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Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

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Schlösschen die alten Burgker Schächte Berger, Fortuna,<br />

Wilhelminen, Erdmann und Kunst Schacht sowie die<br />

Lichtlöcher 3 und 5 des Burgker Weißeritzstollns trigonometrisch<br />

vermessen und berechnet werden.<br />

In Verlängerung des Nullmeridians nach Ostsüdost trifft<br />

man auf den von der Kohlenstraße abgehenden<br />

„Messweg“. Es ist anzunehmen, dass von diesem weitere<br />

Schächte wie Segen-Gottes, Glück Auf und Marien Schacht<br />

eingemessen worden sind. Von diesen Schächten bestand<br />

keine Sichtbeziehung zum Meridianstein.<br />

Als später die Darstellung der Grubenbaue in einem einheitlichen<br />

System für ganz Deutschland festgelegt wurden<br />

(System GAUSS-KRÜGER), ist das HAUSSE’ sche Risswerk <strong>bei</strong>behalten<br />

worden. Nur die Koordinaten der Blattecken der<br />

einzelnen Rissplatten wurden in das Gauß-Krüger-<br />

Koordinatensystem transformiert.<br />

Auf der Platte XV des „Urriß der Königlichen Steinkohlenwerke“<br />

sind neben der Blatteinteilung und der Blattnummer<br />

für jede der Blattecken drei Koordinaten ausgewiesen: die<br />

Werkskoordinaten, die Sächsischen Landeskoordinaten und<br />

die Gauß-Krüger-Koordinaten.<br />

Neue Platten des Risswerkes des Steinkohlenwerkes lehnten<br />

sich an das alte Risswerk an, wie die Platte 3. Flöz<br />

Oppel Schacht (A. Teuchert Schacht) und die 2 Platten des<br />

Unteren Reviers, die im Markscheider-Büro in Oelsnitz/<br />

Erzgeb. (Markscheider O. RICHTER ) angefertigt worden sind.<br />

Der Leiter des Markscheiderbüros Zauckerode H. LASCH<br />

wurde 1948-1952 zur SAG Wismut verpflichtet. Offensichtlich<br />

übte er großen Einfluss auf die Rissgestaltung aus.<br />

Nach mündl. Mitt. (H. THUROW) hat er die Risse der SAG<br />

Wismut vom Gf. Gittersee gezeichnet. Diese Urrisse im M.<br />

1 : 1000 gleichen denen des Steinkohlenwerkes sehr.<br />

Unterschrieben wurden sie von H. THUROW, der nach der<br />

Übernahme der Gittersee Schächte (1952), als Vermessungstechniker<br />

für das neue Markscheiderbüro der SAG<br />

Wismut verantwortlich war. Die Einheitlichkeit gilt auch für<br />

die bis zum Ende des <strong>Bergbau</strong>s angefertigten neuen<br />

Urrisse.<br />

Die Risswerke der <strong>Döhlener</strong> Steinkohlenlagerstätte wurden<br />

wegen des flachen Einfallens der Flöze als Flözrisswerke<br />

und nicht als Sohlenrisswerke geführt. Jedem Flöz wurde<br />

eine eigene Flözfarbe zugeordnet. Da verschiedene<br />

<strong>Bergbau</strong>gesellschaften Abbau betrieben, kam es nicht nur<br />

zu unterschiedlichen Bezifferungen gleicher Flözhorizonte<br />

(s. geol. Teil, Döhlen-Formation), sondern auch zu Überschneidungen<br />

in der Farbgebung. Eine Vereinheitlichung der<br />

Rissführung im <strong>Bergbau</strong> Deutschlands sollte durch DIN<br />

21900 (ANONYM 1951 Bergmännisches Risswerk) sowie für<br />

das Gebiet der DDR durch TGL 6429 (ANONYM 1964<br />

Bergmännisches Risswerk) erreicht werden. Da der Abbau<br />

der Lagerstätte sich aber dem Ende zuneigte, wurden die<br />

alten Flözfarben <strong>bei</strong>behalten. Die von der SAG Wismut ein-<br />

324<br />

geführte violette Flözfarbe für das „3. Flöz Unteres Paket“,<br />

nach BARTHEL (1958) und REICHEL (1957) 5. Flöz, ist 1956<br />

vom Steinkohlenwerk übernommen worden.<br />

Es bestanden folgende Flözfarben:<br />

Blau: 1.+2.+2a Flöz, nur in einem Fall im Gf. Heidenschanze<br />

steht eine Strecke ausschließlich im 2a<br />

Flöz<br />

Grün: 3.+4. Flöz , früher 2. Flöz sowie 3. Flöz<br />

„Oberes Paket“<br />

Violett: 5. Flöz, früher 3. Flöz, 4. Flöz sowie 3. Flöz<br />

„Unteres Paket“<br />

Ohne: 6. Flöz, nur eine Strecke im Gf. Heidenschanze<br />

Rot: Gesteinsauffahrungen gleichgültig in welchem<br />

Niveau, auch von Kämmen u. Störungen.<br />

<strong>Das</strong> im Steinkohlenwerk vorhandene Grubenrisswerk im<br />

Maßstab 1 : 1000 war für die Darstellung der zu dokumentierenden<br />

Erzprofile (Abstand 2 m) nicht geeignet. Die<br />

Geologische Abteilung der SDAG Wismut (Generaldirektion)<br />

veranlasste 1964/ 65 die Vergrößerung aller Urrisse auf den<br />

Maßstab 1 : 500 im Markscheiderbüro des GFE Freiberg,<br />

Markscheider D. HARTNIK.<br />

Die teilweise fortlaufende Streckennummerierung im<br />

Steinkohlenwerk führte vor allem <strong>bei</strong>m Vortrieb in mehreren<br />

Flözen oder Abbauscheiben zur Verwirrung. Deshalb ist eine<br />

einheitliche vierstellige Bezifferung der bergmännischen<br />

Auffahrungen erar<strong>bei</strong>tet und ab 1963/64 <strong>bei</strong>m Steinkohlenwerk<br />

durchgesetzt und angewendet worden. Da<strong>bei</strong><br />

benannte:<br />

• die erste Ziffer das betreffende Flöz,<br />

• die zweite Ziffer das zugehörige Hauptfallort,<br />

• die dritte Ziffer den berechneten Abbaublock und<br />

• die vierte Ziffer die Abbaustrecke, der noch Ziffern für<br />

Hilfsgrubenbaue angefügt werden konnten: Bunker<br />

(Bkr.) oder Stapelschächte mit fortlaufender Nummerierung,<br />

Querschlag, Gesteinsberg (Qu., Gbg.) mit fortlaufender<br />

Nummerierung.<br />

So bedeutete z. B. die Bezeichnung Str. 5874-3:<br />

Es handelt sich um eine Auffahrung im 5. Flöz, die dem<br />

Fallort 580 angeschlossen ist und den Abbaublock Nr. 7 mit<br />

einer Hilfsstrecke von der Strecke 4 aufschließt.<br />

Für Sonderzwecke waren auch Teilrisse im M. 1 : 2.000 und<br />

M. 1 : 5.000 gebräuchlich.<br />

Im Steinkohlenbergbau spielte der Markscheider unter den<br />

Betriebsbeamten eine gleiche oder sogar größere Rolle als<br />

<strong>bei</strong> denen des Erzbergbaus. Die Fläche der Grubenfelder<br />

war an Flurstücke gebunden, die in die Tiefe transformiert<br />

wurden. Von den darin abgebauten Flächen musste nach<br />

dem Kohlenmandat von 1743 an die Grundbesitzer der

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