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Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

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Becker Schacht-Abschiebung<br />

Es ist möglich, dass diese Abschiebung außerhalb der Abbauflächen<br />

in südlicher Richtung streicht und sich mit der<br />

Königin-Carola Schacht-Verwerfung vereinigt.<br />

600 m im SO des Becker Schachtes beträgt die Sprunghöhe<br />

103 m. Ein südlicher Zug fiedert sich teilweise auf und keilt<br />

ebenfalls im NW aus.<br />

Ein nördlicher Zug streicht NNW und vereinigt sich im Eichberg<br />

mit dem Roten Ochsen (s. Beilage 7). Mehrere OSO bis<br />

O-W streichende Störungen spalten ab und keilen bald aus.<br />

Diese abspaltenden und nicht geradlinig verlaufenden<br />

Fiederstörungen ähneln Kesselbrüchen, wie sie an Rändern<br />

von Dolinen auftreten. Es sind zirkelartige Fiedersprünge um<br />

das Dislokationszentrum am Meisel Schacht (Sprunghöhe<br />

380 m).<br />

Zwischen ihnen bildeten sich in Spezialmulden die<br />

uranführenden Sapropelite.<br />

Der Rote Ochse<br />

Der Rote Ochse ist das heterogenste und zugleich ausgeprägteste<br />

Störungsbündel der <strong>Döhlener</strong> Hauptmulde mit der<br />

maximalen Sprunghöhe von 380 m. Der Name rührt daher,<br />

dass <strong>bei</strong> den nach NO gerichteten Auffahrungen rote<br />

Schichten nach der Durchörterung größerer Störungsflächen<br />

angetroffen wurden. Vielfach verzweigt und aufgetrümert,<br />

lassen sich einige große Verwerfungszüge erkennen (REICHEL<br />

1966, Anl. 84 und 85, s. Beilage 10).<br />

Die südlichste der Verwerfungen hat am Beharrlichkeits-<br />

Schacht eine Sprunghöhe von 100 m und dürfte sich noch<br />

weit nach SO, bis zur bedeutenden Abschiebung an der NO<br />

Flanke des Langen Berges <strong>bei</strong> Gombsen, fortsetzen (s.<br />

Beilage 7). Von dieser Verwerfung spalten sich mehrere<br />

Fiedern ab. Eine hat S des Marien Schachtes eine<br />

Sprunghöhe von 138 m.<br />

Nach NW entstanden erneut Seitenäste. Die mittlere Störung<br />

muss nach den Aufschlüssen an den Schächten Gittersee<br />

den nördlichsten Abschiebungszug des Roten Ochsen durchschlagen<br />

und versetzen (s. Beilage 10). Somit ist diese<br />

Störung jünger als die nördlichere Abschiebung.<br />

Diese Kulmination tektonischer Zerstörung liegt südlich des<br />

Meisel Schachtes (s. Beilage 10) und hat eine Gesamtsprunghöhe<br />

von ca. 380 m. Der nördliche Spaltenzug des<br />

Roten Ochsen liegt wiederum an der NO-Flanke einer<br />

Grundgebirgsschwelle, südlich der starken Depression des<br />

N-Feldes Bannewitz (s. Abb. 3.2-1, 3.2-42). Hier beträgt die<br />

Gesamtsprunghöhe im Flözbereich ca. 60 m, im Untergrundniveau<br />

ca. 90 m. Vermutlich reicht diese Schwelle bis zum<br />

Langen Berg <strong>bei</strong> Gombsen und die Abschiebung verschmilzt<br />

mit der am Beharrlichkeits Schacht vorhandenen Störung.<br />

Weiter nach W durchörterte eine extrem aufwendige<br />

Untersuchungsstrecke des Marien Schachtes (Durchschnitt<br />

5a) diese Störung mit 126 m Sprunghöhe (s. Abb. 6-1).<br />

