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Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

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Aus Interimsaufschlüssen <strong>bei</strong> Freital-Zauckerode (s. Abb.<br />

3.2-28) erfolgten durch GÖBEL (1998) und HOFFMANN (2000:<br />

19) geringförmige Ergänzungen, leider ohne Angabe exakter<br />

Horizontabstände zum 3. Flöz. In den Kristalltuffen<br />

umfassen die Kristalle etwa 60 % des Volumens. Quarz-<br />

Phänokristen mit Durchmessern bis 2 mm sind oft eckig,<br />

können jedoch auch gerundet sein. Der ebenfalls bis 2 mm<br />

große Feldspat ist meist idiomorph, bis 1 mm große<br />

Biotitplättchen enthalten mitunter Zirkon. Relikte von<br />

Gesteinsgläsern wurden kaum gefunden. Die Matrix<br />

besteht im Wesentlichen aus Tonmineralen, 5-10 % sind<br />

karbonatisch. Die ursprünglich idiomorphen Kristalle sind oft<br />

zerbrochen und deuten so auf einen starken phreatomagmatischen<br />

Eruptionsablauf.<br />

Durch die Streckenkartierungen und <strong>bei</strong>m Bergen der<br />

Makroflora ergaben sich Detailbeobachtungen, durch die<br />

eine Schilderung mehrer Effusionszyklen zwischen Flöz 3<br />

und 2a möglich ist. Wegen der praktisch fehlenden<br />

Lithoklasten (nur 1 Tonschiefer Bruchstück) bezeichnet<br />

HOFFMANN (2000: 39) diese Kristalltuffe als mediale bis<br />

distale Ablagerungen rhyolithischer Effusionen. <strong>Das</strong> zugehörige<br />

