Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau
Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau
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te man einen Dauerbetrieb. Die Wettermenge stieg auf<br />
2200 m³/min.<br />
Der Schurfstolln II in der Kohlsdorf-Pesterwitzer Nebenmulde,<br />
südlich des Wiesenschachtes (s. histor. Abschnitt<br />
1945-1967), wurde mit einem Handlüfter sonderbewettert.<br />
Die Bewetterung der Untersuchungsbaue der SAG Wismut<br />
in dieser Nebenmulde ist unbekannt.<br />
Die ab 1945 durch die Stadt Freital abgeteuften Schächte<br />
des Unteren Reviers hatten wechselnde Eigentümer,<br />
zuletzt bis 1953 das Steinkohlenwerk Freital. Offenbar<br />
zogen <strong>bei</strong>m Schacht 2 die Frischwetter ein. Über Wettermengen<br />
oder Lüfter gibt es keine Informationen.<br />
Nach der Übergabe sämtlicher Grubenanlagen der<br />
SAG/SDAG Wismut an den VEB Steinkohlenwerk Freital<br />
ab 1956 waren zwei unabhängige Grubenfelder zu bewettern.<br />
Im Gf. Heidenschanze zogen die Schächte 4 und 8 ein, die<br />
Abwetter über den Wetterschurf Nr. 194 am östlichsten<br />
Feldesrand aus. Der Schacht 4 wurde nach dem Abwerfen<br />
des Wetterschurfes und des Schachtes 8 zum ausziehenden<br />
Schacht (Betriebsplan 1962).<br />
Wettermengen oder Angaben installierter Lüfter sind nicht<br />
bekannt.<br />
Im Gf. Gittersee bestanden mehrere Wetterkreise. Diese<br />
waren jedoch wettertechnisch nicht präzise untereinander<br />
getrennt und beeinflussten sich gegenseitig.<br />
Schacht 1 war einziehender Schacht. Über das Streckensystem<br />
zogen die Abwetter zum Schacht 2. Dessen<br />
Schachtkaue war als Wetterschleuse für den vom Lüfter<br />
erzeugten Unterdruck ausgebaut. Ein Zentrifugallüfter<br />
förderte die Abwetter über einen ca. 10 m unter der<br />
Rasenhängebank abzweigenden Wetterkanal nach übertage.<br />
Wettermengen und Depression sind nicht bekannt.<br />
Der Schacht 3 (Nr. 360) war vorerst einziehender Schacht im<br />
Bereich des Gf. Burgk. <strong>Das</strong> Tagesfallort Schacht 5 (Nr. 361b)<br />
am Osterberg-Flözausstrich war durch einen<br />
Zentrifugallüfter der Abwetterweg. Mehrere Tagesfallorte<br />
im Gf. Burgk, z. B. im Schlossgarten, waren einziehend oder<br />
Schleichwetterwege.<br />
Nach Abwerfen des Schachtes 5 1961 und einer weiteren<br />
Streckenverbindung zum Gf. Gittersee wurde der Schacht 3<br />
zu einem Abwetterschacht mit einem Axiallüfter umgerüstet.<br />
Angaben zu Wettermengen oder den eingesetzten Lüftern<br />
liegen nicht vor.<br />
Nach der Übernahme des gesamten Steinkohlenwerkes<br />
durch die SDAG Wismut ab 1968 erweiterte sich das<br />
308<br />
Streckennetz erheblich und neue Grubenfelder sind<br />
erschlossen worden.<br />
Als erstes wurde wegen einer Brandentwicklung im<br />
Restpfeiler Glück Auf Schacht das gesamte Feld abgeworfen.<br />
Auf der Abwetterseite, Qu. 17 Marien Schacht 1. Sohle,<br />
wurde ein Betondamm errichtet. Durch eingebaute<br />
Schnüffelrohre konnte das Erlöschen des Brandherdes<br />
beobachtet werden. Erstmalig ist die Entwicklung von<br />
Wasserstoff in den Brandgasen analysiert worden.<br />
Die Frischwetterseite, 3. Sohle Gittersee, wurde durch das<br />
Verschlämmen eines Streckenstücks des Gesteinsberges<br />
14 hermetisiert und mit einem Betondamm abgeschlossen.<br />
Für die Entwicklung des Gf. Bannewitz war der Marien<br />
Schacht als Abwetterschacht nicht ausreichend. Durch<br />
einen 85 m langen Wetterkanal, 28 m unter der Hängebank<br />
(REICHEL 1964), wurden die Abwetter 1964-1973 von zwei<br />
Lüftern angesaugt. Die Hängebank war durch eine Schleuse<br />
abgedichtet (HAUSTEIN 1964: 11, Abb. 4).<br />
Zur Kapazitätserhöhung des Abwetterstromes wurde 1970-<br />
1972 der Schacht 402 bis zur -180 m Sohle 433 m abgeteuft.<br />
Es ist ein zweistufiger Axiallüfter mit (während des<br />
Betriebes) verstellbaren Leitschaufeln installiert worden.<br />
Die Lüfteranlage am Wetterkanal des Marien Schachtes<br />
nahm man außer Betrieb und der Marien Schacht wurde<br />
Frischwetterschacht. Diese Maßnahme war notwendig, um<br />
den Anforderungen der Wettergeschwindigkeit in den<br />
Abbauen (mehr als 0,5 m/s) zur Abführung des Methans<br />
und der Verdünnung des Radongehaltes zu genügen.<br />
Außerdem war eine Steigerung der Wettermenge infolge<br />
des geringen Frischwetter-Querschnittes des Schachtes 1<br />
und des Qu. 12 nicht möglich. Die tatsächliche<br />
Wettergeschwindigkeit von ca. 10 m/s lag über der gesetzlich<br />
zugelassenen Geschwindigkeit von 8 m/s.<br />
Zur Verbesserung der Wetterführung im Gf. Gittersee wurde<br />
am Schacht 3 der Axiallüfter sowj. Bauart durch einen leistungsfähigen<br />
Axiallüfter ersetzt.<br />
Für die Wettermengen des <strong>Bergbau</strong>betriebes „Willi Agatz“<br />
zwischen 1975-1990 sind folgende Wettermengen bekannt<br />
(HAGEN & SCHEID 1999: 2.2.10: 21 Chronik):<br />
Einziehend: Schacht 1 ca. 1500 m³/min<br />
Schacht 2 ca. 1700 m³/min<br />
Marien Schacht ca. 2200 m³/min<br />
Ausziehend: Schacht 3 ca. 1700 m³/min<br />
Schacht 402 ca. 4200 m³/min<br />
Die spezifischen Wettermengen pro Anfahrer lagen immer<br />
über 6 m³/min.