Nach der Durchschlagung der Störungen am Schacht Gittersee<br />

erfolgt eine Verschmelzung dieses Störungszuges mit<br />

einer Begleitstörung der Liegendscholle. Auch hier sind kesselbruchartige<br />

Abfiederungen zu erkennen (s. Abb. 3.2-42).<br />

Verfolgt man die Störungen nach NW, so keilen vermutlich<br />

mehrere Abschiebungen des Roten Ochsen im Porphyrit des<br />

Eichberges aus. Eine große Störungsfläche durchzieht den<br />

Steinbruch. Andere bilden eine Störungsfläche, die im NO<br />

von Grundgebirgs-„Fenstern“ verläuft und die Pesterwitz-<br />

Kohlsdorfer Nebenmulde von der <strong>Döhlener</strong> Hauptmulde<br />

abtrennt. Im Streichen wurde im Jahre 2000, durch<br />

Bauar<strong>bei</strong>ten an der B 173, Grundgebirge am Wüsten Berg <strong>bei</strong><br />

Kesselsdorf erschlossen. Dieses wird nördlich durch eine<br />

Abschiebung gegen Porphyrit begrenzt.<br />

NO-Abschiebung<br />

Beim Abbau des N-Feldes Bannewitz wurde an der NO<br />

Flanke des Monzonitkomplexes eine große synthetische<br />

Abschiebungsfläche mehrfach durchörtert (s. Abb. 3.2-42).<br />

Wegen der Schleppung am Rande des Monzonites kann die<br />

Sprunghöhe nicht exakt ermittelt werden (Abb. 6-18), doch<br />

muss man mit weit über 100 m rechnen.<br />

Sämtliche Schichten sind geschleppt und teilweise erheblich<br />

tektonisch gestört. Weitere synthetische Begleitstörungen<br />

kommen vor.<br />

NW im Durchschnitt 5a (s. Abb. 6-1) ist der Vortrieb in einer<br />

SW einfallenden Störung eingestellt worden. Im Streichen<br />

nach NW wurde mit der Bohrung F4 an Stelle der Flöze eine<br />

Störzone durchörtert. Diese Bohrung steht kurz vor der<br />

Ausbuchtung des Feldes Heidenschanze. In diesem ist die<br />

Randstörung nicht aufzufinden. In der Ausbuchtung des Gf.<br />

Heidenschanze, vor allem aber <strong>bei</strong> Kohlsdorf, lagern die Tuffe<br />

und Kohlenflöze auf dem Monzonit ohne erkennbare<br />

Abschiebung (s. Abb. 3.2-1). Auch im SW des Gf. Bannewitz<br />

ist die Abschiebung nicht zu fixieren.<br />

O-Rand Zone Heidenschanze<br />

Nach den Baugrundbohrungen der Autobahn A 17 (2/37, 39<br />

und 86 E Unkersdorf Tuff und 1/33 und 34 mit Monzonit)<br />

wurde 1999 eine N-S streichende und W einfallende<br />

Abschiebung konstruiert. Nach der Auffahrung des Autobahntunnels<br />

liegt diese an der W Grenze (s. Abb. 3.1-3) einer<br />

Monzonit-Zerrüttungszone mit großen N-S-streichenden<br />

Harnischflächen. Diese Zone bildete vermutlich das Scharnier<br />

für den Einbruch der Ausbuchtung Heidenschanze und setzt<br />

sich nach N in das Engtal der Weißeritz an der Brauerei<br />

Felsenkeller fort.<br />

Die Döhlen-Formation lagert offensichtlich an dieser Zone an.<br />

In nach O vorgetriebenen Strecken wurde das 1. Flöz nur in<br />

schlechter Qualität angetroffen und nicht abgebaut.<br />

Nach S, im Gebiet Meisel Schacht, ist diese Abschiebung<br />

nicht bemerkbar und wird vermutlich im Bereich der NO-Abschiebung<br />

oder des Roten Ochsen unterdrückt (s. Beilage 7).<br />

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