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Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

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1947-1948 zusammenhängt, ist ungeklärt. Die Maschine<br />

förderte bis zum alten Oppel Schacht, wo die Hunte bis zur<br />

2. Sohle (+63 m) gehoben wurden.<br />

Nach mündl. Aussagen soll auch nach 1952 die Siemens<br />

Akkulok von Niederhermsdorf <strong>bei</strong>m Arthur-Teu-chert<br />

Schacht zum Einsatz gekommen sein. Es ist auch möglich,<br />

dass die Karlik 1956 in das Gf. Heidenschanze umgesetzt<br />

wurde, da von dort der Einsatz dieses Typs verbürgt ist (MAI<br />

& ZSCHEILE 1999: 18).<br />

Der ausgedehnteste und damals modernste Einsatz von<br />

Oberleitungsgrubenlokomotiven bestand zwischen 1915-<br />

1959 in den Gf. Königin-Carola Schacht (P.-Berndt Grube)<br />

und König-Georg Schacht.<br />

Beim Königlichen Steinkohlenwerk erfolgte 1907 der Bau<br />

eines zentralen Elektro-Kraftwerks durch die Fa. SIEMENS-<br />

SCHUCKERT zuerst nur zur Beleuchtung. Nach der<br />

Erweiterung 1909 wurden für die <strong>bei</strong>den Hauptschächte die<br />

ersten Elektrofördermaschinen im <strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong> errichtet<br />

(1900 erste elektr. Turmfördermaschine in Sachsen:<br />

Alexander Schacht Planitz, Mitt. O. WAGENBRETH). Ab 1915<br />

ist der elektrische Lokomotivbetrieb untertage aufgenommen<br />

worden. Zwei neue und nach modernen<br />

Baugrundsätzen erbaute Maschinen unterschieden sich<br />

wesentlich von der ersten Generation. 3 weitere<br />

Lokomotiven schaffte man 1916, 1919 und 1920 an.<br />

Zuerst und bis 1959 ist Lokförderung auf der 13. Sohle des<br />

Königin-Carola Schachtes betrieben worden, die auf langen<br />

Strecken in standfesten altpaläozoischen Gesteinen steht.<br />

Vorwiegend zweigleisig betrug die Lokomotivstrecke<br />

zunächst 2315 m und verband den Blindschacht zur 16.<br />

Sohle mit dem Hauptförderschacht.<br />

1916 begann nur auf der 13. Sohle der Mannschaftstransport<br />

in speziellen Mannschaftswagen (Abb. 14.4-6), die<br />

sicherlich im Werk angefertigt wurden. Die Werkstattzeichnung<br />

des Schmiedemeisters GNAUSCH für einen<br />

Mannschaftswagen mit 8 Plätzen liegt vor (MAI & ZSCHEILE<br />

1999: 22).<br />

Die Wagen wurden nach 1959 nach Gittersee umgesetzt,<br />

einer befindet sich im Technikpark SSB.<br />

1923 lieferte die Bergische Stahlindustrie 200 neue Hunte<br />

mit Rollenlagern. 1925 und 1927 beschaffte man jeweils<br />

eine Lok und 1934 kam die 8. Maschine zum Einsatz, da<br />

sich das elektrifizierte Streckennetz erweiterte.<br />

1925 wurde auf elektrifizierten Abschnitten auf der 13.<br />

Sohle 658 m, 1926-1934 auf der 16. Sohle 450 m und auf<br />

der ½ 15. Sohle ca. 500 m maschinell gefördert.<br />

Im Jahr 1934 erreichte das Netz für den Lokomotivbetrieb<br />

4,1 km. Nach mündl. Berichten soll in dieser Zeit ein<br />

Gleisbildstellwerk den Lokbetrieb geregelt haben. Durch<br />

Veränderung von Abbauflächen wurde 1934 der Lokbetrieb<br />

auf der ½ 14., 15. und 16. Sohle eingestellt, dafür aber auf<br />

Abschnitten der ½ 15. und ¾ 15. Sohle aufgenommen.<br />

Abb. 14.4-6: Mannschaftszug, im Bahnhof am ehemaligen<br />

Schacht 2, 13. Sohle Paul-Berndt<br />

Grube. Oberleitungslok Siemens &<br />

Schuckert Werke, verm. Typ NG 261.<br />

1950; Foto: Deutsche Fotothek Nr.<br />

104377<br />

Im Jahre 1935 m betrug die gesamte Länge für den<br />

Lokomotivbetrieb nur noch 3.500 m (MAI & ZSCHEILE 1999:<br />

Riss 19). In dieser Zeit sollte der Betrieb abgeworfen werden,<br />

was jedoch wegen der Kriegsvorbereitungen unterblieb.<br />

<strong>Das</strong> Steinkohlenwerk überstand den Krieg ohne<br />

Schäden. Jedoch mussten mehrere E-Loks als<br />

Reparationen abgeliefert werden und wurden in die SU<br />

und/oder nach Oberschlesien verbracht.<br />

Aus der Zeit nach 1945 wird vom Einsatz einer Akkulok<br />

<strong>bei</strong>m Königin-Carola Schacht berichtet, der jedoch bisher<br />

nicht dokumentiert ist.<br />

Ein Teil des <strong>bei</strong>m Rückbau der Schachtanlage ausgebauten<br />

Schienenmaterials soll Mitte der 50er Jahre <strong>bei</strong>m Aufbau der<br />

Dresdner Pioniereisenbahn im Abschnitt Karcher Allee-<br />

Palaisteich verwendet worden sein (MAI & ZSCHEILE 1999: 25).<br />

Im Schacht Niederhermsdorf bestand eine Kettenbahn<br />

vom Weißeritzstolln zur 3. Sohle. Im Anschluss daran wurde<br />

auf der 2. Sohle ab 1942 eine Akkulok zuerst auf 200 m,<br />

später auf 400 m eingesetzt: Es war die erste Akkulok<br />

(Siemens-Schuckert), die im Bereich des <strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong>s<br />

fuhr. Sie war nicht gegen Schlagwetter geschützt und blieb<br />

bis 1952 im Einsatz. Eine weitere Verwendung auf dem<br />

Arthur-Teuchert Schacht kann nicht nachgewiesen werden.<br />

Diese Lok wurde spätestens Ende der 50er Jahre verschrottet<br />

(MAI & ZSCHEILE 1999: 28).<br />

Auf anderen Schächten westlich der Weißeritz kamen<br />

Lokomotiven untertage nicht zum Einsatz.<br />

Die längeren Förderwege zwangen auch die Burgker<br />

Werke zur Rationalisierung durch den Einsatz von<br />

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