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Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

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Am Ausstrich, im späteren Gf. Heidenschanze, begann der<br />

erste Abbau 1790. Ernst Adolf CLAUS aus Kohlsdorf hatte<br />

1828 mit 11 Coschützer Grundbesitzern Abbaukontrakte<br />

geschlossen, trieb den Claus Stolln vor und gründete 1830<br />

das Coschützer Werk, das nach seinem Tode 1836 an den<br />

Gittersee Steinkohlenbauverein, einer weiteren<br />

Aktiengesellschaft (Abb. 9.2-11), überging. Diese<br />

Gesellschaft war aus dem Gittersee <strong>Bergbau</strong> des Grafen<br />

von BRESSLER hervorgegangen, der 1809 erste<br />

Untersuchungen begann. Später folgte der Kaufmann<br />

MEISSEL aus <strong>Dresden</strong>, dessen Namen ein tiefer und moderner<br />

Schacht in Gittersee trug (Zeichnung SSB 1846).<br />

Zusammen mit dem Emma- und Moritz Schacht wurden<br />

mit 4 Dampfmaschinen 127.238 Scheffel Kohlen gefördert.<br />

Hohe Kosten der Wasserhaltung und vor allen Dingen eine<br />

allmähliche Verschlechterung des Flözes nach S und O<br />

brachten große Schwierigkeiten und 1859 den Konkurs.<br />

Abb. 9.2-11: Aktie des Gittersee Steinkohlenbauvereins<br />

(Meisel Schacht); Slg. REICHEL und SSB<br />

Am 3. Oktober 1846 ist die konstituierende Generalversammlung<br />

des Hänichener Steinkohlenbauvereins<br />

abgehalten worden, dem auch Abbaufelder von Rippien und<br />

Wilmsdorf gehörten. Becker (1846), Beharrlichkeit (1850)<br />

und Berglust Schacht (1852) wurden geteuft (s. Beilage 4).<br />

Damit waren die flözführenden Bereiche des <strong>Becken</strong>s (s.<br />

Beilage 7) praktisch erschlossen und mehrere Betriebsgründungen<br />

verloren ihr Kapital ohne Kohlen anzutreffen.<br />

Der Dippold Schacht traf nur ein geringmächtiges aschereiches<br />

Flöz an. Die Angabe, dass der Gottes Segen Schacht<br />

in Wilmsdorf das Flöz mit 5 Ellen 12 Zoll erreichte (KOETTIG<br />

1861 Tabellen) ist sehr fraglich und der nach einem<br />

Gutachten des Namenpatrons geteufte Cotta Schacht, später<br />

Klingsohrsches Bohrloch, war ein Misserfolg. Es ist<br />

erstaunlich, welchen Mut Geldgeber <strong>bei</strong> diesen<br />

Unternehmungen aufbrachten. Details schildert BAEHR<br />

(1917: 31-33).<br />

1975/77 Aufschluss von Kluftvererzung im Liegenden<br />

des 5. Flözes, Grubenfeld Bannewitz-Nord<br />

1979 3. Bohruntersuchungsetappe, 62 Tiefbohrungen,<br />

28.067,5 m<br />

1983 Einsatz einer sowjetischen Teilschnittmaschine<br />

Typ GPK<br />

1986 Bau einer Radiometrischen Sortieranlage<br />

(Übertage) zur Abtrennung des zunehmenden<br />

Bergeanteils<br />

1986-87 durch Veränderung der Vorratskonditionen<br />

werden 664,9 t Uranvorräte in Außerbilanzvorräte<br />

überführt. Durch Abbau reicher Erze<br />

war Auslaufphase des BB „W. Agatz“ auf das<br />

Jahr 1992 und nach erneuter Veränderung<br />

(1987) auf das Jahr 1990 programmiert<br />

1989 Bergschadenkundliche Analyse für die<br />

Grubenfelder Bannewitz, Gittersee und<br />

Unteres Revier durch die SDAG Wismut<br />

1989 01.12. – Einstellung der Uranerzförderung<br />

durch den BB „Willi Agatz“ - damit Ende des<br />

aktiven <strong>Bergbau</strong>s im <strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong> nach<br />

447 Jahren.<br />

1989 Gesamtgewinnung Uran 1947-1989 4134,9 kt<br />

Erz, 3691,3 t Uran (0,089 % Uran)<br />

1989 31.12. – Juristische Auflösung des BB „W.<br />

Agatz“ und Zuordnung als Betriebsteil des<br />

BB „Königstein“<br />

1990-2000<br />

Teufen von 17 Tiefbohrungen für Pegelbeobachtung<br />

und Pumpversuche<br />

1992-95 Verfüllung der Tagesschächte (Schacht 3 -<br />

1992, Schacht 2 - 1994, Marien Schacht -<br />

1994/95, Schacht 402-1995, Schacht 1-1995)<br />

1993 Bestätigung der Flutungskonzeption der<br />

Grube <strong>Dresden</strong>-Gittersee<br />

seit 1993 Verwahrung der Bergehalden, Abbruch von<br />

Gebäuden und Anlagen sowie Sanierung von<br />

Betriebsflächen<br />

1993 Bergschadenkundliche Analyse auf Grundlage<br />

der Analysen von 1968, 1972 und 1989 durch<br />

die Bergsicherung <strong>Dresden</strong><br />

1995 16.05. – Einstellung der Wasserhaltung -<br />

Flutung der Grube <strong>Dresden</strong>-Gittersee<br />

1994-2001<br />

Teufe des Untersuchungsgesenkes 10 (UG<br />

10) und Sanierung des Elbstolln<br />

ab 2001 Ableitung der Flutungswässer zum Elbstolln<br />

misslungen; Beseitigung der Schadstoffe<br />

durch Aufwältigung des Schurfschachtes 60<br />

im Gf. Heidenschanze.<br />

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