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Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

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Ostrava-<strong>Becken</strong> hervor, dass die Alkali-Reaktionen dieser<br />

Lösungen eine Mobilisierung des SiO 2 und eine relative<br />

Erhöhung des trivalenten Eisenanteils mit sich brachten.<br />

Der Kohlenstoff wurde weitgehend oxydiert, ein Teil der<br />

Spurenelemente jedoch aufgenommen.<br />

Abb.8-2: Durch Thermen metamorphosiertes<br />

Kohleflöz <strong>bei</strong> Erhaltung der Lamination,<br />

jüngere Rupturen. Döhlen-Formation, 3.<br />

Flöz, Gf. Bannewitz-Nord, Str. 3429-20.<br />

Anschliff-Kontaktkopie, Slg. REICHEL<br />

Abb. 8-3: Durch Thermen metamorphosiertes<br />

Kohleflöz mit jüngeren kulissenartigen<br />

Mikrorupturen. Döhlen-Formation (Haldenfund),<br />

3. Flöz, Gf. Bannewitz-Nord, verm.<br />

Abb. 3429-20. Anschliff - Kontaktkopie,<br />

Slg. THÜMMEL<br />

Diese Metamorphose konnte nur nach der Ablagerung der<br />

Flözlaminen erfolgen, dort wo die Mächtigkeit stark reduziert<br />

wurde in einem sehr frühen epigenetischen Stadium.<br />

Nach Dehydratation und Beginn der Kompaktion der Flöze<br />

dürften die Verkieselungen ohne Mächtigkeitsverlust entstanden<br />

sein (Abb. 8-4). Fluide Deformationen bzw.<br />

Rutschungen waren noch möglich, jedoch kam es vorwiegend<br />

zu Sprödbrüchen. Die Intensität der Rotfärbung der<br />

184<br />

Nebengesteine nimmt gegen die Verwerfungsfläche<br />

(Zufuhrspalte) zu.<br />

Eine Korrelation Silifizierung - tektonische Störungen ist aus<br />

jedem der Aufschlüsse bekannt (mündl. Mitt. P. GÖLDNER).<br />

Leider konnten die Liegendflächen der potenziellen<br />

Zufuhrspalten nicht untersucht werden (Abb. wie vor).<br />

8.2 Hinweise auf temporäre Änderungen der geothermischen<br />

Tiefenstufe<br />

• Auf eine geringe geothermische Tiefenstufe bzw. einen<br />

erhöhten Wärmefluss aus dem Untergrund, vor allem<br />

während der Bildung der ältesten Formationen, gibt es<br />

mehrere Hinweise. Es sind niedrigthermale metamorphe<br />

Erscheinungen:<br />

• Chloritisierung im Unkersdorf Tuff, die durch hohe Eigentemperatur<br />

der Tuffe nicht erklärbar ist.<br />

• Relativ hohe „Normalinkohlung“ der Steinkohlen bis Gas-/<br />

Gasflammkohle, die durch die überlagernden Sedimente,<br />

heute noch 600 m, nicht erzeugt werden konnte.<br />

• Bei der Mazeration der Makroflora erkannte M. BARTHEL<br />

eine geringere Inkohlung im Niveau des Schweinsdorf<br />

Flözes gegenüber der Döhlen-Formation. Etwa 200 m<br />

Sediment dürften den Wärmefluss verringert haben. Es<br />

konnten ehemals durch Thermen beeinflusste Gesteine<br />

nachgewiesen werden.<br />

• Umlagerungen/Konzentration von Spurenelementen<br />

und Neubildung von Mineralen müssen niedrigthermal<br />

in einer frühdiagenetischen Phase erfolgt sein, in der<br />

noch genügend wässrige Lösungen vorhanden waren.<br />

<strong>Das</strong> betrifft Fluorit im Unkersdorf Tuff, Sulfide, Zeolithe<br />

u. a. in den Kammspalten oder Letten. Beim Pyrit ist<br />

durch die verzerrte Kristallbildung das Einfallen des<br />

Flözes fixiert. Als niedrigthermal sind auch die sehr<br />

bekannten „Whewellite von Burgk“ anzusehen. Eine<br />

Zusammenstellung findet man <strong>bei</strong> THALHEIM et al. 1991.<br />

<strong>Das</strong> Absinken der NW-SO gerichteten Leistenschollen des<br />

<strong>Becken</strong>s könnte mit „pull-apart“ Vorgängen verglichen werden.<br />

Für die Überlagerung dieses Leistenschollenbaus<br />

durch kesselartige lokale Absenkungen/ Einbrüche des<br />

Untergrundes, wie Gittersee, Heidenschanze, Bannewitz-N,<br />

Marien Schacht und andere lokale Mulden, muss es andere<br />

Ursachen gegeben haben. In Verbindung mit den Hinweisen<br />

zur geothermischen Tiefenstufe ist zu folgern, dass im<br />

Untergrund eine Magmenkammer vorhanden war. Der<br />

Diorit im Untergrund Gf. Bannewitz (TUNGER u. GÖLDNER<br />

1990), der Monzonit-Porphyritgang Gf. Gittersee und die<br />

Porphyrite könnten Abkömmlinge dieser Magmenkammer<br />

sein. <strong>Das</strong> Dach dieser Kammer brach ein, vielleicht in<br />

Verbindung mit einer Massenabwanderung. Die<br />

Magmenkammer verursachte im Vergleich zu rezenten

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