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Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

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Eine Besonderheit war im Jahre 1986 die Erprobung und<br />

die Inbetriebnahme einer Steigorttransporteinrichtung<br />

(Einschienenhängebahn) für Material- und Personentransport<br />

(Abb. 10-22). Sie wurde im Gf. Bannewitz-N, im 30°<br />

ansteigenden Gesteinsberg 930, mit 190 m Länge und<br />

einem Niveauunterschied von 101,9 m (-180 m Sohle bis -<br />

78,1 m) eingebaut. Von 3 Stationen gingen Strecken in die<br />

halbsteil gelagerten Flöze, in die über druckluftbetätigte<br />

Weichen Abzweige der Schiene führten. Die Fahrschiene<br />

(Doppel T) war an Firstankern befestigt. Der Antrieb erfolgte<br />

von der Fußstation durch einen Elektrohaspel (Typ TW 5-<br />

2). Die Bahn funktionierte nach dem Prinzip einer Pendelseilbahn,<br />

wo<strong>bei</strong> nur ein Wagen vorhanden war. Ein Förderkorb<br />

hatte 8 Sitzplätze. An diesen angekuppelt war ein<br />

Transportgestell mit einem eingebauten Drucklufthaspel<br />

zum Anhängen von gebündeltem Ausbauholz. Es konnte jedoch<br />

auch ein Materialcontainer angeschlagen werden, der<br />

durch den Haspel bewegt und auf Ketscher abgesetzt wurde.<br />

Abb. 10-21: Holztransport mit gleisgebundenem<br />

Container (rechts) und Umschlag auf den<br />

Ketscher; Foto: SDAG Wismut<br />

Die Bahn war von 1986-1989 in Betrieb und ist 1990 demontiert<br />

und verschrottet worden. Es verblieben von dieser einmaligen<br />

Anlage nur eine detaillierte Beschreibung und einige<br />

Fotos (MAI & ZSCHEILE 1999: 50-51).<br />

Personalbestand des BB „W. Agatz“ und Strahlenexposition<br />

der Untertagebelegschaft<br />

Verlässliche Zahlen zum Personalbestand existieren nur aus<br />

den Jahren 1975 bis 1989. Angaben zur mittleren jährlichen<br />

Strahlenexposition (in mSv/a) der Untertagebelegschaft liegen<br />

nur als grobe Schätzungen (zwischen 1975 und 1983)<br />

oder als Berechnungen nach den ar<strong>bei</strong>tsplatzbezogenen<br />

Messergebnissen der ar<strong>bei</strong>tshygienischen Untersuchungen<br />

durch die SDAG Wismut vor (Tab. 10-12).<br />

Abb. 10-22: Steigorttransporteinrichtung (Einschienenhängebahn)<br />

für Lasten- und Personentransport,<br />

Gstbg. 930 Gf. Bannewitz-<br />

Nord; Foto: SDAG Wismut (MAI et al.<br />

1999: 50)<br />

10.5 Verwahrung und Sanierung der Anlagen des<br />

<strong>Bergbau</strong>betriebes „W. Agatz“<br />

Nach Einstellung der Uranerzförderung sind entsprechend §<br />

4 Abs. 4 und § 55 Abs. 2 Ziffer 1,2 Bundesberggesetz stillgelegte<br />

<strong>Bergbau</strong>anlagen, Gebäude und vom <strong>Bergbau</strong> in<br />

Anspruch genommene Flächen zu verwahren, zu sanieren<br />

bzw. wieder nutzbar zu machen, um aus der Bergaufsicht<br />

entlassen werden zu können. Die Verwahrungs- und<br />

Sanierungsar<strong>bei</strong>ten erfolgten auf Grundlage des vom<br />

Bergamt Chemnitz am 02.04.1991 zugelassenen<br />

Abschlussbetriebsplanes.<br />

Bereits im Jahre 1988 wurden erste Studien über die<br />

Verwahrung des Grubengebäudes erar<strong>bei</strong>tet und<br />

Verfüllmaterialien (grobe Abgänge der Uranerzaufbereitung<br />

- „Crossener Schotter“) für die Schächte der Grube<br />

<strong>Dresden</strong>-Gittersee auf den Betriebsflächen eingelagert.<br />

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