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Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

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Abb. 3.4-3: Geröllverteilung im Niveau der Fanglomerate, Bannewitz-Hainsberg-Formation (NEUMANN 2001)<br />

Der Porphyrit der Gerölle zeigt viele Varietäten. <strong>Das</strong> Gestein<br />

ist violett gefärbt. Die Grundmasse ist immer mikrokristallin.<br />

Einsprenglinge sind Plagioklas, Hornblende, Biotit und<br />

Augit. Durch Zersetzungs-vorgänge ist ein großer Teil der<br />

Minerale stark verändert; Hornblende und Augit sind vollständig,<br />

Biotit und Plagioklas teilweise durch andere<br />

Minerale ersetzt. Kaolinisierte Gerölle sind meist auf<br />

Porphyrit zurückzuführen. Auf Grund petrographischer<br />

Vergleiche können die Gerölle des violetten Porphyrites aus<br />

dem Wilsdruff-Potschappeler und aus dem Meißner<br />

Eruptivgebiet stammen.<br />

Statistische Untersuchungen der Geröllführung (NEUMANN<br />

1961) ergaben für das Untere Vulkanitfanglomerat einen<br />

Anteil von Geröllen aus violettem Porphyrit zu 35-65 %<br />

(Mittelwert 50 %) und aus Fluidalporphyr zu 20-50 % (40<br />

%). Der Rundungsgrad der Gerölle aus Fluidalporphyr ist<br />

deutlich geringer als der anderer Geröllarten (NEUMANN<br />

1961, S. 14, 48). <strong>Das</strong> ist deshalb bemerkenswert, weil der<br />

Transportweg des Fluidalporphyrs länger ist als der des vio-<br />

letten Porphyrites. Es können <strong>bei</strong>m Transport große Blöcke<br />

<strong>bei</strong> Kollisionen zerbrochen sein.<br />

Auf Grund ihrer Ausbildung (unklassierte Körnung,<br />

Gesteinsgrus als Matrix, Vorhandensein sowohl kantiger als<br />

auch gerundeter Klasten) deutet REICHEL (1966: 59) diese<br />

Ablagerungen als Fanglomerate. Andere Autoren bezeichnen<br />

sie als „debris flow” oder „hyperconcentreted flow”<br />

(SMITH & LOEWE 1991) bzw. als Schuttstrom und extrem<br />

sedimentbefrachteten Fluss, aus dem abrupt die suspendierte<br />

kiesig-tonige Matrix gleichzeitig mit den großen<br />

Klasten abgesetzt wird (SCHMINKE 2000). Die kantigen,<br />

kaum transportierten Bruchstücke von Fluidalporphyr, die<br />

grusige Grundmasse mit zersetzten Feldspäten und ungerundeten<br />

Porphyrbröckchen sowie die Einlagerung pyroklastischen<br />

Materials in Matrix und Zwischenlagen sprechen<br />

für einen tuffartigen Charakter, worauf bereits BECK & SAUER<br />

(1891) und PIETZSCH (1962: 327) hinwiesen. Eine Interpretation<br />

als Lahar ist nicht auszuschließen.<br />

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