Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau
Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau
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Verhältnissen vermutlich eine wesentliche höhere geothermische<br />
Tiefenstufe im <strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong>.<br />
Abb. 8-4: Verkieselung von Kohleflözen und Nebengestein<br />
an einer Abschiebung; lokal Rotfärbung.<br />
Gf. Bannewitz, Gedächtnisskizze,<br />
GÖLDNER 2001<br />
8.3 Messungen der rezenten geothermischen<br />
Tiefenstufe<br />
Der König-Georg Schacht in Weißig wurde ab 15.09.1902<br />
mit mehreren Unterbrechungen bis zum Dezember 1909<br />
auf 574,5 m geteuft. Der tiefste Schacht des <strong>Döhlener</strong><br />
<strong>Becken</strong>s durchörterte zwischen 556,0 und 560,0 das 1. Flöz.<br />
<strong>Das</strong> Schachtprofil wurde von R. HAUSSE aufgenommen<br />
(Kopie SSB).<br />
Im Schachtprofil sind 4 Messungen der „Erdwärme“ vermerkt,<br />
die offensichtlich auch von HAUSSE durchgeführt worden<br />
sind. Leider gibt es keinerlei Notizen zur Messdurchführung.<br />
Bei der Teufe 100,0 m werden 12,5° C Erdwärme, <strong>bei</strong> 200<br />
m 14,5°, <strong>bei</strong> 300 m 17,3° und <strong>bei</strong> 400 m 20,4° C angegeben.<br />
Daraus errechnet sich eine geothermische Tiefenstufe zwischen<br />
100-200 m von 2°C, zwischen 200-300 m von 2,8°C<br />
und zwischen 300-400 m von 3,1°C. Leider fehlt der Wert<br />
von 500 m.<br />
9 Der Steinkohlenbergbau im<br />
<strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong> 1542 bis 1967<br />
(W. REICHEL mit Beiträgen von H. GRÄFE, E.<br />
GÜRTLER, J. PULS, W. VOGEL)<br />
Der Abbau von Steinkohlen, ihre Aufbereitung und teilweise<br />
ihre Veredlung erfolgten nachweislich über einen Zeitraum<br />
von 425 Jahren (1542-1967) und bildeten den Hauptbergbauzweig<br />
im <strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong>. Mit einigen der hochqualifizierten<br />
und progressiv leitenden Führungskräfte sind bergtechnische<br />
Neuerungen und Problemlösungen verbunden,<br />
die weitreichende Bedeutung hatten.<br />
Die Steinkohlenlagerstätte gilt praktisch als vollständig abgebaut,<br />
noch ausgewiesene Restvorräte sind Außerbilanzvorräte,<br />
die unter den heutigen ökonomischen Bedingungen<br />
nicht gewinnbar sind.<br />
9.1 Übersicht<br />
Die komplizierten natürlichen Umstände, wie ein langer<br />
Flözausstrich über den sich kleine Täler gebildet hatten, eine<br />
starke Durchtrümerung des bis 11 m mächtigen<br />
Hauptflözes durch klastische Gänge, große Härte der aschereichen<br />
Kohle, relativ schnelles Erreichen größerer<br />
Abbauteufen vielfach unter bebautem Gebiet, zeichneten<br />
die Herausforderungen an die Bergleute und Techniker vor.<br />
Begünstigt wurde der Kohlenbergbau durch die sich katastrophal<br />
entwickelnde Holzverknappung im 19. Jh., durch<br />
den Einsatz qualifizierter Ingenieure aus dem Erzbergbau<br />
sowie Spezialisten aus dem Wettiner Kohle- und Kupferschieferbergbau,<br />
durch die Nähe zur Landeshauptstadt und zum<br />
<strong>Bergbau</strong>zentrum Freiberg mit der Bergakademie. <strong>Das</strong> Königliche<br />
Steinkohlenwerk kann man als Erprobungsbetrieb und<br />
zahlreiche Innovationen in diesem Revier als bahnbrechend,<br />
nicht nur für den <strong>Bergbau</strong> in Sachsen, bezeichnen.<br />
Die Urangehalte mancher Flözbänke bedingten zwischen<br />
1947-1954 und 1963-1989 große Erkundungs- und Gewinnungsumfänge<br />
im Interesse der SAG/ SDAG Wismut, nach<br />
den technologischen Gegebenheiten des Steinkohlenbergbaus.<br />
Sie werden in einem gesonderten Abschnitt erläutert.<br />
Die verwendeten Archivunterlagen sind Bestände vom<br />
Hauptstaatsarchiv <strong>Dresden</strong> (HSA), dem Bergarchiv Freiberg<br />
(BA), dem Altbestand der Bibliothek TU Bergakademie Freiberg<br />
(UB), dem Archiv der WISMUT GmbH, der Städtischen<br />
Sammlungen Freital auf Schloss Burgk SSB sowie der<br />
Autoren. Bei den Literaturzitaten sind nur das Archiv und die<br />
Jahreszahl der Ausfertigung angegeben worden.<br />
Die früher verwendeten Maße und Gewichte erschweren<br />
heutige Vorstellungen und werden auszugsweise angeführt.<br />
Geringe Abweichungen sind lokal bedingt:<br />
Zoll 2,5 cm<br />
Elle (Dresdner) 56,63 cm (HARTUNG 1906)<br />
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