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Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

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Tab. 4-3: Spurenelemente in den Freitaler „Erzkohlen“, A: nach NEKRASOVA (1969) und B: nach ŠILOVSKIJ et al. (1981)<br />

Spurenelemente<br />

A: Gehalte (in ppm) B: Gehalte (in ppm) Bemerkungen zum Auftreten von<br />

„Mammutgehalten”<br />

Blei 50 - 1000 50-2500 in „Grauharter“ bis max. 1 %<br />

Zink 30 - 1000 30-4500 im 5. Flöz des Gf. Bannewitz bis max. 1 %<br />

Kupfer 10 - 30 10-1000 0,1 % im vererzten Brandschiefer<br />

Nickel 10 - 300 10-300 in „Grauharten“ bis max. 0,3 %<br />

Kobalt etwa 10 bis 10 -<br />

Molybdän 3 - 30 3-400 0,04 % Mo <strong>bei</strong> hohen U-Gehalten<br />

Vanadium 10 - 120 bis 1000 0,1 % V <strong>bei</strong> U-Gehalten >1 %<br />

Arsen 100 - 1000 100-2500 0,25 % As <strong>bei</strong> U-Gehalten >1 %<br />

Titan 10 - 1000 - -<br />

Abb. 4-2: Verteilung von U, Mo, V, Pb und Zn in<br />

Steinkohlen und kohligen Gesteinen der<br />

U-Lagerstätte Freital<br />

ŠILOVSKIJ et al. 1969: 149, Abb. 26<br />

Untersuchungen zur Reinigung uranhaltiger Grund-, Grubenund<br />

Haldensickerwässer haben gezeigt, dass unter anaeroben<br />

Bedingungen Bakterien (z. B. Shewanella putrefacieus) in<br />

der Lage sind, das Redoxpotential des betreffenden<br />

Mediums überproportional herabzusetzen und die Reduktion<br />

von Uran (VI) und Sulfat zu katalysieren. Bei Experimenten<br />

verringerte man <strong>bei</strong> 16°C innerhalb von 40 Tagen die U(VI)-<br />

Konzentration von 250 µg/l in einem Grubenwasser auf 10<br />

µg/l. <strong>Das</strong> Reaktionsprodukt ist Uraninit (UO 2 ). Gleichzeitig<br />

wird Sulfat zu Sulfid und Eisen (III) aus Hämatit zu Eisen (II)<br />

reduziert, das dann als Eisensulfid ausfällt. Die biokatalytische<br />

Reduktion von U(VI) verläuft wesentlich schneller als die<br />

abiotische Reduktion durch Sulfid. <strong>Das</strong> Uraninit fällt in Form<br />

winziger Partikel mit einer hohen spezifischen Oberflächenhaftung<br />

aus (GLOMBITZA et al. 2000).<br />

Der U-Gehalt der Steinkohlen im <strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong> liegt mit<br />

10 ppm bis 80 ppm etwa eine Größenordnung höher als der<br />

Clarke-Gehalt für U in Steinkohlen. Bauwürdige Urananreicherungen<br />

sind in der Regel an verschiedene Kohlelithotypen<br />

im 1. Flöz, im 2a, 3./4. und 5. Flöz gebunden. Nach<br />

NEKRASOVA (1969) sind uranvererzte Kohlelithotypen in<br />

den einzelnen Lagerstättenteilen prozentual wie folgt verteilt<br />

(ohne Einbeziehung von Gf. Bannewitz-Nord):<br />

Gittersee: Grauharte Kohle 70 %<br />

Brandschiefer 12 %<br />

Unreine Kohle 11 %<br />

Gelkohle 5 %<br />

Kannel-Boghaed 2 %<br />

Heidenschanze: Wie Gittersee, nur einen höheren Anteil<br />

an vererzter Grauharter auf Kosten der<br />

Unreinen Kohle. Es gab nach 1959 keine<br />

zugängigen Aufschlüsse.<br />

Bannewitz: Gelkohle 78 %<br />

(ohne Ban- Brandschiefer 11 %<br />

newitz-Nord) Unreine Kohle 7 %<br />

Kannel-Boghaed 3 %<br />

Grauharte Kohle 1 %<br />

Hainsberg: Die Uranvererzung ist an Brandschiefer<br />

(Schweinsdorf-Flöz)<br />

und kohlige Schiefertone, mit Einschaltungen<br />

von Gelkohleschmitzen und<br />

Unreiner Kohle gebunden.<br />

Die höchsten Urangehalte führen nach Angaben von<br />

NEKRASOVA (1969) die vererzten Gelkohlen. Ihr mittlerer U-<br />

Gehalt beträgt 0,49 %. Es folgen die Grauharten Kohlen mit<br />

0,30 % U, die Kannel-Boghaed Kohlen mit 0,20 % U und die<br />

Brandschiefer mit durchschnittlich 0,12 % U. Die wichtigsten<br />

Erzkohlen im <strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong> sind demnach die Gelkohle<br />

und die Grauharte Kohle.<br />

Die Uranverteilung in den verschiedenen Kohlelithotypen ist<br />

nicht so gleichmäßig, wie z. B. in den tertiären Braunkohlen<br />

von Mücheln/Sachsen-Anhalt (vergleiche Autoradiographien<br />

Abb. 4-4 bis 4-7), sondern gebändert, gestreift, wolkig-flekkig<br />

und punktförmig. <strong>Das</strong> liegt in erster Linie daran, dass in<br />

den vererzten Kohlelithotypen des <strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong>s die<br />

Verteilung des Urans auf verschiedene Mazerale der Vitrinit-<br />

(vor allem Collinit, tlw. Telinit) sowie der Exinitgruppe (Sporinit<br />

sowie Kutikulen) beschränkt ist. Nahezu erzfrei sind<br />

Pyritlinsen, tonige Substanzen und Karbonateinlagerungen.<br />

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