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Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

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Schrittlängen von fast 40 cm und Gangbreiten um 22 cm.<br />

Fährtenausbildung und Fundumstände vermitteln zum<br />

Fährtenentstehungsraum das Bild einer temporären, lokal<br />

begrenzten Feuchtstelle, an deren Rand es zur Anlage und<br />

Erhaltung der Tetrapodenfährten kam, in deren Zentrum<br />

feinklastische Umlagerungsprodukte des unmittelbaren<br />

Liegenden zusammengeschwemmt worden waren und<br />

deren Austrocknung zur Bildung kräftiger Trockenrisse<br />

geführt hatte.<br />

Abb. 2.1-12: Limnopus haussei (SCHMIDT 1959)<br />

Tetrapodenfährte, Döhlen-Formation,<br />

Lgd. 1. Flöz („Blumengebirge“), Königin-<br />

Carola Schacht, Original zu HAUSSE 1910;<br />

Foto: WALTER (2001: 145), Slg. LAG<br />

Abb. 2.1-13: Limnopus haussei (SCHMIDT 1959)<br />

Tetrapodenfährte, Döhlen-Formation,<br />

Lgd. 1. Flöz („Blumengebirge“), Königin-<br />

Carola Schacht, Plattengröße 65 x 41 cm,<br />

Original verschollen, Foto: HAUSSE, 1910,<br />

Platte 1<br />

Die gezeigte Fährte (Abb. 2.1-14) stammt aus dem Fundus<br />

der SSB und ist nicht näher etikettiert. Nach dem<br />

Einbettungsmaterial ist es ebenfalls ein Horizont im<br />

Liegenden des 1. Flözes, der Fundort bleibt unbekannt.<br />

Im Niveau der Niederhässlich-Schweinsdorf-Formation<br />

wurde die Schwimmfährte eines lacertoiden Tetrapoden<br />

vom Anschnitt der Weißeritz am Fuße des Windberges<br />

geborgen (REICHEL et al. 1998). Der Fund stammt wahrscheinlich<br />

als Rollblock aus feinklastischen Bereichen des<br />

Niveaus Birkigt-Heilsberg Tuff und Unteres Kalkflöz. Eine<br />

Herkunft aus der darüber am Hang anstehenden<br />

Bannewitz-Hainsberg-Formation ist nach der Meinung von<br />

W. REICHEL auszuschließen.<br />

Ein neuer Lesesteinfund von U. HOFFMANN eines einzelnen<br />

Hand- oder Fußabdrucks aus dem Niveau des Birkigt-<br />

Heilsberg Tuff (REICHEL) und nicht der Bannewitz-Hainsberg-<br />

Formation (Hyporelief auf Mittelsandstein, glatte tonige<br />

Schichtfuge) gelang im Tal des Lockwitzbaches, 550 m südöstlich<br />

Kautzsch. Dieser lässt sich unter Vorbehalt zu cf.<br />

Ichniotherium stellen. <strong>Das</strong> Stück ist in der Erhaltung, morphologisch<br />

als auch von den Größenverhältnissen mit den<br />

von PABST (1908: 141) als Ichnium sphaerodactylum bezeichneten<br />

Fährten aus der Goldlauter-Formation des Thüringer<br />

Waldes von Friedrichroda zu vergleichen, <strong>bei</strong> denen jeweils<br />

lediglich die vier inneren Zehenkuppen zum Eindruck<br />

gelangt sind. PABST hatte seine Stücke auf den Tafeln (<strong>bei</strong><br />

ihm Taf. 18-20) selbst noch als Ichniotherium cottae POHLIG<br />

bezeichnet. Die Synonymie dieser Fährten wurde von<br />

HAUBOLD 1973 zusammengefasst.<br />

Protritonichnites (= Dromopus) laceroides, die häufigste<br />

laceroide Fährte im europäischen Rotliegend, wurde inzwischen<br />

auch im Zschoner Grund, im benachbarten Briesnitzer<br />

<strong>Becken</strong>, nachgewiesen.<br />

Der von PIETZSCH (1922: 42) erwähnte Fund durch VATER<br />

(1895) einer 4 cm großen Fährte, „ungefähr im Niveau des<br />

Kalklagers“, der Niederhäslich-Schweinsdorf-Formation,<br />

ist in der Sammlung<br />

des Landesamtes bisher<br />

nicht aufzufinden. Fundumstände<br />

und der Verbleib weiterer<br />

Funde werden <strong>bei</strong><br />

WALTER & HOFFMANN (2001)<br />

geschildert.<br />

Abb. 2.1-14:<br />

Limnopus haussei (SCHMIDT<br />

1959) Tetrapodenfährte,<br />

Döhlen-Formation („Blumengebirge“),<br />

nicht horizontiert,<br />

verm. wie vor; Foto: WALTER<br />

(2001: 145), Slg. SSB<br />

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