Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau
Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau
Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Die GW des unteren Grundwasserleiters der Bannewitz-<br />
Hainsberg-Formation (Tab. 7-4) sind neutrale Wässer (pH<br />
ca. 7), die nach LANGGUTH & FURTAK (1965) als erdalkalische<br />
Wässer mit erhöhtem Alkaligehalt, überwiegend sulfatischhydrogenkarbonatisch<br />
bzw. als normal erdalkalische<br />
Wässer, vorwiegend sulfatisch-hydrogenkarbonatisch eingestuft<br />
werden können.<br />
Hydrogeochemische Ergebnisse zum Kluft-GWL existieren<br />
aus dem Bereich des ehemaligen <strong>Bergbau</strong>gebietes<br />
<strong>Dresden</strong>-Gittersee und dem Gebiet Kreischa-Quohren<br />
(MIBUS 1993).<br />
Die Spurenelemente wie As, Cd, Pb, Ni u. a. spielen keine<br />
Rolle. Im Gebiet <strong>Dresden</strong>-Gittersee ist eine Beeinflussung<br />
des GW durch den <strong>Bergbau</strong> nicht nachweisbar. Der verhältnismäßig<br />
hohe Urangehalt ist geogen - in den Pyroklastiten<br />
der Bannewitz-Hainsberg-Formation wurde <strong>bei</strong> Bohrar<strong>bei</strong>ten<br />
im Jahre 1996 eine Urananomalie mit Gehalten bis<br />
zu 80 mg/kg Uran (Bhrg. 6509, 149,2 m bis 149,4 m) aufgefunden.<br />
Zahlreiche hydrochemische Untersuchungen im oberen<br />
Grundwasserleiter der Bannewitz-Hainsberg-Formation<br />
(Tab. 7-5) wurden vor allem in unmittelbarer Umgebung von<br />
Objekten des Uranerzbergbaus und der Uranerzaufbereitung<br />
in <strong>Dresden</strong>-Gittersee/ Coschütz und Freital-Döhlen<br />
vorgenommen. Die durch derartige Objekte nicht beeinflussten<br />
GW sind neutral (pH ca. 7) und können als normal<br />
erdalkalisch, überwiegend sulfatisch eingestuft werden.<br />
Durch den <strong>Bergbau</strong> belastete GW (z. B. Rotliegendquelle im<br />
Kaitzbachtal) können als erdalkalisch mit höherem<br />
Alkaligehalt, überwiegend sulfatisch eingestuft werden.<br />
7.4 Schlussfolgerungen<br />
Zur Wiedereingliederung des anthropogenen Grundwasserleiters<br />
in quasistationäre Kreisläufe können folgende<br />
Schlussfolgerungen getroffen werden:<br />
Die Wasserwegsamkeit in den ehem. Grubenfeldern rechts<br />
der Weißeritz (Gf. Burgk, Gittersee u. a.) ist gestört und<br />
schlechter, als bisher anhand der durchgeführten Pump- und<br />
Schluckversuche angenommen werden konnte (s. Kap. 10.5).<br />
Eine ausreichende natürliche Entlastung der Flutungswässer<br />
aus dem Bereich der Grube <strong>Dresden</strong>-Gittersee in<br />
Richtung Tiefer Elbstolln ist nicht mehr zu erwarten.<br />
Die Flutungswasseraustritte an der Tagesoberfläche im Juli<br />
2003 haben deutlich gemacht, dass eine Wiedereingliederung<br />
des anthropogenen GWL in quasistationäre Kreisläufe<br />
nur über ein vorhandenes (Pietzsch-Stolln) oder über ein<br />
neu zu schaffendes Entlastungsbauwerk zu erreichen ist.<br />
8 Thermen und geothermische<br />
Tiefenstufe (W. REICHEL & P. G ÖLDNER)<br />
8.1 Thermen<br />
HAUSSE (1892, S. 89-91 u. Tafel 2) beschreibt den Übergang<br />
des ca. 4 m mächtigen 1. Steinkohlenflözes in Brandschiefer<br />
und danach auf minimal 0,1 m „in ein licht-gelbliches, kieslig-kalkiges<br />
Thongestein“. Die Hangend-Schiefertone haben<br />
über der Vertaubung rötliche Farbtöne. Zwei Beispiele, verbunden<br />
mit kleinen Abschiebungen der Becker Schacht<br />
Verwerfung, zeigt als Profil 2 und 3 die Taf. 2. Eine<br />
Vertaubungsfläche war 60 x 120 m groß.<br />
Erst nach 1976 wurden diese gelblichen und rötlichen<br />
Hornsteine als Vertaubung des 3. und 5. Flözes im GF<br />
Bannewitz-N, an Verwerfungen aufgeschlossen (REICHEL et<br />
al. 1984: Abb. 1). An diesen Aufschlüssen war keine<br />
Mächtigkeitsreduktion der Flöze festzustellen. Im Wechsel<br />
von verschiedenkörnigen Lagen treten Quarzkristalle auch<br />
palisadenartig auf. Neben 85 % Quarz wurden Calcit,<br />
Kaolinit, Chlorit und Illit bis zu 5 % bestimmt. Vanadium tritt<br />
unter den Spurenelementen verstärkt auf (bis 140 ppm) und<br />
deutet als Relikt auf die Vererzung der Sapropelkohlen<br />
(REICHEL et al. 1984).<br />
Die Hornsteine konservierten die Lamination der Flöze. In<br />
den rötlichen Proben des 5. Flözes kann man kleine<br />
Calamitenschäfte erkennen (Abb. 8-1). In den gelblichgrauen<br />
Partien des 3. Flözes sind bis zu 5 mm mächtige<br />
Calcitlagen fluid verbogen. <strong>Das</strong> Gestein wird von kulissenartigen<br />
Mikrorupturen durchzogen, wie sie <strong>bei</strong>m Abrutschen<br />
noch plastischer Tone entstehen. Sie werden von kleinen<br />
Staffelbrüchen gekappt (Abb. 8-2, 8-3).<br />
Abb. 8-1:<br />
Durch Thermen metamorphosiertes<br />
Kohleflöz,<br />
oben links u. rechts kleine<br />
Calamiten-Achsen. Döhlen-Formation,<br />
5. Flöz. Gf.<br />
Bannewitz-Nord, Str. 5437.<br />
Anschliff-Kontaktkopie,<br />
Slg. REICHEL<br />
Diese Befunde deuten auf die Veränderung der Biomassen<br />
und Klastite der Kohlenmoore durch Thermen hin. DOPITA<br />
und KRALIK (1973) heben für analoge Vorkommen im<br />
183