Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau
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Löschung für das I. Quartal 1966 wurden per 01.04.1966 eine<br />
Erzmenge von 2.258,2 kt und Uranvorräte von 2.947,2 t<br />
bestätigt und in die Bilanz der SDAG Wismut übernommen.<br />
Die erneute Übernahme der Lagerstätte Freital durch die<br />
SDAG Wismut per 01.01.1968 machte es notwendig, dass<br />
der <strong>Bergbau</strong>betrieb „W. Agatz“ über eine bestätigte<br />
Vorratsbasis verfügen konnte. Da bis Ende 1967 das geplante<br />
Erkundungsprogramm noch nicht abgeschlossen war,<br />
musste eine erste vorläufige Generalvorratsberechnung für<br />
die Lagerstätte Freital erar<strong>bei</strong>tet werden. Diese Berechnung<br />
mit dem Stand der Vorräte vom 15.01.1968 ist von der<br />
Vorratskommission der SDAG Wismut mit Vorräten an<br />
Bilanzerzen auf 114 Blöcken bestätigt worden (Tab. 10-8).<br />
Die im Jahre 1965 begonnenen Such- und<br />
Erkundungsar<strong>bei</strong>ten der SDAG Wismut im <strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong><br />
endeten im Jahre 1968. Da<strong>bei</strong> wurden zusätzlich<br />
Bohrar<strong>bei</strong>ten in den Lagerstättenteilen Heidenschanze,<br />
Bannewitz-Nord, Bannewitz, Gittersee und Hainsberg-<br />
Schweinsdorf realisiert, deren Resultate noch nicht <strong>bei</strong> der<br />
Generalvorratsberechnung vom 15.01.1968 vorlagen.<br />
Deshalb erfolgte eine Nachberechnung der Vorräte mit dem<br />
Stand vom 01.01.1969, die von der Vorratskommission<br />
bestätigt wurden und in die Gesamtbilanz des<br />
<strong>Bergbau</strong>betriebes „W. Agatz“ am 01.07.1969 eingegangen<br />
sind (Tab. 10-9).<br />
Tab. 10-8: Uranvorräte im <strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong> mit Stand<br />
vom 15.01.1968 (POPOV et al. 1968)<br />
Vorratsklasse<br />
C1 C2 C1 + C2 Erzmenge (kt) mittl. U- Uranvorräte<br />
Gehalt (%) (t)<br />
2.157,6 0,124 2.669,9<br />
571,9 0,098 560,6<br />
2.729,5 0,118 3.230,5<br />
Im Lagerstättenteil Hainsberg-Schweinsdorf wurde in einer<br />
Erzmenge von 636,4 kt ein mittlerer Urangehalt von 0,043 %<br />
und somit ein Uranvorrat von 274,3 t ausgewiesen.<br />
Aufgrund der verhältnismäßig geringen Teufenlage des<br />
Schweinsdorf Flözes, der industriellen Flächennutzung<br />
(Edelstahlwerk, Eisenbahn) und der Wohnbebauung an der<br />
Tagesoberfläche wurden die ausgewiesenen Vorräte als<br />
Außerbilanzvorräte eingestuft.<br />
Tab. 10-9: Bilanzvorräte aus der Nachberechnung 1968/1969 mit Stand vom 01.01.1969<br />
Die Vorratsentwicklung von 1968/69 bis 1989 für die<br />
Uranlagerstätte Freital ist in Tab. 10-10 dargestellt.<br />
Die Darstellung der Urangewinnung von 1963-1989 (Tab.<br />
10-11 und Abb. 10-3) macht deutlich, dass nach 1975 der<br />
mittlere Urangehalt der Fördererze allmählich absank. Bis<br />
1981 konnte man durch Förderung einer ständig steigenden<br />
Erzmenge (max. 197,1 kt - 1981) die Urangewinnung auf<br />
rund 170 t/Jahr stabilisieren. Im Jahre 1982 sank die<br />
Urangewinnung deutlich ab und erreichte 1984 mit ca. 133<br />
t einen Tiefpunkt. Ursache war die ständige<br />
Verschlechterung der Qualität des Fördererzes durch<br />
Vermischung mit Nebengestein. LANGE et al. (1985: 47)<br />
schätzten die Verdünnung des Erzes im BB „W. Agatz“ auf<br />
30,5 %.<br />
Die spezifischen Selbstkosten der Urangewinnung lagen im<br />
Jahre 1984 für den BB „W. Agatz“ <strong>bei</strong> 609,30 M/kg U.<br />
Vergleichsweise betrugen die mittleren spezifischen<br />
Selbstkosten aller Wismutbetriebe 435,40 M/kg U. Für den<br />
Abbau des Lagerstättenteils Heidenschanze hätte man mit<br />
spezifischen Selbstkosten von 1005,60 M/kg U rechnen<br />
müssen (LANGE et al. 1985: 48-49).<br />
Für den BB „W. Agatz“ prognostizierten LANGE et al. (1985):<br />
• einen weiteren Rückgang des U-Gehaltes im Fördererz,<br />
• eine weitere Verringerung der Erzausbeute und<br />
• eine Auslaufphase des Betriebes etwa zur Jahrhundertwende<br />
im Jahre 2000<br />
und empfahlen:<br />
• kostenungünstige Bilanzvorräte auszugliedern und in<br />
Außerbilanzvorräte umzustufen, was zwangsläufig zu<br />
einer Verkürzung der Auslaufphase des BB „W. Agatz“<br />
führen würde.<br />
Damit war das Ende des Uranerzabbaus <strong>bei</strong> einer<br />
Jahresförderung von ca. 140 t Uran etwa für das Jahr 1992<br />
vorprogrammiert. Da sich die Konditionsparameter im Jahre<br />
1987 noch einmal veränderten, war mit einer noch früheren<br />
Auslaufphase zu rechnen.<br />
Lagerstättenteil Vorratsklasse Erzmenge (kt) Mittl. U-Gehalt (%) Uranvorräte (t)<br />
Heidenschanze C1 503,8 0,08 402<br />
C2 387,3 0,106 409,8<br />
C1 + C2 891,1 0,091 811,8<br />
Bannewitz- C1 73,7 0,089 65,6<br />
Nord C2 18,8 0,137 25,8<br />
C1 + C2 92,5 0,099 91,4<br />
Bannewitz C2 25,3 0,117 29,7<br />
Gittersee C2 51,1 0,088 45,0<br />
Insgesamt C1 577,5 0,081 467,6<br />
C2 482,5 0,106 510,3<br />
C1 + C2 1.060,0 0,092 977,9<br />
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