Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau
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Abb. 3.2-32: Darstellung von Bergschüssen, Rücken<br />
und Kämmen sowie der Beschaffenheit<br />
des Hauptflözes, aufgenommen in den<br />
Jahren 1885 bis 1890 von R. HAUSSE<br />
3.2.7 Rekonstruktion vertikaler und lateraler<br />
Faziesmuster zu einem Faziesdiagramm<br />
3.2.7.1 Vertikale Faziesübergänge<br />
Ausführliche Erläuterungen findet man <strong>bei</strong> REICHEL (1984),<br />
worin die Aufnahmedaten und Lokalitäten aufgrund der<br />
Geheimhaltung während des Wismut-<strong>Bergbau</strong>s verschlüsselt<br />
angegeben wurden.<br />
In den <strong>bei</strong>den ersten Profilen (Flöz 3 und 5) der Abb. 3.2-36<br />
wird über klastischen Zwischenmitteln Brandschiefer von<br />
Kannelkohle und diese von Gelkohle überlagert, die zum<br />
Hangenden in Brandschiefer übergeht. <strong>Das</strong> bedeutet, dass<br />
fluviatil-limnische Klastite in aschereiche palustrische<br />
Sedimente übergehen. Da<strong>bei</strong> ist zu beachten, dass die<br />
geringere diagenetische Kompaktion der Klastite ein<br />
„Hochgebiet“ in cm-Größenordnung initiiert. Mit der<br />
Kannelkohle setzt sich palustrische bis subaquatische Gyttja<br />
Fazies fort und geht in Gelkohle über, die subaquatisch aus<br />
Calamiten-Röhrichtbeständen entstand. Die Brandschiefer<br />
im Hangenden sind bereits aerob beeinflusst bzw. vertreten<br />
die Bruchwaldfazies.<br />
Die nächsten Profile zeigen sapropelitische Faziesmuster im<br />
Hangenden der Lette 4 des 5. Flözes. Über einem<br />
Bergemittel steht Brandschiefer und Gelkohle an. Dort wo<br />
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das Mittel auskeilt überlagert Grauharte Kohle die Lette 4.<br />
Daraus ist der Einfluss der geringeren Kompaktion der<br />
Klastite abzuleiten. Dann steht Grauharte Kohle an, auch<br />
über einer Konglomeratschüttung der nahen<br />
Porphyritschwelle. In der Mitte der Bank beobachtete man<br />
Pyrit-Grauharte, jedoch ist auch Gelkohle eingeschaltet oder<br />
bildet den Abschluss. Unreine Kohle und Brandschiefer deuten<br />
auf die Verhältnisse der Normalkohle.<br />
Daraus erkennt man über der Abfolge im Bereich der Lette<br />
4, lokal mit Geröllschüttung, nach einem teilweise palustrischen<br />
Übergang die subaquatisch-lagunäre Sapropelitfazies<br />
mit den eingedrifteten Calamiten-Achsen. Die geringmächtigen<br />
Gelkohlebänke zeigen Gyttjenbereiche an.<br />
Der Übergang in unreine Kohle und Brandschiefer weist auf<br />
veränderte geochemische Bedingungen und die Hangendbrandschiefer<br />
auf deutlich aerobe Faziesverhältnisse.<br />
3.2.7.2 Lateraler Fazieswechsel<br />
Laterale Fazieswechsel innerhalb eines Flözhorizontes sind<br />
häufig, jedoch durch variable Dokumentationsabstände von<br />
unterschiedlicher Aussagekraft. Dies zeigen drei Profile des<br />
3. und 4. Flözes aus dem südlichen Feld Bannewitz, Strecke<br />
360/1 und dem Bruch aus gleichem Niveau auf 140 m streichende<br />
Länge (Abb. 3.2-37). Im westlichsten Profil wird das<br />
4. Flöz durch limnische kohlige Schiefertone vertreten. Den<br />
Übergang zur subaquatischen Moorfazies der Grauharten<br />
Kohle zeigt die Spezialkartierung (Abb. 3.2-38). Pyritnester<br />
und -konkretionen sowie stratiforme Calamiten-Achsen weisen<br />
auf die Faziesbedingungen. In einer 5 cm mächtigen<br />
grobklastischen Arkoselage, die nach W auskeilt, fanden sich<br />
zwei kleine Gerölle. <strong>Das</strong> ist mit der ausschließlich pyroklastischen<br />
Deutung der Flözletten nicht vereinbar. Diese Lage ist<br />
die Basis eines limnischen kohligen Schiefertons, der im 19<br />
m östlich gelegenen Profils ausgewiesen ist. Nach weiteren<br />
120 m liegt eine mittelkörnige Arkose zwischen Brandschiefer-Lagen,<br />
die vielleicht fluviatil geschüttet wurde.<br />
Gegenüber der stark wechselnden Fazies im 4. Flöz ist das<br />
3. Flöz im Wesentlichen in der Bruchwaldfazies (Unreine<br />
Kohle) gebildet worden. Die Hangendschicht besteht aus<br />
hartem verkieselten Brandschiefer, aus aerobem Niveau am<br />
Ende des Moorstadiums.<br />
Eine nicht seltene Erscheinung ist die Mächtigkeitszunahme<br />
einer Lette, von cm bis zu mehreren Metern (s. Abb.<br />
3.2-8) im 5. Flöz. Eine gleiche Situation, im Niveau der<br />
Großen Lette des 1. Flözes, liegt im Gf. Kaiser Schacht vor<br />
(s. Abb. 3.2-9). In diesen Beispielen ist durch stärkeres<br />
Schichteinfallen an der Basis die Absenkung/Setzung des<br />
Rinnenbereiches und durch eine uhrglasförmige Aufwölbung<br />
die wesentlich geringere Kompaktion über den<br />
Klastiten zu erkennen. Sie beträgt annähernd nur 50 % von<br />
der Kompaktion der Kohleschichten und ist somit ein ernstzunehmender<br />
„Störfaktor“ des Niveaus <strong>bei</strong> größeren<br />
Mächtigkeiten.