des Grundgebirges stellte REICHEL, W.<br />

(1966: Anl. 5) vor.<br />

Auf dem Wissensstand dieser Karte von W. REICHEL aufbauend,<br />

wurde im Jahre 1968 von F. ALDER die Dokumentation<br />

der in den Jahren 1946-1952 und ab 1959 niedergebrachten<br />

Bohrungen gesichtet und, soweit noch möglich, alle vorhandenen<br />

Bohrkerne (61 von 166 Bohrungen im<br />

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