Zentrum ist nicht lokalisierbar. Aggregationslapilli<br />

wurden nicht gefunden.<br />

Im allgemeinen 6 m mächtig, wurden Minima von 0,9 und<br />

Maxima von 13-17 m dieses Zwischenmittels erschlossen.<br />

Die erste Phase dieses Pyroklastitzyklus lagerte, scharf<br />

begrenzt zum 3. Flöz, 0,5-1,0 m mittelkörnige hellgraue<br />

„Arkose“ ab, die sicherlich einem Kristalltuff entspricht. An<br />

dieser Grenzfläche entstanden vielfach hakenartige<br />

Belastungsmarken, die auf eine noch fließfähige Konsistenz<br />

der Kohle hinweisen.<br />

Über einer nur <strong>bei</strong> der Abbautätigkeit bemerkbaren<br />

Grenzfläche setzten palustrische Bildungen ein. Großflächig<br />

entstand ein 0,1-0,5 m kohliger schwarzer Horizont<br />

(Feldbegriff „kohlige Arkose“), mit eingesprengten hellen<br />

Körnern des Kristalltuffs, der Leithorizont des 3 Flözes<br />

(REICHEL 1966: Abb. 34, s. Abb. 3.2-29).<br />

Die kohlige Arkose steht auch im Elbstolln und in den<br />

Baugruben <strong>bei</strong> Wurgwitz an. Sie geht lokal, Zentrum Gf.<br />

Gittersee, in 0,1-0,2 m Brandschiefer über und ist als lokaler<br />

Beginn einer Flözbildung aufzufassen, analog zum<br />

Hangenden des 5. Flözes. An der Schwelle des<br />

Grundgebirges, Gf. Bannewitz (Fallort 3401), ist wegen der<br />

Hochlage des Sedimentationsraumes diese Bank nicht vorhanden.<br />

Eine zweite Phase, ein nicht so grobkörniger Kristalltuff,<br />

überlagert die kohlige Arkose und verfeinert sich auf 0,3-0,5<br />

m Mächtigkeit. Darüber stehen eine oder zwei gelblichgraue<br />

dichte „Tonstein“ Lagen bis zu 5 cm Mächtigkeit an,<br />

die ca. 10 cm feinklastischen Tuffit einschließen. Als<br />

„Marker“ deuten sie die erneute Möglichkeit der<br />

Ausbildung eines palustrischen Horizontes an. Beim Umbau<br />

deformierter Strecken hatten sich im Gf. Gittersee an ihnen<br />

Grenzflächen geöffnet. Es konnten größere Platten mit<br />

Sphenophyllum und Cordaites (s. Abb. 2.2-12) geborgen<br />

werden. Gelbliche Tonsteinsäume um Pflanzenreste sind<br />

hier und um mesophyle Arten in Lebensstellung besonders<br />

im Gf. Bannewitz (F. 3401/Qu. 804) ausgebildet. Sie beweisen<br />

wiederholt die nichtpyroklastische Bildung von Tonstein<br />

durch biochemisch beeinflusste Ausfällung.<br />

Dies deutet wieder auf ein Sedimentationsminimum und<br />

erneut auf spezielle biochemische Bedingungen<br />

(Gelbildung?) in aquatischem Milieu. Vermutlich sind es<br />

Bildungen in weit gespannten alluvial plains mit Separation<br />

des Feinstkornes und Resedimentation in flachen lakustrischen<br />

Arealen mit basalen Geliten. Auch für das Wachstum<br />

der Pflanzen waren aquatische Bedingungen sowie eine<br />

Zeitspanne erforderlich (s. Abb. 2.2-8, Abb. 2.2-9).<br />

Aus dem gleichen Horizont stammt die von SCHNEIDER &<br />

BARTHEL (1997) beschriebene Arthropleura.<br />

Die dritte Effusionsphase war vermutlich mit einem Surge-<br />

Ereignis verbunden. Als Haupthangendes wurde eine hellgraue<br />

massige, grob- bis mittelkörnige Kristalltuff-(Arkose)-<br />

Bank, die bereits BORBE (1959) als Tuff bezeichnete, sedimentiert.<br />

Vermutlich stammen hieraus die Schliffproben von<br />

HOFFMANN (2000: 20).<br />

Im Gf. Bannewitz konnten im Abbau 3402, nach dem<br />

Aufbrechen des Hangenden, bis zu 5 m lange horizontal-liegende<br />

Psaronius-Stämme beobachtet werden. Leider<br />

gelang es nur eine Probe aus dem Ver-bruch zu bergen<br />

(MMG <strong>Dresden</strong>). Auch eingekieselte Koniferen-<br />

Stammstücke kommen vor (REICHEL et al. 1998: 198, Abb.<br />

8). Im Schacht 5 in Burgk wurde ein 3 m hoher, bankrecht<br />

stehender Calamitenschaft beobachtet.<br />

Da ein mehrere Meter mächtiges Sediment ungeschichtet<br />

Calamitenschäfte einschließt, ist von einem Ereignis und<br />

nicht von einer Stapelung einzelner Aschefälle auszugehen.<br />

Erneute allmähliche Kornverfeinerung mit ebenflächiger<br />

Schichtung und der Übergang in kohligen Schieferton weisen<br />

auf den Beginn palustrischer Sedimentation hin und bilden<br />

das Liegende des 2a-Flözes.<br />

<strong>Das</strong> 2a Flöz<br />

Es ist eine Brandschieferbank, die im Normalfall zusammen<br />

mit dem Brandschiefer des 2. Flözes und mit 3 „Weißen<br />

Letten“ im Liegenden der Unterbank des 1. Flözes ansteht<br />

(s. Abb. 3.2-2, Abb. 3.2-5). Durch mächtige Zwischenmittel<br />

im Bereich 13. Sohle Königin-Carola Schacht erfolgte 1956<br />

die Trennung der Brandschieferbänke in Flöz 2a und 2.<br />

<strong>Das</strong> Flöz 2a besteht meist nur aus 0,1-0,3 m Brandschiefer,<br />

im Sonderfall aus 0,6 m Unreiner oder Grauharter Kohle.<br />

Letten sind keine beobachtet worden.<br />

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