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Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

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Die Tiefbohrungen der ersten Erkundungsetappe von 1947<br />

bis 1954 wurden im Stadium der Vorerkundung in einem<br />

Netz von 300 x 300 m bzw. 400 x 400 m geteuft. Die<br />

Detailerkundung erfolgte im Netz 200 x 200 m und in<br />

Bereichen mit komplizierter Tektonik auch 100 x 100 m. Der<br />

NW-Teil des <strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong>s wurde im Netz von 400 x<br />

400 m bzw. 800 x 800 m abgebohrt. Die über die gesamte<br />

Teufe gekernten Tiefbohrungen sollten in der Regel das<br />

Liegende der Döhlen-Formation erreichen. Die Bohrungen<br />

wurden radiometrisch (Gammamessung) vermessen. Die<br />

Qualität der Messungen war nicht immer zufriedenstellend.<br />

Der Kerngewinn betrug 80-85 % in den Flözbereichen und<br />

75-80 % im Nebengestein (BARBAŠIN 1954: 90).<br />

Im Zeitraum 1953 bis 1954 wurden komplexe geophysikalische<br />

Ar<strong>bei</strong>ten (engmaschige Gamma- und Emanationsaufnahme)<br />

durchgeführt, die jedoch keine verwertbaren<br />

Ergebnisse erbrachten.<br />

Nach mehrjähriger Unterbrechung untersuchte die neu<br />

geschaffene geologische Abteilung ab Juli 1961 wieder die<br />

befahrbaren Grubenbaue des Steinkohlenwerkes „W.<br />

Agatz“ systematisch auf Uranvererzungen. Da<strong>bei</strong> wurde<br />

das später allgemeingültige Bemusterungsschema bereits<br />

weitgehend entwickelt. Diese Erkundungsar<strong>bei</strong>ten dienten<br />

der Realisierung des separaten Abbaus von „Erzkohlen“,<br />

den das Steinkohlenwerk bis Ende 1967 im Auftrage der<br />

SDAG Wismut durchführte.<br />

Der VEB Steinkohlenwerk „W. Agatz“ hatte sich im Rahmen<br />

der Gewinnung von „Erzkohlen“ für die SDAG Wismut vertraglich<br />

verpflichtet (Rahmenvertrag vom 03.01.1964), einen<br />

Vorratsvorlauf an „Erzkohlen“ von 12 Monaten zu schaffen.<br />

Dazu wurden Strecken, Querschläge, Gesteinsberge und<br />

Bunker aufgefahren, für die eine geologisch-radiometrische<br />

Stoßkartierung (Darstellung M 1:50) erfolgte. Die<br />

Auffahrungen in den Flözhorizonten wurden alle 2 m mit<br />

bankrechten radiometrischen Messprofilen bemustert,<br />

wo<strong>bei</strong> der Meßpunktabstand auf dem jeweiligen Profil 0,2 m<br />

betrug. Detaillierte geologische Streckenprofile wurden in der<br />

Regel alle 12 bis 15 m aufgenommen. Sie enthielten die<br />

Kohle- und Nebengesteinslithologien und Bezeichnungen<br />

von Leithorizonten (Letten oder Kohlentonsteinen). Diese<br />

wurden auf dem gesamten Streckenabschnitt mit der<br />

Tektonik (Verwerfungen), den auftretenden Vertaubungen<br />

(Kämme, Bergschüsse, Verkieselungen) und den Spuren des<br />

Steinkohlenaltbergbaus (Alter Mann - AM) eingetragen (Abb.<br />

10-4, s. auch Abb. 4-25).<br />

<strong>Das</strong> im Steinkohlenwerk vorhandene Grubenrisswerk im<br />

Maßstab 1 : 1000 war für die Darstellung der zu erar<strong>bei</strong>tenden<br />

Erzprofile (Abstand 2 m) nicht geeignet. In Anwendung<br />

kamen Vergrößerungen der Urrisse M 1 : 500. Die angewendete<br />

Ortdokumentation stellte eine farblich gestaltete Kombination<br />

zwischen geologischer und radiometrischer Kartierung<br />

dar. Diese war in anderen <strong>Bergbau</strong>betrieben der Wismut<br />

nicht üblich, für die operativen Ar<strong>bei</strong>ten der Geologischen<br />

Abteilung im Steinkohlenwerk jedoch sehr effektiv.<br />

Aus der geologischen Darstellung und den radiometrischen<br />

Messprofilen sind die so genannten Blockkarten zwischen<br />

jeweils zwei Abbauaufhauen entstanden. Damit ließen sich<br />

Karten der Linien gleicher Meter-Prozente darstellen (Abb.<br />

10-5), die von der Geologischen Abteilung des BB geführt<br />

worden sind.<br />

Eine besondere Rolle <strong>bei</strong> der untertägigen Erkundung spielten<br />

kernaustragende Erkundungsbohrungen (Typ GP1,<br />

Reichweite bis 80 m, faktisch bis max. 92,5 m) und kernlose<br />

Bohrungen (Typ K1R bis 20 m, faktisch bis max. 41,5 m),<br />

die radiometrisch vermessen worden sind.<br />

Eine wichtige Voraussetzung für die Übernahme des<br />

Steinkohlenbetriebes und seinen Weiterbetrieb als<br />

Uranerzgrube durch die SDAG Wismut ab 01.01.1968 war<br />

die Erar<strong>bei</strong>tung einer Generalvorratsberechnung. Dazu initiierte<br />

man eine zweite Bohruntersuchungsetappe, die sich<br />

auf die Erkundung der Flanken der Gf. Bannewitz (hier<br />

Abb. 10-4: Geologisch-radiometrische Flözkartierung, 5. Flöz, Str. 301 W Gf. Gittersee. Bear<strong>bei</strong>tung: REICHEL, JÜLICH<br />

1962/1963, SCHAUER 2004; Nasschemische Bestimmung: NE-Metalle Freiberg<br />

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